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Die geheime Treppe

Die geheime Treppe

Titel: Die geheime Treppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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deutlich ansehen. Er war auf einmal ein ganz anderer als der Mann, den sie aus dem Häuschen befreit hatten. Lebhaft, enthusiastisch. Er sprühte förmlich vor Elan.
    »Deiner Aussage entnehme ich, dass auch du glaubst, dass es heute noch Löwenritter gibt«, sagte Justus.
    »Unbedingt!« Davy nickte heftig. »Davon bin ich überzeugt.«
    »Und warum rücken die den Code nicht raus?«, wollte Bob wissen.
    »Zu viele Geheimnisse könnten ans Tageslicht kommen«, sagte Davy mit verschwörerischer Stimme. »Für viele Mitglieder wäre es nicht sehr vorteilhaft, wenn man erführe, dass sie Löwenritter sind. Und man möchte auch die Ehemaligen schützen.«
    Justus drehte das Buch in seinen Händen und sah sich die Abbildung auf dem Rücken an. Ein Löwe mit einem Schwert in seinen Pranken. »Aber wieso wäre das –« Er hielt inne, weil ein Zettel aus dem Buch gefallen war. »Tut mir leid.« Er hob ihn auf und legte ihn wieder zwischen die Seiten.
    »Moment mal!« Davy runzelte die Stirn und wirkte auf einmal sehr nachdenklich.
    »Was ist?« Justus sah schuldbewusst auf das Buch.
    »Das Gleiche ist mir auch passiert. An dem Tag, an dem ich entführt wurde.« Davy nahm den Stehordner an sich und blätterte ihn in Gedanken vertieft durch. »Ein Zettel fiel heraus, und als ich ihn mir ansehen wollte, gab es einen Feueralarm im Gebäude. Ich rannte raus wie alle anderen auch, und danach habe ich den Zettel irgendwie vergessen.«
    »Und ... was ist daran so seltsam?« Bob blickte verständnislos zu Justus und Peter. »Da sind doch viele Zettel drin.«
    »Es war aber keine der Notizen. Und ich hatte ihn vorher noch nie gesehen.« Davy suchte immer noch zwischen den Papieren.
    »Du hattest ihn noch nie gesehen?« Justus war alarmiert.
    »Und was war drauf?«, wollte Bob wissen.
    »Eine Art ... Skizze.«
    »Eine Skizze? Von einem Gegenstand? Oder einem Ort?«
    »Vielleicht hast du ihn vorher übersehen?«, überlegte Peter.
    »Nein, nein. Ich habe den Ordner schon x-mal in der Hand gehabt. Und die Skizze ...« Davy kratzte sich verwirrt an der Schläfe. Er machte ganz den Eindruck, als traute er seinen eigenen Erinnerungen nicht. »Es war so eine Art ... Tic-Tac-Toe. Nur mit Buchstaben.«

Bob sieht rot
    »Ein Tic-Tac-Toe? Mit Buchstaben?«, echote Bob erstaunt.
    Davy zuckte fast entschuldigend mit den Achseln. »Ja. Sah ungefähr so aus.« Er nahm sich einen Stift und ein Blatt Papier und malte etwas darauf. Dann hielt er den drei Detektiven das Blatt hin.
     

     
    »Sieht wirklich aus wie ein Tic-Tac-Toe«, meinte Peter.
    »Und der Zettel mit dieser Zeichnung ist aus diesem Ordner gefallen?« Justus nahm den Ordner wieder zur Hand und suchte selbst.
    Davy nickte. »Ja.«
    »Und jetzt ist er weg?«
    »Im Ordner ist er zumindest nicht mehr.«
    »Aber du hast ihn wieder zurückgelegt?«
    Davy zögerte. »Das weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr. Ich glaube schon.«
    »Und du hast ihn vorher sicher noch nie bemerkt?«
    Davy verdrehte die Augen. »Nein, hundertprozentig«, sagte er ungeduldig. »Ich habe jede einzelne Notiz dadrin schon dutzende Male rausgenommen, studiert, abgeschrieben, reingelegt. Und ihr könnt mir glauben: Auf diese Notizen passe ich auf wie auf meinen Augapfel. Sie sollen das Herzstück meiner Arbeit werden. Da geht kein Zettel verloren, und ich übersehe auch keinen.«
    Peter dachte einen Moment nach. »Wer hat eigentlich alles einen Schlüssel zu deinem Arbeitszimmer?«
    Justus nickte ihm zu. Offenbar hätte er jetzt genau dieselbe Frage gestellt.
    Davy blies die Backen auf. »Die halbe Uni, inklusive Putzfrauen, Elektriker und so weiter. Die meisten Türen haben Universalschlösser.«
    »Und das Fach, in dem der Ordner steht. Ist das zugesperrt?«
    Davy antwortete nicht gleich. »Meistens«, sagte er erschrocken. »Die Tür zum Zimmer ist immer verschlossen, wenn ich nicht da bin, aber der Schrank ... Mist!«
    »Also könnte – rein theoretisch – auch einer Putzfrau beim Saubermachen der Zettel in den Ordner gefallen sein? Der Zettel, den sie noch vom Spielen mit ihrer kleinen Tochter in der Tasche hatte.«
    Davy runzelte die Stirn. »Die machen doch nicht in den Schränken und Schreibtischen sauber!«
    »War ja auch nur ein Beispiel«, erwiderte Peter. »Ich wollte damit nur andeuten, dass es viele neugierige Leute gibt. Und komische Zufälle.«
    Bob deutete auf die Skizze mit dem Tic-Tac-Toe. »Könnte dieser Zettel eigentlich irgendetwas mit der Geheimschrift zu tun haben? Schließlich war er ja in

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