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Die geheime Sammlung

Die geheime Sammlung

Titel: Die geheime Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polly Shulman
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einfach nicht von ihr fernhalten. »Nein, wirklich, ich – ich muss mit Anjali was besprechen. Schon wieder Mädchenzeug«, sagte ich.
    »Gut.« Er setzte sich wieder.
    Anjali und ich gingen nach hinten zur Wand mit den Bildern. Vor der Sektion mit den Schuhen hielt ich an. »Ich weiß, dass du deinen Pullover nicht vergessen hast. Geht es schon wieder um die Stiefel?«, flüsterte ich.
    Anjali nickte. Sie nahm die echten Schuhe aus ihrer Büchertasche, tauschte sie gegen die Fälschungen aus und wechselte die Etiketten. Ich stellte fest, dass ich sie diesmal ohne Probleme auseinanderhalten konnte. Sie sahen zwar exakt gleich aus, aber sie verbreiteten eine andere Atmosphäre. Es war offensichtlich – ich musste nicht einmal schnüffeln. Ich fragte mich, wie ich das jemals hatte übersehen können.
    »Kannst du nicht dafür sorgen, dass Marc aufhört, sie zu nehmen? Er wird Schwierigkeiten bekommen. Er wird dich in Schwierigkeiten bringen … uns.« Ich hielt meine Stimme gedämpft. Ich bezweifelte, dass Aaron uns ganz vorn in der Sammlung hören konnte, aber ich hatte das Gefühl, dass es andere Lauscher gab.
    »Marc sagte, es wäre das letzte Mal.«
    »Hat er das nicht schon mal gesagt?«
    »Er muss André abholen, Elizabeth. Seine Mutter hat wieder Spätschicht.«
    »Er muss André immer abholen.«
    »Ich weiß. Er sagt, er wird eine andere Lösung finden.«
    »Nun, er sollte besser schnell eine finden.«
    »He, du trägst das immer noch!« Anjali berührte das purpurrote Garn, das Jaya um mein Handgelenk geknotet hatte. Es wurde langsam schmuddelig, aber es hatte einige Duschen überlebt. Ich nickte. Anjali sagte: »Das wird Jaya freuen.«
    Die Tür öffnete sich, als wir zurück zum Eingangsbereich kamen. Ms.Callender betrat das Sammelsurium.
    »Anjali? Was machst du denn hier, Liebes? Habe ich dich nicht für Magazin neun eingeteilt? Habe ich was durcheinandergebracht?« Sie sah auf ihr Klemmbrett.
    »Sie ist wegen ihres Pullovers runtergekommen«, sagte Aaron hilfsbereit.
    Ms.Callender drehte sich zu Anjali um. »Hast du ihn gefunden, Liebes?«
    »Hier«, sagte ich, nahm meinen Pullover von der Lehne des Klappstuhls und reichte ihn Anjali. Aaron blickte mich stirnrunzelnd an, sagte aber nichts.
    »Oh, hier habe ich ihn also liegen lassen«, meinte sie ein wenig zu laut. Mit einer so neugierigen kleinen Schwester wie Jaya hätte sie eigentlich mehr Übung im Lügen haben müssen. »Danke, Elizabeth«, sagte sie und zog den Pullover an.
    Er stand ihr zehntausendmal besser als mir. Sie hatte für so einen Pullover die richtige Figur. Natürlich, berichtigte ich mich, wenn sie einen Müllbeutel tragen würde, dann würde ich vermutlich auch zu dem Ergebnis kommen, dass sie die richtige Figur für einen Müllbeutel hätte. Sie hatte ganz einfach die richtige Figur für alles.
    Ms.Callender wedelte mit etwas vor dem Schloss herum. Das musste der Generalschlüssel sein, dachte ich mir. Die Tür öffnete sich klickend, und Ms.Callender hielt sie für Anjali offen, die mit meinem Pullover die Sammlung verließ.
    Es war doch richtig, Anjali und Marc zu vertrauen, oder? Der misstrauische Gesichtsausdruck auf Aarons Gesicht machte mich noch unsicherer als jemals zuvor.

[home]
    Kapitel 13
    Ich verliere einen Daumen-Ringkampf
    A ls Anjali gegangen war, legte Ms.Callender einen Stapel Papier auf Aarons Schreibtisch. »Aaron, Elizabeth, ich habe eine wichtige Aufgabe für euch. Ihr müsst diese Gegenstände für mich aus den Regalen holen«, sagte sie.
    »Was soll damit passieren?«, fragte ich.
    »Das sind Gegenstände, um die … wir uns Sorgen machen. Ich habe euch doch von den Berichten über Gegenstände, die unseren ähneln und die auf Auktionen und in anderen Sammlungen aufgetaucht sind, erzählt, oder? Einige der Gegenstände auf der Liste passen auf diese Beschreibungen oder wirken aus anderen Gründen verdächtig. Dr.Rust und ich wollen sie näher untersuchen. Schickt uns einen Pneu, wenn ihr fertig seid, ja? Wenn etwas fehlt, vermerkt ihr das.«
    »In Ordnung«, sagte Aaron.
    »Danke, Liebes.« Ms.Callender wedelte erneut mit ihrem Schlüssel vor der Tür herum und ging.
    »Das war’s dann wohl mit dem
Krieg der Welten
«, sagte ich.
    Aaron zuckte mit den Schultern. »Ich hätte sowieso nicht allzu viel geschafft. Was sollte das alles mit Anjali?«
    »Hab ich dir doch gesagt, Mädchenzeug. Soll ich dir wirklich alles erzählen?«
    »Ja, genau das.«
    »Na gut. Unterbrich mich einfach, wenn es dir zu viel

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