Die Gefaehrtin des Jaguars
gestählt. Einer der Ältesten zu sein bedeutete auch, dass er einer der Stärksten war. Schwache Männer schafften es nicht, das dritte Jahrhundert ihres Lebens zu erreichen.
Spike versuchte, seinen Ärger auf Liam, weil er Myka nachspioniert hatte, ihm nicht vertraut hatte, hochkommen zu lassen. Dieser Ärger würde sein Herz im Kampf gegen Liams Vater leiten. Aber er wog nicht die nagende Sorge auf, die Spike wegen Jordan spürte. Er musste diesen Kampf beenden und seinen Sohn suchen.
Dylan griff an – noch in menschlicher Gestalt. Die beiden Männerkörper trafen mit dem dumpfen Aufprall von Fleisch auf Fleisch aufeinander. Dylans Hände gruben sich in Spikes Schulter zur gleichen Zeit, als Spikes sich in Dylans gruben.
Die Gestaltwandler brachen in begeistertes Gebrüll aus. Es würde hektische und hohe Wetten geben – sowohl auf Spike als auch auf Dylan.
Dylan riss Spike zu sich, nicht kraftvoll, aber es brachte Dylans Lippen nah an Spikes Ohr. „Spiel mit“, flüsterte er.
Er zog sich zurück, bevor Spike antworten konnte, aber er hatte verstanden. Etwas geschah außerhalb des Rings, und Spike und Dylan mussten Gavan lange genug ablenken, um es über die Bühne zu bringen.
Ein Funke sprang von Dylans Halsband. Nur einer. Spikes Halsband antwortete mit einem beißenden Stechen um seinen Hals. Der Schmerz weckte das Tier in ihm.
Er warf sich auf Dylan und nahm im Flug die Gestalt seines Halbtiers an. Dylans Körper verlängerte sich, bis er halb Löwe, halb Mensch war – begleitet von einem passenden Brüllen.
Die Körper prallten aufeinander, Zähne und Krallen gruben sich in Fleisch. Dylan schob Spike mit unglaublicher Stärke durch den Ring. Spikes Halsband funkelte, die Stromstöße trafen ihn, während er darum kämpfte, im Bereich der Betonblöcke zu bleiben.
Trotz des beeindruckenden Löwengebrülls erkannte Spike, dass Dylan sich zurückhielt. Dennoch wusste das Tier in Spike plötzlich: Ich kann ihn besiegen.
Er stieß ein langes, warnendes Fauchen aus, und der Jaguar übernahm die Kontrolle.
*** *** ***
„Was zur Hölle hast du vor?“, fragte Myka in einem halbgekeuchten Flüstern, während Connor mit ihr durch die Dunkelheit rannte. „Wenn Gavan merkt, dass ich verschwunden bin, wird er Nate anrufen und ihm befehlen, Jordan wehzutun.“
Connor hielt Mykas Hand fest umklammert und zog sie zu einem kleinen, weißen Pick-up, der in den tiefsten Schatten wartete. „Sean ist da drin, direkt hinter Gavan, und er wird Gavan das Handgelenk brechen, wenn dieser irgendwas versucht. Glory ist auch da drin. Sie wird ihn vielleicht auffressen.“ Connor grinste, öffnete die Beifahrertür des Pick-ups, prüfte, dass das Innere sicher war, und schubste Myka beinahe auf den Sitz.
„Wenn Sean Gavan unter Kontrolle hat, ist die Sache dann nicht vorbei?“, fragte Myka, während Connor auf den Fahrersitz sprang und den Zündschlüssel drehte. „Er kann Gavan überwältigen und ihn zwingen zu verraten, wo er Jordan versteckt hält.“
„Mein Onkel Liam will das nicht tun, solange wir nicht wissen, dass das Junge und Spikes Großmutter in Sicherheit sind.“ Connor legte den Gang ein und fuhr langsam den Pfad hinunter zum Fuß des Hügels. „Wer weiß schon, welche Befehle Gavan Nate gegeben hat? Wie zum Beispiel Jordan etwas anzutun, wenn Gavan sich nicht bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gemeldet hat. Oder Ella. Wir können auch nicht riskieren, dass Nate vielleicht etwas aus eigenem Antrieb tut.“ Connor knurrte, während er den Truck vom Feldweg auf den Highway lenkte. „Ich habe Nate nie getraut. Er hat mich einmal festgehalten, sodass Fergus mich verprügeln konnte. Nate hat nur das Shiftergesetz durchgesetzt – ich hatte nicht die Klappe gehalten, als mir der große Anführer Fergus das befohlen hatte –, aber ich bin da etwas nachtragend.“
„Wie wissen wir, wo wir Jordan finden können?“
„Liam arbeitet daran“, sagte Connor. „Er möchte, dass du mit uns kommst, weil Jordan dich mag. Du kannst helfen, ihn zu beruhigen.“
„Der Arme.“ Myka hielt sich fest, während Connor den Wagen mit Höchstgeschwindigkeit durch den Verkehr jagte. „Er hat seine Mutter verloren, gerade erst seinen Vater kennengelernt, und jetzt ist er in diese Sache reingezogen worden.“
„Ja, ich weiß. Deshalb brauchen wir dich. Damit er ruhig bleibt und sich nicht selbst verletzt.“
Myka war nicht besonders optimistisch, dass sie das hinkriegen würde. Gleichzeitig war sie froh, dass
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