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Die Gefangene des Highlanders

Die Gefangene des Highlanders

Titel: Die Gefangene des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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Gesichts vergessen, als er sie mit dem kleinen Bündel an der Brust erblickte. Ungläubiges Erschrecken lag darin, Verblüffung und Ratlosigkeit.
    „Es ist ein Mädchen“, sagte sie mit fester Stimme. „Wir werden sie Sara nennen.“
    Braden starrte sie nur an, ihm schien dazu wenig einzufallen. Der große, muskelbepackte Krieger wirkte so hilflos, dass Marian fast Lust bekam ihn auszulachen. Gleich darauf platzte Swan hinein, eine blutige Schramme auf der Stirn, Begeisterung in den leuchtenden Augen.
    „Sieg!“, brüllte er. „Wir haben sie zurückgeworfen, die feinen Ritter. Sie sind so eilig davongerannt, dass sie sogar ihre Waffen …“
    Als er das Kind erblickte, hielt er inne und blieb mit offenem Mund stehen.
    Braden hatte sich inzwischen wieder gefasst, seine Züge waren jetzt verschlossen, fast feindselig.
    „Binde ihr die Hände zusammen“, befahl er Swan mit harter Stimme. „Und dann komm hinaus, wir müssen uns um die Verwundeten kümmern.“ 

Kapitel 4
    David MacAron krallte die Finger so fest in die Armlehnen seines Stuhles, dass die Knöchel weiß hervortraten. Er spürte den Schmerz nicht, sein verkrümmter Körper war von solch unbändiger Wut erfüllt, dass er am liebsten aufgesprungen wäre und wie ein wildes Tier gebrüllt hätte. Doch die Zeiten, da seine Gelenke noch biegsam gewesen und sein Körper seinem Willen gehorcht hatte, waren vorüber. 
    „Elendige Feiglinge!“, zischte er die mit gesenkten Häuptern vor ihm stehenden Männer an. „Schafsköpfe! Hirnlose Moorhühner!“
    Die Krieger waren auf den Zorn ihres Herrn gefasst gewesen, dennoch trafen die Verhöhnungen ihren Stolz empfindlich und einige hoben trotzig die Köpfe. Sollte der Alte doch selber hinüber zu Braden MacDean reiten und sich mit Steinbrocken bewerfen lassen!
    „Wir waren nicht darauf gefasst, dass er so viele Helfer hatte“, wandte Pagan ein, der den Trupp angeführt hatte.
    MacAron blinzelte böse zu dem Sprecher hinüber. Pagan war klein und gedrungen, ein tapferer Kerl, doch allzu rasch, es fehlte ihm an Hirn. Jetzt zierte eine bläuliche Beule seine Stirn, und der dunkle, struppige Bart war von geronnenem Blut verklebt.
    „Ihr wart nicht darauf gefasst“, höhnte der Alte mit hoch verstellter Stimme und reckte den Hals. „Die verdammte Ruine lag im hellen Mondschein, und ihr habt niemanden gesehen? Haben sich die Kerle unsichtbar gemacht oder in die Erde eingegraben?“
    „Da war ein Wall um den Turm gezogen“, murmelte Pagan verdrießlich. „Sie haben sich dahinter verborgen, die Mistkerle.“
    „Wie bitte?“, krähte MacAron. „Ihr habt einen Wall gesehen und gedacht, der ist von selbst gewachsen, ihr Bande von blöden Hammeln? Wo ein Wall ist, da sind Leute, die ihn gebaut haben, verflucht!“
    Er ließ die kleinen, hellen Augen über die Schar schweifen und spuckte ärgerlich zur Seite aus. Es war keiner unter ihnen, der nicht Beulen und andere Verletzungen davongetragen hätte. Über den halbhohen, unter den Knien gebundenen Beinlingen waren Schrammen zu sehen, einer trug den Arm in einer Schlinge, ein anderer hatte den Kopf mit einem Tuch umwickelt. Ryan, ein hochgewachsener, sehr schlanker Kerl mit rostrotem Haar, trat jetzt seinem Genossen Pagan zur Seite.
    „Der Wall war nicht sehr hoch und schlecht gebaut. Wir konnten die Pferde, die darin gehalten wurden, sehen. Darunter den Wallach, den Marian geritten hat …“ 
    David MacAron zuckte schmerzlich zusammen, als der Name seiner Tochter fiel. Es war also sicher, dass sie Braden MacDean in die Hände gefallen war, das Unglück war besiegelt. Warum nahm ihm das Schicksal nur immer diejenigen seiner Kinder, die er am meisten liebte? Ewan, den einzigen Sohn. Und jetzt auch noch Marian. Er knirschte mit den Zähnen und starrte den Überbringer dieser schlimmen Botschaft mit stechendem Blick an.
    „Habt ihr sie gesehen? Ist sie noch am Leben?“
    Die Männer hätten dem unglücklichen Ryan gern die Scheinbeine blau getreten – aber irgendwann hätte der Alte es ja doch erfahren. Das Pferd hatte Zaumzeug und Sattel getragen, sogar Marians Armbrust und der schön gearbeitete Köcher mit den Pfeilen hatten noch am Sattel gehangen. Gerade so, als habe Braden das Tier absichtlich zur Schau gestellt. Natürlich konnte Marian auch gestürzt sein, und das Pferd war Braden zugelaufen. Doch das war unwahrscheinlich, denn man hatte einen halben Tag und fast die ganze Nacht nach ihr gesucht.
    „Wir haben sie nicht gesehen, Chief. Aber weil

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