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Die geheime Sammlung

Die geheime Sammlung

Titel: Die geheime Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polly Shulman
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Weise, dass mein Hintern auf den Boden klatscht.«
    »Ah, ja. Ganz im Gegensatz zu jedem anderen Stuhl im Universum.«
    »Nun, dieser hier erledigt das um einiges besser«, sagte er. »Er erledigt das sogar besser als der dort drüben.« Er zeigte auf die nackte Wand auf der anderen Seite der Rohrpoststation.
    »Wo? Ich sehe keinen Stuhl«, sagte ich.
    »Natürlich nicht, wie auch? Er ist unsichtbar.« Er stand auf und ging hinüber zur Wand, zu der Stelle, auf die er gezeigt hatte, dann ließ er sich nieder, bis seine Knie im rechten Winkel gebeugt waren.
    »Du tust nur so«, sagte ich.
    »Wie du meinst.« Er schlug die Beine übereinander und öffnete sein Buch. Wenn er wirklich nur so tat, dann musste er ziemlich kräftige Beine haben.
    Ich ging hinüber und sah ihn mir an. Seine Beine schienen nicht zu zittern. »Wie lange hältst du es aus, so zu sitzen?«, fragte ich.
    »So lange, wie du willst, es sei denn, wir müssen einen Bestellzettel bearbeiten oder so was. Es ist ein sehr bequemer Stuhl«, sagte Aaron. »Willst du ihn ausprobieren?« Er stand auf und trat einen Schritt zur Seite, als würde er mir seinen Stuhl anbieten.
    »Ha! Du kannst mich nicht reinlegen. Du bist nur aufgestanden, weil deine Beine müde geworden sind.«
    »Meine Beine müde? Vom Sitzen in diesem bequemen Stuhl? Sei nicht albern. Probier ihn aus, und du wirst es selbst sehen.«
    »Okay, ich mach es.« Ich ließ mich langsam an der Wand nieder.
    Ein kleines bisschen unterhalb des Punkts, an dem die Sitzfläche hätte sein sollen, verlor ich das Gleichgewicht und rutschte zu Boden.
    Aaron streckte mir lachend seine Hand entgegen. »Es tut mir furchtbar leid, Elizabeth! Ich hab versucht, den Elfen daran zu hindern, dir den Stuhl im letzten Augenblick unter dem Hintern wegzuziehen, aber ich war nicht schnell genug. Böser Elf!«
    »Du Ratte!«, sagte ich lachend und ließ mir von Aaron auf die Füße helfen. »Ich glaube ich habe sowieso keine Lust herumzusitzen.« Es schien so eine Verschwendung zu sein, in einem Raum voller Zauberei nur herumzusitzen. Ich schlenderte zu den Vitrinen hinüber.
    »Was machst du da?«, fragte Aaron.
    »Ich schau mich nur um.«
    »Fass ja nichts an.«
    »Mach ich auch nicht. Fass selber nichts an«, sagte ich.
    »Nein, ehrlich. Ganz im Ernst, das Zeug ist gefährlich. Fass es nicht an.«
    »Keine Sorge, mach ich nicht.«
    Anstatt sich wieder mit seinem Buch hinzusetzen, schlenderte Aaron neben mir her.
    »Was ist los, traust du mir nicht?
Du
bist derjenige, der mich reingelegt hat. Deinetwegen habe
ich
mich auf dem Boden gekugelt«, sagte ich. Aber in Wahrheit hatte ich nichts dagegen, dass er da war. Ich erinnerte mich, dass mein letzter Besuch im Sammelsurium so bedrohlich gewesen war, dass sogar die Luft selbst mit einem Summen den Atem angehalten hatte. Mit Aaron fühlte sich dieser Ort wesentlich besser an.
    »Willst du damit sagen, du hättest meinetwegen weiche Knie bekommen? Nun, diese Wirkung habe ich üblicherweise auf Mädchen.« Er grinste.
    »Du meinst, sie stolpern über ihre eigenen Füße beim Versuch, von dir wegzukommen?«
    »Uuh, das war hart«, sagte er.
    Ich schnüffelte, während ich herumspazierte, und genoss die sich verändernden Gerüche. Ein schwacher Jasminduft. Oder war es Geißblatt? Nein, frisch gefangener Fisch, den man auf dem Dock filetiert, bevor er in die Kühlung kommt. Nein, ein nasses Federkissen. Nein, Plastiktüten. Hustensaft.
    Wir gingen an den Kesseln und Schüsseln vorbei, den Flaschen, den Schuhen.
    »Sag mal, Aaron, wie kommt es, dass hier unten so viele Schuhe stehen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Sie kommen in vielen Märchen vor.
Der gestiefelte Kater.
Aschenputtel.
Der Schuhmacher.
Diese blöden
Zertanzten Schuhe.
«
    »Blöd? Das ist mein Lieblingsmärchen! Was ist so blöd daran?«
    »Zum einen waren die Prinzessinnen so versessen aufs Tanzen, dass sie einen ausgesprochen großen Soldaten in ihrem Boot übersehen haben.«
    »Aber er war unsichtbar!«
    »Als würde
dich
das daran hindern, ihn zu bemerken. Er ist ihnen die ganze Zeit gefolgt.«
    »Nun, die jüngste Prinzessin hat ihn bemerkt. Sie hörte ihn Zweige in den Wäldern aus Silber, Gold und Diamanten zerbrechen.«
    »Okay, dann war sie vielleicht nicht ganz so blöd wie ihre Schwestern. Aber sie hatte trotzdem diese Tanzwut, genau wie der Rest. Sie hat jede Nacht ihre Schuhe zertanzt. Du würdest deine Nächte nicht so verschwenden, oder?«
    »Ich könnte es mir nicht leisten«, sagte ich und

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