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Die geheime Sammlung

Die geheime Sammlung

Titel: Die geheime Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polly Shulman
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dem Sammelsurium«, sagte Marc mit erstickter Stimme. »Er hat den Knüppel!«
    »Den was?«
    »Den Knüppel aus dem Sack. Er verprügelt jeden, auf den du ihn hetzt, so lange, bis du ihm befiehlst, aufzuhören. Zumindest sollte er das machen.«
    »Marc, Marc, Marc. Weißt du nicht, dass Gewalt niemals die Antwort ist?« Mr.Stone schien sehr zufrieden mit sich zu sein.
»Knüppel in den Sack.«
    »Sie diebisches Stück‑«
    »Bitte, du sprichst mit einem Mitglied der Vereinigung beurkundeter Antiquitätenhändler. Nicht zu erwähnen auch der Verbraucherschutzzentrale. Ich bevorzuge den Ausdruck ›Kunsthändler.‹«
    »Sie krankes, widerliches Stück! Sie … Sie sind derjenige, der die Sachen aus dem Grimm-Sammelsurium gestohlen hat! Und Sie haben Anjali entführt! Wo ist sie? Wo sind die gestohlenen Gegenstände?«
    »Absolut sicher untergebracht, das versichere ich euch. Meine Kunden gehen sehr sorgsam mit ihren Sammlungen um.«
    Marc war außer sich. »Sie werden es mir verraten! Ich werde Sie dazu bringen«, brüllte er.
    Meine Stimme war kalt wie Eis. »Was ist mit der anderen Pagin – diejenige, die verschwunden ist? Mona? Haben Sie sich die auch geschnappt?«
    »Mona Chen? Eine schlüpfrige, kleine Person. Nein, unglücklicherweise weiß ich nicht, wo sie ist. Ich dachte, ich könnte sie dazu bringen, mir bei meinen Geschäften zu helfen. Aber sie weigerte sich nicht nur zu kooperieren, nein, sie rannte auch noch davon.«
    »Wo ist Anjali?«, schrie Jaya wieder.
    Mr.Stone schüttelte den Kopf. »Setzt euch hin, alle. Und bitte hört auf zu schreien. Lasst uns das wie Erwachsene regeln. Ich habe etwas, das ihr wollt. Ihr habt etwas, das ich will. Ich bin mir sicher, wir kommen zu einer Einigung.«
    »Was für eine Einigung? Sie geben mir meine Schwester wieder?«
    »Wie ich schon sagte, ich habe deine Schwester nicht. Aber ich weiß, wo sie ist. Ich habe sie bei einer sehr guten Kundin von mir untergebracht, eine angesehene Sammlerin, die vielleicht bereit ist, sich von ihr zu trennen, wenn es sich für sie lohnt.«
    »Wer? Wer ist die Sammlerin? Wo bewahrt sie Anjali auf?«
    »Bitte setzt euch. Ich bin bereit, diese Information im Austausch für …« Er machte eine Pause. »Mal sehen. Ihr habt Zugang zum Grimm-Sammelsurium, ja?«
    »Nein!«, sagte ich. »Machen Sie Ihre dreckigen Geschäfte allein. Wir stehlen nicht für Sie!«
    »Du meinst, nicht noch
mehr?
« Mr.Stone hielt den Knüppel-sack hoch. Ich warf Marc einen bösen Blick zu, aber er wollte mir nicht in die Augen sehen. »Aber ich werde euch nicht bitten, irgendetwas für mich zu stehlen«, fuhr Mr.Stone fort. »Ich bitte euch nur um etwas, das rechtmäßig euch gehört«, sagte er und wandte sich an Marc. »Es gibt ein Zeremoniengefäß der Akan aus Bronze, mit einer Puffotter und einem Nashornvogel auf dem Deckel. Bringt es mir, und ich verrate euch, wo Anjali ist.«
    »Sie meinen Doc Rusts
Kuduo?
«
    »Nein!«, sagte ich. »Selbst wenn wir wollten, könnten wir ihn nicht aus dem Repositorium entfernen. Der Doc sagt, niemand kann das
Kuduo
aus dem Repositorium entfernen – nur sein rechtmäßiger Besitzer.
    »Ah, aber genau das ist der Punkt.« Mr.Stones Augen glitzerten. »Der junge Mr.Merritt hier
ist
der rechtmäßige Besitzer.«
    »Worum geht es eigentlich?«, sagte Marc.
    »Das hat dir niemand gesagt? Du, junger Mann, bist der Nachfahre bedeutender Männer und Frauen. Stammeshäuptlingen aus Afrika, im heutigen Ghana. Das
Kuduo
, um das es geht, gehört zu deiner Familie. Diese Musterknaben im Repositorium? Sie haben nicht mehr Rechte darauf als – nun, als Jaya hier. Es ist dein, du kannst damit tun und lassen, was du willst. Das schließt einen Tausch mit mir gegen den Aufenthaltsort deiner Freundin mit ein.«
    »Das
Kuduo?
Es gehört mir?«
    »Exakt.«
    »Er hat recht«, bestätigte ich. »Dr.Rust sagte mir, dass es deiner Familie gehört.«
    »Wieso sollten sie das dir und nicht mir sagen? Was macht es im Repositorium? Wie haben sie es bekommen?«
    Mr.Stone lächelte süffisant. »Wie bekommen sie irgendeinen ihrer Bestände? Das Repositorium besteht aus Betrügerei und krummen Geschäften –«
    »Das ist nicht wahr! Das
Kuduo
ist ausgeliehen. Dr.Rust sagte, Marcs Onkel hätte es dem Repositorium geliehen!«
    Etwas wie Mitleid schlich sich in Mr.Stones Blick. »Du denkst, die Leute, die das Repositorium betreiben, wären ein Ausbund an Tugendhaftigkeit? Bei deinen Leuten gibt es ein Sprichwort, Marc, es lautet: ›Wenn dich

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