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Die Gebeine von Zora

Die Gebeine von Zora

Titel: Die Gebeine von Zora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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dem kieselübersäten, roten Boden lag. Blitzschnell hob er das Werkzeug auf und stellte sich erneut vor Foltz.
    »Glauben Sie, Sie können mich damit aufhalten? Ha!« zischte Foltz. »Okay, Freundchen, wie Sie wollen! Aber sagen Sie hinterher nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt!« Er sprang vor und attackierte Reith mit einem Stoß.
    Reith parierte den Angriff mit dem Kopf des Marsh-Pickels; mit lautem Klirren prallte Foltz’ Klinge ab und stieß ins Leere. Sofort versuchte er nachzusetzen und einen Schlag an Foltz’ Kopf zu landen, aber das plumpe, schwere Gerät erwies sich als viel zu schwerfällig und unhandlich. Er musste es mit viel Schwung herumreißen, um nur mit knapper Mühe den nächsten Angriff von Foltz zu parieren. Und schon kam der nächste Stoß, dem er ebenfalls nur um Haaresbreite ausweichen konnte.
    In dem Moment nahm Reith eine Bewegung hinter Foltz wahr. Er war zu sehr damit beschäftigt, seinen Gegner im Auge zu behalten, um periphere Details sehen zu können, aber er hörte einen dumpfen, trockenen Schlag. Warren Foltz taumelte und brach zusammen; sein Schwert glitt ihm aus der Hand und fiel klirrend auf die Kiesel. Hinter ihm stand Marot, seinen Geologenhammer mit beiden Händen haltend.
    Reith kniete nieder und untersuchte den Bewusstlosen. Aus einer Wunde an Foltz’ Hinterkopf sickerte Blut, aber sein Puls ging regelmäßig. Reith betastete vorsichtig den Schädel im Bereich der Wunde; es gab keine Anzeichen eines Schädelbruchs.
    »Was sollen wir mit ihm anfangen?« fragte Reith. »Ich würde dem Dreckskerl am liebsten die Gurgel aufschlitzen, aber ich fürchte, das würde uns mehr Scherereien bringen, als die Sache wert ist. Abgesehen davon wäre es wohl nicht gerade die feine englische Art.«
    »Am besten, wir fesseln und knebeln ihn, bis wir fertig sind zum Aufbruch«, schlug Marot vor.
    Der Shaihan-Hirte, der noch immer auf seinem Reittier saß, meldete sich: »Meine Herren, was macht ihr? Mein Herr hat mir eingeschärft, mich nicht in Privatzwiste unter den Terranern einzumischen. Gleichzeitig aber trug er mir auf, Meister Folt beizustehen, sollte er aufgrund seiner Torheit in Schwierigkeiten geraten. Lebt er noch?«
    »Er lebt noch«, antwortete Reith. »Er wird wahrscheinlich bald wieder aufwachen – ich schätze, in einer oder zwei Stunden.«
    »Ich werde mich um ihn kümmern«, sagte der Shaihan-Hirte. »Bitte haltet für einen Moment die Zügel!«
    Er saß ab und gab Reith und Marot die Zügel der beiden Ayas. Dann hob er den bewusstlosen Foltz auf und legte ihn quer über den Sattel, so dass Kopf und Arme auf der einen und die Beine auf der anderen Seite herunterbaumelten. Mit dem Lasso, das aufgerollt an seinem Sattel hing, band er alsdann Foltz fest, damit er nicht herunterrutschen konnte. Dann saß er wieder auf, ließ sich die Zügel des ledigen Aya anreichen und ritt in gemächlichem Schritt davon. Wenig später waren die beiden Ayas hinter dem Kamm der Anhöhe verschwunden.
    »Danke, Aristide«, sagte Reith. »Wenn du nicht eingegriffen hättest, könntest du jetzt durch meinen Bauch hindurch die Zeitung lesen.«
    Marot zuckte die Achseln. »Wozu hat man einen Freund? Aber ich weiß nicht, ob es so schlau von uns war, diesen Cowboy mit ihm wegreiten zu lassen. Wir hätten ihn fesseln und hier behalten sollen, bis wir aufgebrochen wären, so wie ich vorgeschlagen habe.«
    »Ich fürchte, du hast recht. Als der Krishnaner ihn auflud, habe ich nicht schnell genug gedacht.«
    »Aber komm jetzt!« drängte Marot. »Der Tag ist schon mehr als zur Hälfte rum, und das Wetter sieht nicht gut aus. Lass uns zu unseren Schäfchen zurückkehren!«
    »Schnall dir dein Schwert um! Wir müssen sie tragen und auch beim Schlafen anbehalten, auch wenn sie ständig im Weg sind.«
    Alicia trat aus dem Zelt und kam zu ihnen. Sie bewegte sich wieder normal und behände, wenn auch die Spuren ihrer unerfreulichen Auseinandersetzung mit Foltz noch immer deutlich zu sehen waren. »Ist irgendwas passiert, während ich schlief?«
    »Grand dieu, ob irgendwas passiert ist, fragt sie!« rief Marot. »Wir hatten Besuch von Ihrem ehemaligen Arbeitgeber, der versuchte, Fergus zu töten.«
    »Was?«
    »Lassen Sie sich die Geschichte von Fergus erzählen. Ich muss diese soi-disant Arbeiter noch ein bisschen ans Arbeiten kriegen.«
    Marot begab sich wieder an seine Ausgrabung. Reith, der gerade Foltz’ Schwert inspiziert hatte, berichtete ihr in allen Einzelheiten, was geschehen war. Als er geendet

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