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Die Gebeine von Zora

Die Gebeine von Zora

Titel: Die Gebeine von Zora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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die Eier. Ich schwör dir, wenn ich ein schönes scharfes Messer oder ein Schwert gehabt hätte, ich hätte ihm eine kostenlose Geschlechtsumwandlung gemacht … Jedenfalls, während er sich noch zusammengekrümmt am Boden wälzte, bin ich abgehauen. Dann habe ich versucht, dein Lager zu erreichen, und den Rest kennst du ja.«
    »Aber du wusstest doch ungefähr, wo es war, und du hattest eigentlich immer einen guten Orientierungssinn.«
    »Richtig. Aber ich war noch nie in dieser Gegend gewesen. Und als sich dann auch noch der Himmel bedeckte, konnte ich mich nicht einmal mehr am Mond und an den Sternen orientieren. Als der Morgen graute, erkannte ich wenigstens die Umrisse des Landes, und da wusste ich, wenn ich nur immer bergab ginge, würde ich irgendwann den Zora erreichen.«
    »Als erstes wollen wir jetzt mal sehen, wie wir dich wieder sauber kriegen. Außerdem müssen wir dich verarzten. Komm mal mit in das Zelt hier; da hab ich meine Erste-Hilfe-Tasche drin.«
    »Ich hab so’n Zeug auch, aber es ist noch drüben in Warrens Camp … ach, du lieber Gott! Meine ganzen Aufzeichnungen über krishnanische Soziologie liegen noch in Warrens Zelt!«
    »Halt mal still, Darling, das zieht jetzt ein bisschen … Besser, du vergisst deine Aufzeichnungen für den Augenblick erst mal.«
    »Ich muss sofort zurück und sie holen …«
    »Du holst gar nichts. Du bleibst schön hier. Sobald ich eine Gelegenheit habe, hole ich sie für dich.« Alicia verkniff sich zu Reiths großer Erleichterung einen Widerspruch. Nur zu gut kannte er ihre Neigung, auf jede Opposition gegen ihren Willen sofort mit aufbrausender Bissigkeit und Unnachgiebigkeit zu reagieren. Er fuhr fort: »Was brachte Foltz auf die Idee, er hätte ein Exklusivrecht auf deine Person? Betrachtete er dich als seine Verlobte oder so was in der Art?«
    »Nein. Er machte nicht einmal irgendwelche Andeutungen, dass er eine feste Beziehung mit mir wünschte, ob legal abgesegnet oder was auch immer. Nicht, dass ein solcher Antrag ’mich interessiert hätte, nachdem ich ihn erst einmal näher kennen gelernt hatte. Es war nichts weiter als schlichte, altmodische Eifersucht. Vielleicht liest du mal meine Dissertation, da steht was über den Anteil des Besitzanspruchs beim menschlichen Sexualtrieb drin. Warren interessiert sich ausschließlich für sich und seine Karriere. Sein Leitgedanke ist: Was mir gehört, gehört mir, und was dir gehört, darüber lässt sich verhandeln. Und seine Sekretärin-Mätresse betrachtete er genauso als sein Eigentum wie – sagen wir – seinen Geologenhammer.«
    Nachdem Reith Alicia verarztet hatte, setzte er sich nach draußen vor sein Zelt und begann sein Schwert sorgfältig an einem Wetzstein zu schärfen. Alicia, frisch gewaschen und gesäubert, folgte ihm nach draußen.
    Verdutzt fragte sie: »Was machst du denn da?«
    »Ich sagte doch, ich bringe den Kerl um. Sobald dieses Ding scharf genug ist, dass man sich damit rasieren kann, reite ich rüber zu seinem Camp und mache ihn fertig.«
    »Meinst du das im Ernst, Fergus?«
    »Aber sicher. Ich bringe seinen Kopf auf der Spitze dieses Zahnstochers zurück.«
    »Aber das ist ja heller Wahnsinn!« Sie blickte auf, als Marot auftauchte. »Aristide, bringen Sie diesen ritterlichen Idioten zur Vernunft! Er führt sich auf wie einer seiner beknacktesten Touristen!«
    Als Reith ihm seine Absicht erläutert hatte, sagte Marot: »Mein Freund, ich stimme voll mit dir überein. Ein Urahn von mir tötete einmal einen Mann in einem Duell aus einem weit geringeren Anlass. Aber lass uns erst mal überlegen, ob das Mittel, das du vorschlägst, auch zum gewünschten Resultat führt, oder ob es – wie sagt man – kontraproduktiv ist. Erstens: Hast du eine Vorstellung, wie gut Foltz im Fechten ist?«
    »Nein. Weißt du das, Lish?«
    »Ich vermute, er ist ganz gut. Er hat ein paar wattierte Jacken und Übungsschwerter aus Holz, und er übt damit manchmal mit den Wachtposten.«
    »Des weiteren«, fuhr Marot fort, »beabsichtigst du, diesen Lumpen allein anzugreifen, obwohl er acht oder neun Krishnaner, darunter zwei gepanzerte und ausgebildete Soldaten, unter seinem Kommando hat. Du hingegen könntest lediglich auf mich zählen, und ich bin wahrlich kein Krieger; dass unsere Krishnaner auch nur einen Finger für uns rühren würden, bezweifle ich stark. Selbst wenn es dir gelingen sollte, Foltz zu verwunden, würde einer seiner Leute dich von hinten erstechen. Und wer würde dann übrig bleiben, um die Lady

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