Die Gefährtin des Medicus
Provence
1249:
Raimond Bérenger V., Graf der Provence, stirbt und hinterlässt anstelle eines männlichen Erbens nur vier Töchter. Louis IX. und Papst Innozenz regeln die Nachfolgefrage: Neuer Graf von der Provence und Forcalquier wird Charles I. von Anjou, Bruder des französischen Königs, der seit 1246 mit Raimonds Tochter Beatrice verheiratet ist.
1265:
Charles I. erhält neben der Provence auch Neapel – Sizilien als erbliches Königreich; diesen Anspruch muss er in den nächsten Jahren gegen den Stau – ferkönig Manfred durchsetzen. Nachdem seine Herrschaft gesichert ist, zentralisiert er sein Königreich. Der regionale Adel wird teilweise entmachtet, Schlüsselpositionen werden mit Franzosen bekleidet, extremer Steuerdruck wird ausgeübt.
1288:
Charles II., der Sohn von Charles L, tritt das Erbe seines Vaters an. Zum Zeitpunkt von dessen Tod (1285) ist er ein Gefangener von König Pere von Aragon. Seine Freilassung erfolgt unter der Voraussetzung, dass er Sizilien an Aragon abtritt und lediglich König von Neapel und der Provence bleibt.
1306:
Die Juden werden aus Frankreich vertrieben. Viele finden in der Provence eine neue Heimat.
1309-1343:
Nach dem Tod seines Vaters wird Robert der Weise König von Neapel und der Provence. Papst Clemens krönt ihn in Avignon.
1340 sowie
1346-48:
Kalte Winter lösen schlimme Hungersnöte aus.
1343-1382:
Jeanne ist Königin von Neapel und der Provence: Nach dem Tod seines Erben Charles de Calabre (1330) hat Robert seine älteste Tochter als Nachfolgerin auserkoren.
1345:
Der Ehemann von Jeanne, Andreas von Ungarn, wird ermordet.
1347:
Die Pest erreicht um Allerheiligen Marseille und breitet sich im Frühjahr 1348 in der ganzen Provence aus.
1481:
Nach dem Tod des kinderlos gebliebenen letzten Herrschers der Anjou – Dynastie fällt die Provence an die französische Krone.
Das Papsttum in Avignon
1229:
Raymond VII. von Toulouse übergibt die Grafschaft Venaissain an den Heiligen Stuhl. 1274 nimmt der Papst sie offiziell in Besitz.
1303:
In Avignon wird eine Universität gegründet, dazu gehört auch eine medizinische Fakultät.
1309:
Als erster Papst zieht Clemens V. nach Avignon. Nach seinem Tod (1314) dauert es zwei Jahre, bis ein neuer Papst gefunden ist.
1316-1334:
Johannes XXII. (Jacques Duèse) ist Papst und residiert von Anfang an in Avignon, wo er schon zuvor als Bischof fungierte.
1317:
Der Papst lässt eine Gruppe provençalischer Spiritualen (eine radikale Bewegung der Franziskaner) nach Avignon vorladen und exkommuniziert ihren Anführer Angelus Clarenus. Dieser flieht nach Mittelitalien und gründet den unabhängigen Orden der Fratizellen (Fraticelli, kleine Brüder).
1322:
In Mühldorf am Inn besiegt Ludwig von Bayern seinen Rivalen um die deutsche Kaiserkrone – den Habsburger Friedrich den Schönen. Der Papst, der auf Friedrichs Seite stand, verweigert ihm im Anschluss die Kaiserkrönung.
Juli 1323:
Der Dominikanergelehrte Thomas von Aquin wird in Anwesenheit von König Robert heilig gesprochen. Manche Zeitgenossen bewerten das als Affront gegen die Franziskaner.
1323:
Ludwig von Bayern vertreibt den Kardinallegaten Bertrand du Poujet, der die Autorität des Papstes in Mittelitalien wiederherstellen sollte, aus Mailand und kommt damit Matteo Visconti zu Hilfe, der nach einem längeren Streit mit dem Papst über die Besetzung eines Bistums ein verurteilter Ketzer ist. Johannes XXII. setzt daraufhin zum Gegenangriff an und eröffnet gegen Ludwig von Bayern einen Prozess, der 1324 mit dessen Exkommunikation und der Absprechung aller der durch die Königswahl erwachsenen Rechte endet.
November
1323:
Mit der Bulle »Cum inter nonnullos« werden Angelus Clarenus und die Fratizellen noch einmal mit verschärften Worten als Häretiker verdammt.
1327:
Der Papst lädt den Ordensgeneral der Franziskaner, Michel de Césène, nach Avignon ein, um über den Zustand des Ordens zu diskutieren. Als sich (der immer noch exkommunizierte) Ludwig von Bayern, Förderer und Unterstützer der Franziskaner, im Januar 1328 in Rom zum Kaiser krönen lässt und mit Nikolaus V. obendrein einen Gegenpapst einsetzt, bekommt Césène die Wut des Papstes zu spüren: Er wird der Häresie bezichtigt und gefangen genommen.
Mallorca
Im 11. Jh.:
Die Mauren erobern die Insel.
1229:
Nach mehreren vergeblichen Versuchen durch die Grafen von Barcelona gelingt es Jaume L, »El Conquistador«, die Insel von den Mauren zu erobern.
1276:
Jaume II. gründet das christliche Königreich Mallorca
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