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Die Gefaehrtin des Jaguars

Die Gefaehrtin des Jaguars

Titel: Die Gefaehrtin des Jaguars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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mich, weil sie meinetwegen Wetten gewinnen.“
    „Das ist nur ein Teil der Wahrheit. Die Shifter bewundern dich, sie feuern dich an, sie wollen, dass du gewinnst. Du bist die Sorte Held, die jeder liebt – der Underdog mit den erstaunlichen Fähigkeiten, der es bis ganz nach oben schafft.“
    Spike schwieg. Es stimmte schon, er mochte es, die Begeisterungsrufe der Menge zu hören, wenn er in den Ring trat. Diese Geräuschkulisse verlieh ihm selbst gegen den schwersten Gegner Stärke. Wenn er riesige Wölfe, Wildkatzen und vor allem die Bären, die sich trauten, gegen ihn anzutreten, bezwang, dann genoss er den Triumph.
    Er war stark, und er wusste das. Die Kämpfe bestätigten es, wie Gavan gesagt hatte. Wenn sie noch in der Wildnis leben würden, wäre Spike in der Hierarchie schon längst hoch aufgestiegen, vielleicht sogar bis ganz an die Spitze.
    Er spreizte die Finger und betrachte nachdenklich seine Hände, als habe Gavan ihm etwas Neues und Kompliziertes erzählt, über das er nachdenken musste. „Man braucht mehr als Stärke, um dominant zu sein“, gab er zu bedenken.
    „Stimmt, aber Stärke ist ein Anfang. Ich werde für Samstagabend ein paar besondere Kämpfe im Kampfclub arrangieren. Wenn du sie gewinnst, werde ich dich belohnen.“
    „Wie denn?“
    Gavans Schultern hoben sich. „Wie auch immer du willst. Ich will, dass du am Ende für mich arbeitest. Wie ich bereits gesagt habe, bist du zu gut für die Shiftertown von Austin. Fergus hat dich zumindest etwas besser eingesetzt. Du solltest schon längst stellvertretender Anführer sein. Ein Vollstrecker.“
    „Liams Bruder ist sein Stellvertreter. Dicht gefolgt von ihrem Vater.“
    „Liams Bruder ist der Wächter und sollte nicht sein Stellvertreter sein. Und im Grunde sollte ihr Vater tot sein.“
    In der Wildnis wäre Dylan Morrissey, Liams Vater, ganz sicher tot. Aber Liam hatte ihm gegenüber Gnade walten lassen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Gestaltwandler war es dem alten Anführer des Clans erlaubt worden, sein Leben weiterzuleben, statt vom neuen, jüngeren Anführer getötet oder in die Wildnis verjagt zu werden. Das zivilisierte Leben in Shiftertown änderte alles.
    „Der Punkt ist“, sagte Gavan, „dass in den Shiftertowns die Führung durcheinandergeraten ist. Warum sollte ein einziger Katzenclan, die Morrisseys, die Führung haben? Das war eine willkürliche Entscheidung der Menschen. Warum steht Liam an der Spitze der Shiftertown von Austin? Warum war vor ihm Dylan Anführer? Du und ich, wir wissen mehr darüber, was in Austin oder San Antonio passiert, als sonst jemand. Die Anführer geben vor, alles unter Kontrolle zu haben, aber wir sind es, die die Arbeit erledigen.“
    „Sieht der Anführer deiner Shiftertown das auch so?“, fragte Spike.
    Gavan lachte. „Wenn es so wäre, würde ich mich dann jetzt mit dir darüber unterhalten?“
    Derzeit war der Anführer der Shiftertown von San Antonio ein Wolf, der an der Spitze des höchstrangigen Wolfsclans dort stand. Obwohl Gavan geblieben war, um für den Wolf als Tracker zu arbeiten, hatte niemand in seiner Familie wirkliche Macht. Das, so vermutete Spike, war der Kern des Problems.
    „Du willst also, dass ich kämpfe?“, fragte Spike.
    „Ja. Dass du kämpfst und gewinnst. Das wäre schon alles.“
    Spike griff nach seinem Kaffee und nahm noch einen Schluck. „Gegen wen trete ich an?“
    „Darüber kannst du dir Gedanken machen, wenn du in den Ring trittst. Ich setze eine Menge Geld auf dich, was dir sagen sollte, dass ich mir keine Sorgen mache, dass du verlieren könntest.“
    „Und es macht dir nichts aus, wenn ich es Liam sage?“
    Gavan breitete die Hände aus. „Es ist deine Entscheidung. Es verstößt nicht gegen die Regeln, mich mit dir über Kämpfe zu unterhalten und dir zu sagen, dass ich dich für einen Gewinner halte. Ob du dich entscheidest, deine Fähigkeiten dazu zu benutzen, in der Hierarchie aufzusteigen, ist deine Sache. Aber wenn ich je in der Position sein sollte, dich zu meinem Vollstrecker machen zu können, meinem Stellvertreter – und ich sage nicht, dass ich das je sein werde –, dann wirst du von mir hören.“
    Spike schloss die Hände um seine Tasse und betrachtete die Flüssigkeit darin. Sollte Gavan ihn ruhig für schwer von Begriff halten, während sich in Wahrheit Spikes Gedanken genauso wild überschlugen wie Jordan, wenn er durch Spikes Haus tollte. Gavan versuchte, subtil zu sein, aber er war schon immer so unauffällig wie ein

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