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Die Gefaehrtin des Jaguars

Die Gefaehrtin des Jaguars

Titel: Die Gefaehrtin des Jaguars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Jaguar mit quadratischen Flecken gewesen.
    Ehrgeizige Shifter gab es viele. Es war nur natürlich, dass man versuchte, in der Hierarchie aufzusteigen. Es war besser, dominant zu sein, als dass man von anderen dauernd in den Hintern getreten wurde. Selbst Jordan, so jung er auch war, hatte schon versucht, seine Position zu etablieren.
    Spike nahm noch einen Schluck Kaffee. „Die Kämpfe gewinnen“, wiederholte er. „Was, wenn ich das nicht kann? Was, wenn ich an einen Shifter gerate, der besser ist als ich?“ Das passierte nicht oft, aber es kam vor.
    Gavans Gesichtsausdruck blieb freundlich, aber seine Augen verloren alle Wärme, sein ohnehin falsches Lächeln verschwand. „Du wirst gewinnen, Spike. Zu verlieren ist keine Option.“
    „Aber wenn es passiert?
    „Sorg dafür, dass das nicht der Fall ist.“
    Das bedeutete, wenn Spike Gavans Plan vermasselte, würde Gavan sich rächen.
    Vor zwei Tagen hätte sich Spike darüber nicht sonderlich viele Gedanken gemacht. Er hätte getan, wonach ihm der Sinn stand, und hätte Gavan gesagt, er könne ihn mal. Heute hatte er viel mehr zu verlieren. Jordan. Myka. Das Leben hielt plötzlich Chancen bereit, die er sich nicht entgehen lassen wollte.
    Als er wieder von seinem Kaffee aufsah, stellte er sicher, dass man ihm diese Gedanken nicht ansah. „Klingt einfach. Für gewöhnlich gewinne ich sowieso.“
    Gavan entspannte sich ein wenig. „Gut. Am Samstagabend gibt es den nächsten Kampfclub. Da werde ich dich sehen. Geh und verbring inzwischen etwas Zeit mit deinem Jungen. Ich höre, dass er es faustdick hinter den Ohren hat.“
    „Hat er nicht“, sagte Spike und erlaubte sich ein Knurren in der Stimme.
    Gavan grinste. „Umso besser.“
    Er griff über den Tisch und klopfte Spike auf die Schulter. Spikes Instinkt befahl ihm, sich loszureißen und Gavan einen Kopf kürzer zu machen, aber er zwang sich, still sitzen zu bleiben. Dieser Kampf würde erst noch kommen.
    *** *** ***
     
    Myka wachte auf, als die Veranda knarzte.
    Sie hatte sich auf der gemütlichen Couch im Wohnzimmer ausgestreckt. Jordan war im Bett am Ende des Flurs und schlief so tief, wie es nur Kinder konnten. Was bedeutete, dass er morgen voller Energie sein würde.
    Sie stand auf und sah durch das Wohnzimmerfenster, dass Spike allein auf der Hollywoodschaukel saß. Das Mondlicht fiel schräg auf den Holzboden der Veranda. Die tickende Uhr sagte ihr, dass es Mitternacht war.
    Sie öffnete leise die Tür und trat hinaus.
    Spike sah nicht zu ihr auf. Er musste wissen, dass sie da war, weil er ein Shifter war und sie hören und riechen konnte. Myka schlich über die Veranda und setzte sich neben ihn.
    Wieso mochte sie seine Nähe? Die Wärme seines Körpers glitt über ihre Haut und beruhigte sie. Sie sollte ihm nicht vertrauen, aber ihre Ängste hatten angefangen, sich zu verflüchtigen, als sie gesehen hatte, wie er Jordan aus dem Baum gerettet hatte.
    „Geht es dir gut?“, fragte sie leise.
    Spike blickte über das Verandageländer auf das stille Haus auf der anderen Straßenseite. „Was denkst du, Myka, wenn du mich ansiehst?“
    „Was?“ Sie ließ den Blick über seinen Körper wandern. „Was meinst du?“
    „Was siehst du?“ Spike drehte den Kopf und sah sie an. Seine Augen waren wieder in leuchtendes Gold getaucht. „Als du mich gestern Abend das erste Mal angeschaut hast, was hast du da gesehen?“

KAPITEL ZEHN
     
    Keine Frage. „Ich habe einen Kämpfer gesehen“, sagte sie, „einen Jaguar, der einen Bären erledigt hat. Dann hast du dich in einen mächtigen Mann verwandelt, der voller Blut war. Furcht einflößend.“
    „Du bist direkt auf mich zugelaufen und hast mir eine Flasche Wasser gegeben.“
    „Dafür habe ich auch meinen gesamten Mut gebraucht. Ich musste mir vorstellen, dass du ein Pferd bist.“
    Der abwesende Blick verflog. Spike blinzelte. „Ein Pferd? Wieso verdammt noch mal das denn?“
    „Jetzt lass dein Ego stecken. Ich muss manchmal mit schwierigen Pferden arbeiten. Gemeine Biester – die Hengste können schon schwierig sein, aber manche Stuten … Mann, du willst dich nicht schlecht mit ihnen stellen. Mit Wallachen ist es am einfachsten.“
    „Guck nicht zu mir, wenn du ‚Wallach‘ sagst.“
    „Beruhig dich.“ Myka grinste und hielt die Hände hoch. „Sieh her – kein Skalpell, kein Betäubungsmittel. Was ich meine, ist das: Wenn ich mich einem Pferd nähere, das gefährlich ist, muss ich direkt auf es zulaufen, als ob ich keine Angst hätte. Sie

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