Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die gefangene Braut

Die gefangene Braut

Titel: Die gefangene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
abschließen. Ich will, daß Philip hierbleibt, bis er aus eigenem Willen geht. Ich will ihm nicht das Recht streitig machen, seinen Sohn kennenzulernen.«
    »Und was ist mit Tommy? Er wird nicht verstehen, warum Philip weiterhin hierbleibt.« John machte eine Pause und schüttelte den Kopf. »Es ist alles meine Schuld, Crissy. Ich hätte dir niemals zureden dürfen, Tommy zu heiraten.«
    »Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich werde morgen früh mit Tommy sprechen. Ich werde ihm klarmachen, daß es eine harmlose Angelegenheit war.«
    »Ich bezweifle, daß er dir das glauben wird. Was hast du vor, wenn du mit Tommy verheiratet bist? Er wird Philip niemals in seinem Haus dulden.«
    »Ich weiß es nicht. Damit befasse ich mich, wenn es soweit ist. Und wenn du mit Philip sprichst, dann sag ihm bitte, ich hätte dir gesagt, daß wir über Philip junior gesprochen haben. Und auch wenn es sich nicht gehört, daß solche Dinge vorfallen, vergiß bitte die ganze Sache, solange so etwas nicht wieder vorkommt.«
    »Hast du das etwa auch zu Tommy gesagt? Kein Wunder, daß er so wütend war. Glaubst du wirklich, Tommy ist so naiv, dir das zu glauben? Er ist doch kein Dummkopf.«
    »Ich muß eben einfach darauf beharren, daß es so ist«, sagte Christina. »Ich will keine Konfrontationen zwischen Philip und Tommy mehr erleben.«
    »Sprich mit Tommy, ehe er mir über den Weg läuft. Ich weiß nicht, wie ich ihm erklären soll, daß Philip weiterhin hierbleibt. Ich verstehe es selbst nicht so ganz.« John kam zu ihr und küßte sie zart auf die Wange. »Ich kann mir vorstellen, daß Tommy morgen in aller Frühe auftaucht, und daher solltest du jetzt am besten schlafen. Gute Nacht, meine kleine Schwester. Ich hoffe, du weißt, was du tust.«
    Sie lächelte schwach, aber sie gab ihm keine Antwort.
    Nachdem John gegangen war, sah Christina sich in ihrem leeren Zimmer um und spürte einen Stich des Bedauerns. Sie fragte sich, was passiert wäre, wenn Tommy nicht dazwischengekommen wäre. Sie schlüpfte in ihr Nachthemd, kroch ins Bett, und wie schon in so vielen Nächten überkam sie ein glühendes Verlangen. Sie wollte Philip -seine Hände, die ihren Körper erforschten, seine Lippen, die ihr jeden Willen raubten, seine Muskeln, die sich auf seinem Rücken bewegten, wenn sie ihn streichelte. Sie drehte sich um und weinte leise in ihr Kissen. Sie weinte um das, was niemals mehr sein konnte.

33

    Christina erwachte vom lauten Schreien ihres Sohnes. Sie stürzte zur Wiege, und keine Gefahr in Gestalt von Philip war zu sehen. Als das Kind aufgehört hatte zu schreien, wickelte und stillte sie es. Dabei dachte sie wieder an die Worte, die Philip gebraucht hatte: unser Sohn. Wie natürlich das klang, nicht so wie mein Sohn oder Philips Sohn.
    Es war zehn nach sieben, und jede Sekunde konnte Tommy im Haus auftauchen. Christina entschied sich für ein unpassendes Kleid, das tief ausgeschnitten war und Tommy bei der bevorstehenden Auseinandersetzung vielleicht ablenken konnte. Sie steckte sich rubinbesetzte Nadeln ins Haar und schmückte sich mit ihren Rubinohrringen, ließ jedoch die passende Kette weg, weil sie fürchtete, die Kette könne verbergen, was sie Tommy sehen lassen wollte.
    Tommy war noch nicht da, und das Frühstücksgeschirr ließ darauf schließen, daß John und Philip bereits gegessen und das Haus verlassen hatten. Nach dem Frühstück schenkte Christina sich eine Tasse Tee ein. Als sie sich umdrehte, stand Tommy in der Tür. Er hatte sich ebenfalls sorgsam gekleidet und sah gut aus. Wie Christina gehofft hatte, fiel sein Blick sofort auf ihren tiefen Ausschnitt, der kaum verbergen konnte, was darunter war.
    »Christina, wie kannst du am frühen Morgen in einem solchen Kleid herumlaufen?« fragte er bestürzt.
    »Gefällt dir mein Kleid nicht, Tommy?« Sie lächelte verlockend. »Ich habe es nur für dich angezogen.«
    Tommy schmolz dahin. Er zog sie in seine Arme. Seine Lippen suchten ihren Mund. Sie spürte keine Schauer der Erregung, nicht die Feuer, die jedesmal aufloderten, wenn Philip sie küßte.
    »Es ist ein wunderbares Kleid, Crissy.« Er hielt sie auf Armeslänge von sich fern und musterte sie von Kopf bis Fuß. »Da Caxton jetzt fort ist, habe ich nichts dagegen, daß du es trägst.«
    »Tommy.«
    »Mein Gott, Crissy, du weißt ja nicht, was ich durchgemacht habe, seit dieser Mann aufgetaucht ist. Es war die Hölle! Ich konnte nicht mehr schlafen, ich konnte nicht mehr essen, ich konnte gar nichts mehr tun. Ich

Weitere Kostenlose Bücher