Die Gefaehrtin des Jaguars
seufzte. „Damit kenne ich mich aus.“
Spike runzelte die Brauen. Ihre Worte hatten seine Aufmerksamkeit von seinen eigenen Problemen abgelenkt. „Wie meinst du das?“
„Die Ställe, in denen ich trainiere. Ich hab mein ganzes Leben dort verbracht, zuerst reiten gelernt, dann die Trainerausbildung gemacht. Es ist der einzige Ort, an dem ich je glücklich gewesen bin. Aber der jetzige Besitzer, der sie von seinem Vater geerbt hat, hat keinerlei Interesse an Pferden. Er möchte die Ställe an einen Bauunternehmer verkaufen, der sie abreißen und ein Einkaufszentrum bauen möchte. Der Besitzer wird einen Haufen Geld kriegen, und wir werden keinen Platz mehr zum Trainieren haben.“
Spike sah, wie ihr Gesicht beim Sprechen traurig wurde, und er spürte Ärger gegen den unbekannten, gesichtslosen Besitzer in sich aufsteigen. „Kannst du in einen anderen Stall wechseln? Deine Pferde dahin umziehen?“
„Die Pferde gehören mir nicht. Ihre Besitzer schicken sie zu mir, und ich bilde sie für sie aus. Ich zeige ihnen, wie man mit ihnen umgeht, und helfe ihnen, sie zu verkaufen, wenn sie das wollen. Ich würde einen anderen Stall finden müssen, der mich anstellt oder mir Platz vermietet, und die Eigentümer sind sehr, sehr wählerisch, wo sie ihre teuren, preisgekrönten Pferde hinschicken. Ich und andere Trainer haben versucht, den Stall selbst zu kaufen, aber der Preis ist zu hoch. Eine Aktiengesellschaft kann viel mehr lockermachen als ein paar unterbezahlte Pferdetrainer.“
„Wie viel?“
„Siebenstellig.“ Myka seufzte wieder. „Deshalb muss ich morgen nach Hause. Morgen werden wir uns mit dem Eigentümer treffen und ihm zumindest eine Anzahlung anbieten, wenn er es sich noch mal überlegt, an uns zu verkaufen. Dann werden wir versuchen, uns den Rest zu leihen.“
„Hmm.“
„Ich weiß, nicht so spannend wie Shifterkämpfe oder Jordan hinterherzujagen, aber es ist wichtig. Ich muss noch etwas Schlaf bekommen, damit ich beim Treffen morgen einen klaren Kopf habe.“
Spike wollte sie nicht gehen lassen. Er entspannte sich in Mykas Gegenwart, öffnete sich ihr, wie er sich nie zuvor jemandem geöffnet hatte, und er mochte es, dass sie sich auch ihm anvertraute. Sie hörte ihm zu – hörte ihm wirklich zu. Sie dachte über das, was er ihr erzählt hatte, nach und sagte ihm ihre ehrliche Meinung, die da hieß, er solle sowohl Liam als auch Gavan zum Teufel schicken und das tun, was er selbst am besten fand.
Er schloss die Finger um ihre Schulter. Ihre Haut war wie warme Rosen. „Kommst du morgen zurück?“
Göttin, er bettelte schon wieder. Mykas Augen leuchteten im Mondlicht, das Blau darin hell und wunderschön.
„Um nach Jordan zu sehen? Sicher.“
„Ja, um nach Jordan zu sehen“, sagte Spike. Und mit mir zu sprechen. Es spielt keine Rolle, worüber. Ich fühle mich stark, wenn wir uns unterhalten.
Er berührte sie an der Wange, ließ den Daumen über ihr Kinn gleiten und hob ihr Gesicht an. Er schloss den anderen Arm um sie, beugte sich vor und küsste sie.
Der Funke des Kusses entzündete ein Feuer in seinem Blut, und sein Körper spannte sich. Er strich ihr mit den Fingerspitzen über die Wange, kostete die Hitze ihrer Lippen. Ihr Mund antwortete ihm mit einem Hunger, der dem seinen in nichts nachstand.
Seine Hand glitt zu ihrem Trägertop, das für den warmen Tag genau richtig gewesen war, aber zu dünn für die kühle Nachtluft. Er strich mit der Handfläche über ihre Brust, fand die feste Brustwarze unter dem dünnen Stoff. Er umfasste sie mit zwei Fingern und zog leicht daran.
Myka legte eine Hand auf sein Handgelenk. „Nein, ich muss wirklich gehen“, flüsterte sie.
Aber sie seufzte leise, als er von der Hollywoodschaukel glitt, vor ihr auf die Knie ging und die Brustspitze durch den Stoff hindurch mit seinem Mund umfing. Sie legte eine Hand auf seinen Nacken, strich ihm mit den Fingern über die Haarstoppeln.
Spike nahm die Brustwarze zwischen seine Zähne. Sie würde ohne das Hemdchen noch besser schmecken, aber er gab ihr Zeit, sich langsam an ihn zu gewöhnen. Shifter konnten ruppig sein, und Myka kannte das nicht.
Woran lag es, dass er so unglaublich zart mit ihr umgehen wollte?
Als er sie schließlich losließ, ging Mykas Atem schnell. Ihre Lippen waren halb geöffnet und feucht. Er strich mit der Zunge darüber, legte seine Hand gegen ihre Wange und küsste sie auf den Mundwinkel.
„Komm morgen wieder“, bat er.
Sie nickte schweigend, ihren Blick nur auf ihn
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