Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gefaehrtin des Jaguars

Die Gefaehrtin des Jaguars

Titel: Die Gefaehrtin des Jaguars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
Vom Netzwerk:
den sie sich in ihrem Kummer wenden konnte, hatte aber feststellen müssen, dass die Person, die eigentlich für sie da sein sollte, sie nur verletzte und ihr Leben mit Angst und Schrecken erfüllte.
    Spike war nicht wie ihr Stiefvater, und obwohl die Situation ähnlich war, war sie doch anders. Spike war Jordans biologischer Vater, und er hatte Jillian nur die eine flüchtige Nacht gekannt. Sein Fokus lag einzig und allein auf Jordan.
    „Wird diese Sache, die du tun musst, Liam wieder ärgern?“, fragte sie.
    „Vielleicht.“ Die einsetzende Dämmerung tauchte das Wohnzimmer in Dunkelheit, aber Spike unternahm keine Anstalten, das Licht anzuschalten. Seine Augen hatten sich wieder in ihre Shifterform verwandelt und leuchteten golden im Dunkel. Er legte ihr die Hände auf die Schultern. „Bleibst du, bis ich zurück bin?“
    „Wann wird das sein?“
    „In zwei, vielleicht drei Stunden.“
    Myka atmete aus. „Na gut. Aber ich muss morgen wirklich zu den Ställen, sonst werden sie mir unterm Hintern wegverkauft.“
    Spike sah überrascht aus, als ob ihm nicht klar gewesen war, dass Myka ein eigenes Leben haben könnte. Er umfasste ihre Schultern fester.
    Er würde sie wieder küssen. Das sollte ihr etwas ausmachen, sie sollte sich wegdrehen, damit er es nicht tun konnte.
    Tat sie aber nicht. Und Spike küsste sie auch nicht. Er zog sie an sich und schlang die Arme in einer innigen Umarmung um sie.
    Myka lehnte sich gegen ihn. Plötzlich schien sie seine Berührung zu brauchen. Die Arme, die er um sie gelegt hatte, vermittelten ihr ein Gefühl der Geborgenheit. Er ließ seine Wange auf ihrem Scheitel ruhen, und sie ließ ihre Hände um seine Taille auf seinen Rücken gleiten, den sie sanft streichelte, und erwiderte die Umarmung.
    Spike hob ihr Kinn zu sich hoch und gab ihr einen langen, warmen, tiefen Kuss, den sie bis in die Zehenspitzen spüren konnte. Dann ließ er sie los, drehte sich um, öffnete die Tür, die in die zunehmende herbstliche Dunkelheit führte, und war verschwunden.
    *** *** ***
     
    Gavan traf Spike in einem Café im Süden Austins, wo auch Gestaltwandlern Zutritt gewährt wurde. Es war ein altmodischer Laden mit einer langen Reihe von Sitznischen. Das Essen war weder teuer noch raffiniert, und der Kaffee war einfach und schwarz, obwohl es immerhin auch eine Latte-Macchiato-Maschine gab.
    „Herzlichen Glückwunsch zu deinem Jungen“, sagte Gavan und hob seine Kaffeetasse zum Gruß.
    „Die Nachrichten verbreiten sich schnell.“
    „In einer Shiftertown? Machst du Witze? Ich hab auch gehört, dass du nicht gleich zu Liam gerannt bist, um mich zu verpfeifen.“
    Spike verschränkte seine vernarbten Hände auf dem Tisch. „Ich hatte etwas zu erledigen.“
    „Das ist es, was ich an dir mag, Spike. Du machst die Dinge nicht unnötig kompliziert. Was gut ist, denn ich möchte, dass du sie ganz einfach lässt.“
    Spike wartete. Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee, der weder schlecht noch toll war. Er hatte nicht viel Hoffnung für den Latte, selbst wenn er so etwas getrunken hätte.
    „Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, ob du von mir zu Liam rennst“, erklärte Gavan. „Ich glaube, deine Instinkte werden mir helfen, egal, was du tust, aber ich gehe gern auf Nummer sicher.“
    Zu jeder anderen Zeit hätte Spike geduldig gewartet, dass Gavan zum Punkt kam, aber der Gedanke an Myka, die zu Hause auf ihn wartete und auf Jordan aufpasste, das neue Wunder in seinem Leben, machte ihn ungeduldig.
    „Was ist es, das ich für dich tun soll?“
    Gavan schien von der Frage überrascht, aber er zuckte die Achseln. „Nichts, was du nicht für gewöhnlich sowieso tust: Kämpfe gewinnen.“ Gavan trank von seinem Kaffee, verzog das Gesicht und setzte die Tasse wieder ab. „Ich werde wohl auch langsam weich. Ich beginne, Premiumröstungen zu bevorzugen.“ Er schob das Getränk weg. „Das ist alles, mein Freund. Gewinne einfach weiter.“
    „Inwieweit sollte dir das helfen? Schließt du Wetten auf mich ab?“
    Gavan lächelte. Das Lächeln ließ ihn ein bisschen weniger hässlich aussehen, aber wirklich nur ein bisschen. „Wie wir heute schon gesagt haben: Wenn es nach der Stärke ginge, wärst du an der Spitze deines Clans und solltest um die Führungsposition in Shiftertown konkurrieren. Aber weil deine Familie hier aufgrund der Wohltätigkeit der Morrisseys lebt, wirst du übergangen. Und doch spazierst du in den Kampfclub und gewinnst jeden Kampf. Die Leute lieben dich.“
    „Sie lieben

Weitere Kostenlose Bücher