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Die Gebrüder Kip

Die Gebrüder Kip

Titel: Die Gebrüder Kip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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entstand in der aus Sexton, Bryce und dem Koche Koa bestehenden Gruppe ein unwilliges Gemurmel. Die Burschen wurden zwar sofort zum Schweigen gebracht, doch fehlte nicht viel daran, daß Karl Kip die beiden Neuangeworbenen ihren Spießgesellen nachgeschickt hätte.
    Flig Balt, Len Cannon und Kyle wurden nun nach dem Kai befördert und verfolgt von einer sie bedrohenden Menge in das Hafengefängnis abgeführt, wo sie bis zu ihrem Erscheinen vor dem Seegerichte in Hast bleiben sollten.
    Gleich nach diesem unerquicklichen Vorgange ließ Karl Kip die übrigen Verdächtigen, Vin Mod, Sexton, Bryce und den Koch zu sich rufen. Ohne weitere Erklärungen gab er ihnen den Abschied mit dem ausdrücklichen Verbote, das Schiff, aus welchem Grunde es auch sei, je wieder zu betreten. Sie sollten sich nur nach dem Kontore des Reeders begeben, wo dieser mit ihnen abrechnen werde.
    Vin Mod fügte sich dieser Anordnung, die ihm ohne Zweifel gelegen kam. Er begab sich nach dem Volkslogis und erschien mit seinem Seemannssacke wieder auf dem Deck. Bezüglich Sextons und Bryces erinnert sich der Leser, unter welchen Umständen diese in Dunedin angetreten waren, um nach den Vorfällen in den
»Three-Magpies«
der Polizei zu entfliehen… sie trugen, was sie besaßen, auf dem Leibe.
    »Kommt mit!« rief Vin Mod ihnen zu.
    Sie folgten dem Matrosen, der sie erst nach dem Kontore des Reeders und dann zu einem ihm bekannten Schlafbaas führte, wo alle drei Quartier nahmen.
    Mit Hobbes, Wickley, Burnes und Jim hatte Karl Kip nun nichts mehr zu fürchten. Diese wackeren Leute genügten für die Arbeiten an Bord. Nach Löschung seiner Fracht sollte der »James-Cook« zeitweilig abgetakelt werden.
    Welche Nacht Nat Gibson neben seiner Mutter verbrachte, das kann man sich wohl ausmalen. Frau Hawkins hatte die unglückliche Freundin nicht verlassen wollen und widmete dieser die zärtlichste Pflege, während sie ihr tröstend zusprach. Man hatte ihr den ganzen tiefschmerzlichen Vorfall erzählen, hatte ihr mitteilen müssen, unter welchen Umständen der unglückliche Kapitän getötet worden war, ohne daß man eine Spur des Mörders hatte verfolgen können. Sie wollte genau wissen, an welcher Stelle des kleinen Friedhofs von Kerawara ihr geliebter Gatte ruhte, auch verlangte sie die Photographien zu sehen, die Hawkins aufgenommen hatte, und man mußte, wenn auch ungern, ihrem Verlangen willfahren. Und als sie das treue Bild des Kapitäns, seine von der Klinge des Dolches in der Herzgegend durchbohrte Brust und seine weit offenen Augen erblickte, die auf sie gerichtet schienen, da verfiel sie in einen so heftigen Weinkrampf, daß man sie diese gar nicht endenwollende Nacht sorgsamst überwachen mußte.
    Am nächsten Morgen wurde ein Arzt gerufen, und seine Anordnungen brachten der Frau Gibson wenigstens einige Beruhigung, doch welch trauriges Leben erwartete sie nun in dem seines Oberhauptes beraubten Hause.
    Langsam verstrichen einige Tage. Unter der Leitung Karl Kips war die Löschung der Fracht der Brigg beendigt worden.
     

    »Haltet euch nach unserer Verabredung…« (S. 223.)
     
    Die dreihundert Tonnen Koprah und die Kisten mit Perlmutter lagen in den Schuppen des Kontors. Die Matrosen waren nur noch beschäftigt, das Fahrzeug abzurüsten, die Raaen von den Masten niederzuholen, die Trissen und das übrige laufende Gut zu verstauen, und eine gründliche Reinigung des Frachtraumes, des Volkslogis und des Deckhauses, sowie des Decks selbst zu besorgen. Der »James-Cook« sollte vor Ablauf mehrerer Monate nicht wieder in See gehen; als die Mannschaft dann ihren Sold erhalten hatte, bugsierte man das Schiff nach dem Hintergrunde des Hafens, wo es unter Aufsicht eines Wächters liegen blieb.
    Die Gebrüder Kip mußten nun eine Wohnung in der Stadt beziehen. Natürlich blieben sie mit dem Reeder in täglicher Verbindung, und wiederholt nahmen sie an der Tafel der Frau Hawkins Platz, die die Zuneigung ihres Gatten für die beiden Holländer teilte und nicht müde wurde, ihnen ihre warme Teilnahme zu bezeugen.
    Frau Gibson empfing keinen Menschen. Davon machte sie nur ein-oder zweimal eine Ausnahme bezüglich der beiden Brüder, die ihr gegenüber die zarteste Zurückhaltung wahrten. Nat Gibson begab sich mehrmals an Bord und konnte sich hier den Danksagungen des Reeders nur rückhaltlos anschließen.
    Am 7. Januar, noch ehe Karl und Pieter Kip das Schiff verlassen hatten, knüpfte er mit ihnen ein Gespräch über ihre derzeitige Lage an, um ihnen

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