Die Gefangene des Highlanders
überließ sich ganz und gar einer magischen Kraft, die ihn vorantrieb. Vor dem Turmeingang hockte Swan am Boden, zusammengekauert, die Arme um die angezogenen Knie geschlungen. Der Blick, mit dem er seinen Clanchief von unten herauf musterte, war feindselig.
„Geh schlafen – ich übernehme die Wache!“
Swan zog die Oberlippe hoch, er schaute jetzt aus wie ein kleiner Kater, der sich gerne prügeln würde, es jedoch nicht wagte.
„Ich bin nicht müde, Herr.“
„Nun geh schon!“
Bradens Tonfall war gutmütig, doch unmissverständlich. Swan richtete sich auf und drückte sich an Braden vorbei, um in der Nacht zu verschwinden.
Bradens Herz klopfte heftig, als er den Türgriff fasste und die schwere Holztür nach innen drückte. Einen Moment lang fürchtete er, sie habe von innen den Riegel vorgelegt, und ihm war klar, dass er in diesem Falle mit der Wucht seines ganzen Körpers gegen die Tür gestürmt wäre. Doch das Holz gab nach.
Das Talglicht flackerte, als der Luftzug es erfasste, und Braden erblickte in dem unsteten Licht die Form eines Körpers auf seinem Lager. Sie lag auf der Seite, den Rücken mit den gebundenen Händen ihm zugewendet und schien zu schlafen. Langsam und geräuschlos zog er die Tür hinter sich zu und schob den Riegel vor.
Ein Steinchen knackte unter seinem Schuh, als er auf sie zuging, er fuhr zusammen, blieb stehen, starrte auf ihren bewegungslosen Körper. Sie schien ihn nicht bemerkt zu haben. Er sah die erregende Kurvenlinie ihrer Hüfte, über der sich der Stoff ihres Kleides bauschte, über Schultern und Rücken loderte die Fülle ihres roten Haares wie kleine, züngelnde Flämmchen, ein kleiner, nackter Fuß sah unter dem langen Kleid hervor. Als er dicht vor ihr stand, ließ er sich auf die Knie nieder, atmete den warmen, weiblichen Geruch ein, der ihrer Haut entströmte, und seine Nüstern bebten vor Verlangen. Ihre Arme waren gebunden, sie würde die Wehrlosigkeit, in die seine Leidenschaft ihn stürzte, nicht ausnutzen können, wie Sitha es getan hatte. Stattdessen war sie selbst hilflos seinen Liebkosungen ausgeliefert. Sacht hob er die Hand, berührte ihr Knie, das sich unter dem Kleid abzeichnete und fuhr langsam daran in die Höhe. Ihr Oberschenkel fühlte sich glatt und fest unter dem Stoff an, er strich mit kreisenden Bewegungen über ihre Hüfte, widerstand der Versuchung, über ihren Bauch in die lockende Tiefe ihrer Scham zu gleiten und zeichnete stattdessen die scharfe Kurve nach, die zu ihrer Taille führte. Seine Hand tauchte in ihr üppiges Haar ein, suchte den Weg zu ihren lockenden, runden Brüsten, da spürte er, wie ihre Bauchmuskeln sich zusammenzogen.
Mit einem leisen Laut des Schreckens wandte sie den Kopf, erkannte ihn und rollte sich blitzschnell zur Seite.
„Du entkommst mir nicht, Marian“, sagte er leise mit tiefer Stimme. „Versuche es gar nicht erst.“
„Wenn du mich anfasst, beiße ich dich!“
Er lachte, kroch zu ihr hinüber und presste ihre Schultern gegen den Boden. Er tat es sanft, um ihr keinen Schmerz zuzufügen und genoss es, wie sie ihm den Oberkörper entgegenwölbte, um aus dieser Lage zu entkommen. Ihre Brüste waren so herausfordernd, dass er ihr am liebsten das Kleid heruntergerissen hätte.
„Du gemeiner Mistkerl“, fauchte sie und trat mit den Füßen nach ihm. „Warum gehst du nicht zu deiner Sarazenin? Zu der Frau, die du mehr liebst als dein Leben?“
„Hör endlich auf damit, Marian!“
Schwer schob sich sein großer Körper über sie, lastete unüberwindlich auf ihr und hinderte sie daran zu treten, seine Hände strichen ihr das wilde Haar aus dem Gesicht, hielten ihren Kopf fest, strichen zärtlich über ihre Schläfen, ihre Wangen. Sie sah seine Augen über sich, dunkel vor Sehnsucht, dann spürte sie seinen warmen Atem, und sie erzitterte vor dem eigenen, mächtigen Verlangen.
„Du liebst sie doch“, murmelte sie unglücklich.
„Nein.“
„Du lügst mich doch an …“
Seine Lippen umschlossen die ihren so fest und fordernd, dass sie keine Kraft mehr hatte zu widerstehen und sich in den Kuss ergab. Zärtlich kreiste seine Zunge auf ihren Lippen, drängte sich dann in ihren Mund und traf dort auf ihre eigene Zunge, die bereit war, ihr Terrain zu verteidigen. Es war ein süßer Kampf, den Braden mit großer Hingabe führte, und sein dunkles Stöhnen erregte sie so sehr, dass sie endlich nachgab und dem Sieger die eroberte Burg überließ. Zitternd ließ sie geschehen, dass er ihren Mund ganz
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