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Die Gefaehrtin des Jaguars

Die Gefaehrtin des Jaguars

Titel: Die Gefaehrtin des Jaguars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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gesehen erlaubt ist, so viele Weibchen für sich zu beanspruchen, wie er möchte. Er kann jede von ihnen an männliche Untergebene seines Clans ausleihen oder für sich selbst behalten. Fergus hatte zwei Gefährtinnen. Das ist egoistisch, wenn es so wenige Frauen gibt. Er gab immer vor, alles zu hassen, das mit Menschen zu tun hat, und dann stellte sich heraus, dass er eine menschliche Geliebte hatte, dieser Heuchler. Eine Frau, die Hannah heißt. Jedenfalls wusste anscheinend nur Nate, wo sie wohnt – Fergus ging nirgendwo ohne Leibwächter hin. Nate hat es ein paar Wochen nach Fergus’ Tod erwähnt. Ich vermute, dass Nate sich seitdem selbst mit ihr trifft, obwohl er das nie direkt zugegeben hat.“
    Myka sah sich um. „Und du denkst, Nate hat Jordan mit zu ihr genommen, um ihn zu verstecken?“
    „Es ist es wert, dem nachzugehen. Eine andere Möglichkeit ist eine Hütte, wo Fergus und die drei Tracker oft gejagt haben. Sie liegt abseits, aber ich würde wetten, dass Gavan vermutet, dass Spike dort zuerst suchen würde.“
    Liam hielt den Truck an und schaltete den Motor aus. Um sie herum pulsierten die Geräusche der Nacht – Grillen, Frösche direkt hier und die Kojoten in der Entfernung. Myka zitterte. Kojoten hielten sich normalerweise von Menschen fern, aber sie rissen auch Katzen und Hunde, und ein kleines Junges wie Jordan könnte ihnen möglicherweise ebenfalls gefallen.
    Ein Haus lag versteckt in der Dunkelheit etwa zwanzig Meter vor ihnen auf der anderen Seite eines Grabens. Die Fenster waren nicht beleuchtet, und alles war still. Liam öffnete mit einem kaum hörbaren Klicken die Autotür. „Ich möchte, dass du hier und außer Sichtweite bleibst.“ Der charmante irische Tonfall war verschwunden, es blieb nur noch ruhige Ernsthaftigkeit. „Nate hat anscheinend eine Schusswaffe. Connor und ich können uns an ihn ranschleichen, aber es kann sein, dass er vorne rauskommt.“
    Myka zeigte mit einem Nicken, dass sie verstand. Sie glitt tiefer in ihren Sitz, sodass sie zwar noch hinausschauen konnte, aber in der Dunkelheit schwer zu sehen sein würde.
    Liam verschwand. Myka versuchte, ihn im Blick zu behalten, aber er schritt direkt in die Nacht hinein und war verschwunden. Ein kaum wahrnehmbares Rascheln des Grases verriet ihr, dass er sich auf das Haus zubewegte.
    Ein weiteres Rascheln ertönte, nicht ganz so unauffällig. Myka sah, wie das Gras sich bewegte und Sternenlicht auf einen sich bewegenden Flecken Fell fiel. Es war Connor in seiner Löwenform.
    Es war die Hölle, dazusitzen und zu warten, aber sie wusste, es wäre idiotisch gewesen, vorzulaufen und an die Tür zu klopfen, auch wenn sie das eigentlich gerne wollte. Wenn Nate da drin war, würde er entweder die Tür öffnen, bereit zu schießen, oder er würde seiner Freundin befehlen, Jordan und Ella hinten raus zu schaffen – oder beides.
    Myka ballte die Hände zu Fäusten. Sie stellte sich vor, wie Liam und Connor das Haus im gebückten Pirschgang umrundeten, wie Löwen in der Steppe. Sie würden bis zum Haus vordringen … und dann?
    Würde Liam sich reinschleichen, Jordan schnappen und wegrennen? Und Nate ihn vielleicht für seine Mühe in den Rücken schießen? Und was, wenn die Kugel Liam verfehlte und Jordan oder Connor traf?
    Myka wartete, bis Liam und Connor reichlich Zeit gehabt hatten, in Position zu gehen, bevor sie über die Sitzbank auf Liams Seite des Wagens glitt und den Zündschlüssel eine Einstellung weiter drehte.
    Sie atmete tief ein und begann, auf die Hupe zu drücken. Der Wagen war zwar ein altes Modell und nicht sehr groß, aber er war laut. Myka ließ auch die Scheinwerfer aufblinken, schaltete das Fernlicht ein und aus und versuchte, es aussehen zu lassen, als ob ein Autoalarm ausgelöst worden sei.
    Die Tür des Hauses sprang auf. Das Licht blieb ausgeschaltet, aber die große Gestalt Nates rannte nach draußen. Sie tauchte in Deckung ab. Gleichzeitig hörte sie den Knall einer Waffe, das Klirren von Glas und einen Schlag, als etwas Hartes den Sitz neben ihr traf.
    Noch ein Schuss, dann rennende Schritte, und der Wagen bewegte sich, als jemand auf die Ladefläche sprang. „Fahr!“, schrie Connor, seine Stimme erstickt. „Fahr zu!“
    Myka ließ den Wagen an, riss ihn auf der Straße herum und trat aufs Gaspedal. Sie fuhr schleudernd den Weg zurück nach unten, hielt kurz an, bevor sie den Highway erreichte. Niemand kam, niemand verfolgte sie.
    Als der Wagen zum Stehen kam, sprang Connor hinten raus und

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