Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gefangene des Highlanders

Die Gefangene des Highlanders

Titel: Die Gefangene des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
Vom Netzwerk:
ihr Pferd dort stand, haben wir angenommen, dass Braden sie gefangen hat, und wir haben versucht, sie herauszuholen. Wäre unsere Schar größer gewesen, dann wäre es uns auch gelungen.“
    Der alte MacAron schnaubte verächtlich durch die Nase. Die Suchtrupps, die nach Marian forschen sollten, waren unterschiedlich stark gewesen, die Gruppe, die zur Burgruine der MacDeans ritt, hatte aus zwanzig Reitern bestanden, zwar ohne Rüstung, doch gut bewaffnet. Ein paar jämmerliche Bauernlümmel hatten mit ihren Stöcken und Steinbrocken zwanzig seiner besten Krieger niedergemacht. Das war Braden MacDeans Werk. Er würde es büßen.
    David MacAron fluchte leise in sich hinein und fuhr fort, seine Männer mit verachtungsvollem Blick anzustarren, während er darüber nachdachte, was zu tun war. Man musste vorsichtig sein, Braden war kein Hitzkopf wie sein Bruder Robin, und er schien im Heiligen Land eine Menge dazu gelernt zu haben. Er hatte Marian in seiner Hand, und dazu schienen die Pächter seines Vaters ihm in Scharen zuzulaufen. Ein Angriff war unter diesen Umständen gefährlich, vor allem für seine Tochter. Aber David MacAron war nicht auf den Kopf gefallen, auch wenn sein Körper ihm zunehmend den Dienst verweigerte, sein Hirn arbeitete noch genau so gut wie immer. Vielleicht sogar besser, denn er hatte jetzt mehr Zeit, über die Dinge nachzudenken.
    „Ruht euch jetzt aus und esst“, knurrte er. „Danach macht ihr euch auf, sammelt die anderen ein und sorgt dafür, dass Braden MacDean der Nachschub abgeschnitten wird.“
    Die Männer hatten sich schon erleichtert umwenden wollen, doch jetzt blieben sie stehen und warfen sich unsichere Blicke zu. Was hatte der Alte sich jetzt wieder ausgedacht?
    „Wie sollen wir das machen, Chief? Sie kommen von überall her, aus allen Siedlungen und Dörfern, alte Kerle und ganz junge, die noch keinen Bart haben. Einige hatten nur hölzerne Spieße, und andere trugen zerfetzte Kittel und Lumpen um die Füße.“
    „Ihr werden durch alle Siedlungen und Höfe reiten und den Familien deutlich machen, dass jeder, der in die Dienste von Braden MacDean tritt, des Todes ist. Wen ihr erwischt, den knüpft ihr an der nächsten Eiche auf, damit er den anderen zur Warnung dient. Wir werden schon sehen, wem dieses Land gehört. Mir oder Braden MacDean.“
    Die Männer bezeugten Gehorsam, wenn auch mit zweifelnden Gesichtern. Das Ganze war eine üble Geschichte, und keiner von ihnen hatte große Lust, in die ehemaligen Gebiete der MacDeans zu reiten. Man musste sich vorsehen dort, die Pächter waren widerspenstig, obgleich man sie während der vergangenen zwei Jahre immer wieder hart gestraft hatte. So manche Hütte war in Flammen aufgegangen, mancher übermütige junge Kerl hatte seinen Widerstand mit dem Leben gebüßt, und auch die Frauen hatten die Macht der neuen Herren zu spüren bekommen. Aber es hatten sich immer wieder Gruppen von Bauern zusammengeschart, den vorüberziehenden Reitern des MacAron-Clans aufgelauert und ihnen übel mitgespielt. Sture Dreckskerle, die wie aus dem Nichts vor ihnen auftauchten, sie von den Pferden zerrten und auf sie einschlugen, um gleich wieder im Dickicht der Wälder zu verschwinden. Jetzt würden diese Burschen Morgenluft wittern, denn ihr Clanchief, Braden MacDean, war zurückgekehrt.
    Warum hatten die verfluchten Heiden diesen Kerl nicht erschlagen! Das Leben wäre dann um einiges einfacher gewesen.
    ***
    Flora MacAron, die Burgherrin, hatte mit ihren Frauen die Tafel aufgebaut und die Speisen herbeigetragen. Alle setzten sich nieder, griffen zu ihren Messern und sahen zu, dass sie so schnell wie möglich einige der besten Fleischbrocken auf ihre Teller beförderten. Wer zu langsam war, der musste sich mit steifer Hafergrütze, Brot und mit Honig gesüßtem Beerenmus zufrieden geben. Immerhin hob sich die Stimmung während der Mahlzeit, man sprach dem Bier zu, das in vollen Krügen auf dem Tisch stand, und die Zungen lösten sich. Man würde diesem Kerl schon noch das Handwerk legen, warum auch nicht? Hatte man die MacDeans nicht längst in die Knie gezwungen? Braden würde es nicht besser gehen als dem alten Alec MacDean, seinem Vater und Robin, seinem Bruder. Die MacDeans waren Mörder und Verräter, sie hatten es nicht besser verdient.
    David MacAron nahm nicht an der Mahlzeit teil, er aß nur noch wenig und verbrachte die meiste Zeit im Wohnturm bei seinen Frauen. Auch jetzt erhob er sich mühsam von seinem Stuhl, stand einen Moment

Weitere Kostenlose Bücher