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Die Gefaehrtin des Jaguars

Die Gefaehrtin des Jaguars

Titel: Die Gefaehrtin des Jaguars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Dad. Es spielt keine Rolle, ob ich ein guter Dad bin oder nicht.“
    „Blödsinn. Das weiß ich nur zu gut. Ich hatte den beschissensten Vater der Welt. Er war noch nicht einmal mein richtiger Vater, er war mein Stiefvater, aber er ließ mich nicht gehen und hat mir das Leben zur Hölle gemacht.“
    Myka klappte den Mund zu, Galle kroch ihr die Kehle hinauf. Verdammt, warum hatte sie das gesagt?
    Spike starrte auf sie herunter. Seine Augen nahmen wieder ihr menschliches Aussehen an, die Iris warm und braun. „Was hat er dir angetan?“
    „Es ist nicht wichtig. Ich möchte nicht darüber reden.“
    Myka fühlte, wie sie sich verschloss, diesen Teil von sich selbst wegpackte. Zeig es nicht, erinnere dich nicht, fühle nicht. Er ist weg, du bist frei. Es ist lange her.
    Spike legte ihr einen Finger unters Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich. „Erzähl es mir.“
    „Ich sagte doch, ich will nicht.“
    Er kam noch einen Schritt näher. Seine Hitze strömte über ihre Jeans und ihre nackte Haut.
    „Er hat dir wehgetan.“ Seine Stimme klang sanft, die übliche Rauheit war verschwunden. Der Blick seiner dunklen Augen blieb nur auf sie gerichtet, das Mitgefühl darin war überraschend. „Ich kann es dir ansehen.“ Seine Berührung wurde ebenfalls sanft und fühlte sich wie eine Liebkosung an.
    „Ja.“ Myka schluckte. Ihre Augen brannten. „Ich hab versucht, das perfekte Kind zu sein, alles richtig zu machen, weißt du? Ich hab es so sehr versucht. Aber ich habe es nie geschafft, gut genug zu sein.“
    „Und er hat dich dafür geschlagen und dich glauben lassen, es sei deine Schuld.“
    „Ja. Woher weißt du das?“
    „Weil mein Großvater das mit mir genauso gemacht hat. Großvater war unser Clanführer, und er war halb verrückt, aber niemand konnte sich ihm widersetzen. Ich habe versucht, immer stark zu sein, damit er mich mochte, aber es hat nie funktioniert. Er hat immer auf mir rumgehackt. Ich hab lange gebraucht, um zu verstehen, dass das nicht meine Schuld war. Dass ich es ihm nie würde recht machen können, egal, was ich tat, weil er zu den Leuten gehörte, die nie mit etwas zufrieden sein konnten.“
    Nach dem Tod ihres Stiefvaters hatte Myka überlegt, eine Therapie zu machen, aber sie hatte davor zurückgeschreckt, hatte ihre Seele nicht vor jemandem entblößen wollen. Und jetzt legte Spike, ein Gestaltwandler, den sie gerade erst kennengelernt hatte, ihre Seele bloß. „Ja, das stimmt.“
    „Mein Vater hat mir nicht wehgetan, aber er war nicht stark genug, um es mit seinem Vater aufzunehmen und ihn zu stoppen. Ich werde für meinen Sohn nie wie einer von ihnen sein.“
    Mykas Finger zitterten. „Versprichst du das?“
    „Ich schwöre es bei der Göttin und dem Gottvater und auf das heilige Schwert des Hüters.“
    Die Art, wie er es sagte, verriet ihr, dass er diesen Eid ernst nahm. Sie griff nach der Hand, die ihre Wange liebkoste, und legte die Finger darum. „Gut.“
    Er lehnte sich näher. „Ich werde ihm nie wehtun, Myka.“
    „Gut“, sagte sie wieder.
    Sein Atem strich über ihre Haut, seine kampferprobte Hand schloss sich um ihre. Seine Lippen waren nur einen Atemzug entfernt. Bevor sie wusste, was sie tat, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.
    Einen Moment lang standen beide vereint wie eingefroren an Ort und Stelle.
    Dann ließ Spike seine starke Hand in Mykas Nacken gleiten, zog sie zu sich hoch und küsste sie wild zurück.

KAPITEL ACHT
     
    Es tat Myka weh und doch auch nicht. Dieser Kuss von Spike, seine Berührung, durchbrach die Barriere, die sie zwischen ihnen errichtet hatte – die sie zwischen sich und allen anderen errichtet hatte. Sie konnte es sich nicht erlauben, je wieder verletzlich zu sein.
    Sein Mund war heiß, seine Lippen fest. Sie öffnete ihren Mund für ihn und hieß die Berührungen seiner Zunge willkommen. Er kostete sie und sie ihn. Ihre Hände glitten zu seinen Schultern, umklammerten sie. Seine Muskeln fühlten sich unter ihren Fingerspitzen ganz hart an – sie gaben unter ihrem festen Griff kein bisschen nach.
    Der Kuss war wie ein plötzlicher Sonnenstrahl nach einem Wintersturm. Die Eissplitter in ihr waren seiner Wärme nicht gewachsen. Spike hielt sie fest, als ob er befürchtete, sie würde sich losreißen, während sein Mund fest auf ihrem ruhte und sie bei ihm hielt.
    Er ließ eine Hand ihren Rücken hinuntergleiten, massierte sie. Er hielt sie, und er hielt sich an ihr fest. Er zog sie noch näher, während der ungestüme

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