Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gebeine von Zora

Die Gebeine von Zora

Titel: Die Gebeine von Zora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
Vom Netzwerk:
Krishnanern. Du bleibst hier. Glaubst du vielleicht, ich bin ein Unmensch?«
    »Nun ja … eh …«
    »Es ist die einzige praktische Lösung. Vier in dem großen Zelt wären zuviel. Aber pass schön auf meine Papiere und Proben auf!«
    »Ist doch klar!« sagte Reith dankbar. Er ging hinaus und sprach mit Alicia. »Wir gehen hier mit den Hühnern schlafen, musst du wissen.«
    »Das ist mir recht. War ein harter Tag.«
    »Okay. Aristide überlässt dir seinen Schlafplatz.«
    »Das ist lieb von ihm.« Als sie den Reißverschluss der Zelttür zuzog, fragte sie: »Ist das da seine Matratze?«
    »Ja«, sagte Reith. Dann zogen sie sich aus wie ein altes Ehepaar, ohne Zeremonien oder irgendwelches Getue. Doch als Reith die Lampe herunterdrehte, schlüpfte Alicia zu ihm unter die Decke, und sofort, ohne Worte und ohne Zögern, begannen sie sich zu küssen und zu liebkosen, ehe sie sich heißhungrig und wild umarmten, in einer Art verzweifelter Leidenschaft. Es war, als hofften sie, durch die schiere Intensität ihrer Lust und ihrer Liebe alle traurigen Erinnerungen der vergangenen Zeit wegzuwischen. Dann flüsterte Reith: »Bist du soweit?«
    »Du stellst Fragen! … He, Junge! Das brauche ich dich ja wohl nicht zu fragen! Aber sei ein bisschen vorsichtig, Schatz; denk an meine blauen Flecken!«
    Vom anderen Zelt kamen die klagenden Laute von Marots Flöte und das sonore Schnarchen der Krishnaner.
     
    Als sie wohlig erschöpft eng aneinandergekuschelt in der Dunkelheit lagen, vernahm Reith ein unterdrücktes Schniefen. Alicia wischte sich wütend eine Träne aus dem Auge; er wusste, wie sehr sie es hasste, weibliche Schwäche zu zeigen. Aber dann kam ein Schluchzen und ein wahrer Sturzbach von Tränen. Sie vergrub das Gesicht in Reiths Brust und murmelte:
    »Oh, Fergus, was für ein Dummkopf war ich! Ich hätte wissen müssen, dass Männer wie du nicht an Bäumen wachsen.«
    Er drückte sie fest an sich und streichelte ihr über das Haar, und er spürte, wie ihm selbst Tränen über die Wangen liefen. Er sehnte sich danach, ihr zu sagen, wie sehr er sie liebte und wie sehr er sich wünschte, dass sie wieder zu ihm zurückkäme. Aber seine natürliche Vorsicht und seine lebhafte Erinnerung an ihre Kämpfe vor der Trennung ließen ihn den Mund halten. Bevor er es wagte, sich erneut an sie zu binden, wollte er sie erst einmal beobachten, bis er glaubte, sicher sein zu können, dass die andere, die unliebenswerte Alicia, die Xanthippe, in die sie sich manchmal wie aus heiterem Himmel verwandelte, ein für allemal verscheucht war.
    Nachdem Alicia eine Weile still geweint hatte, sagte sie mit tränenerstickter Stimme: »Fergus, mein Schatz, glaubst du … ich meine … ob wir es noch einmal miteinander …«
    »Lass uns in Ruhe abwarten, wie sich die Dinge entwickeln«, sagte Reith.
    Schweigend lag sie eine Weile da. Dann sagte sie: »Ich glaube, das ist das beste, das ich mir einstweilen erhoffen kann. Was auch immer geschehen, mag, du wirst immer einen besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen.«
    »Und du in meinem.«
    »Du weißt, dass ich nicht mehr ganz unerfahren war, bevor ich dich kennen lernte, aber du bist der einzige, mit dem mir der Sex wirklich jemals Spaß gemacht hat.«
    Reith fand es taktlos, aber äußerst charakteristisch für Alicia, dass sie ihre vor- und nachehelichen Abenteuer ins Gespräch brachte. Sie stand unter dem seltsamen Zwang, sich ständig zu Eigenschaften oder Handlungen bekennen zu müssen, von denen sie glaubte, ihr Gegenüber könne sie ihr vielleicht als negativ anrechnen. Doch ihre Anspielung bezüglich ihrer außerehelichen Abenteuer weckte ein Gefühl brennender Neugier in Reith. Er wollte alles über ihre Beziehung mit Foltz wissen. Wann und wie hatte es angefangen? Stimmte es wirklich, dass Foltz auf sexuellem Gebiet bei ihr versagt hatte, oder hatte sie das nur gesagt, um ihrem verflossenen Ehemann zu schmeicheln?
    Reith unterdrückte strikt seine Neugier; er wollte sie nicht in Verlegenheit bringen oder beleidigen. Sie schwatzte munter weiter: »Übrigens, auch wenn Warren das gesagt hat; zwischen mir und Percy Mjipa war nichts. Wir waren nicht körperlich intim, obwohl wir nackt zusammen eingesperrt waren und ich ihn bei seiner ungeheuren Körperkraft nicht daran hätte hindern können, mich mit Gewalt zu nehmen. Percy ist ein echter Ehrenmann vom alten Schrot und Korn. Und das mit dem Präsidenten von Qirib hat Warren sich auch aus den Fingern gesogen.«
    »Ja richtig, erzähl mal,

Weitere Kostenlose Bücher