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Die geheime Treppe

Die geheime Treppe

Titel: Die geheime Treppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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permanent Ergebnisse vorweisen, um Karriere zu machen und Gelder einzustreichen. Nur im stillen Kämmerlein zu forschen, kann man sich kaum noch erlauben.«
    »Der Typ hätte also die Notizen geheimerweise übersetzt und wäre dann ganz groß mit ihnen rausgekommen.«
    Der Erste Detektiv nickte abermals. »So ungefähr. Wobei er die Notizen als Quelle nicht hätte erwähnen dürfen, da viele wussten, dass Davy die Notizen gefunden hatte. Deswegen fiel auch der Diebstahl flach. Ich nehme daher an, dass es dem Typen primär um den Inhalt der Notizen ging. Er hoffte wohl, dass da irgendetwas Spektakuläres drinsteht, was er veröffentlichen oder dem er nachgehen könnte, ohne die Notizen als Quelle anzugeben.«
    »Oder es war doch ein Löwenritter, der wissen wollte, was Davy unter Umständen herausfinden konnte«, meinte Bob.
    »Oder das.« Justus nickte. »Einen Diebstahl würde allerdings auch der vermeiden wollen, weil man damit Davy unnötigerweise aufgescheucht hätte.«
    Peter gab einen skeptischen Laut von sich. »Davon abgesehen, dass das schon wieder sehr viele Wenns und Vielleichts sind, gibt es aber einen grundsätzlichen Haken an dieser Theorie.«
    »Ja, ich weiß«, seufzte Justus. »Bis jetzt haben wir auch mit dem Tic-Tac-Toe die Schrift nicht enträtseln können.«
    »Obwohl du heute in der Schule nichts anderes gemacht hast, als daran rumzutüfteln«, gab Peter zu bedenken. »Mr Pommerey hätte dich fast rausgeschmissen.«
    »Ja, ja, ja. Aber wir haben ja auch nur die ersten neun Buchstaben.«
    »Und nicht mal von denen weißt du, wie sie in Geheimschrift aussehen.«
    Der Erste Detektiv sagte nichts mehr. Mit griesgrämiger Miene zog er sich sein selbst angefertigtes Tic-Tac-Toe heran und starrte darauf. Irgendwo dadrin musste die Lösung sein. Er wusste es einfach.
    »Bliebe noch die Frage, wie der Kerl gestern im Lesesaal so mir nichts, dir nichts verschwinden konnte.« Eine steile Falte bildete sich zwischen Peters Brauen. »Der war einfach weg.«
    »Wahrscheinlich gibt´s doch noch einen zweiten Ausgang, den aber nur ein paar Leute kennen«, meinte Bob. »Oder so.«
    »Ich fand auch den Saal an sich bemerkenswert«, sagte Peter. »Diese alten Säulen und Bögen. Passen gar nicht zu dem Betonklotz.«
    »Die Uni wurde in den Sechzigerjahren auf den Fundamenten der alten Uni erweitert«, erläuterte Justus wie nebenbei. In Gedanken war er noch immer bei dem Tic-Tac-Toe. »Und die stammte aus dem späten 19. Jahrhundert und war neoromanisch.«
    »Sachen gibt´s«, erwiderte Peter trocken. »Diese alten Neoromanen!«
    »Dicke Mauern, runde Bögen, Säulen, der Stil des frühen Mittelalters eben.« Justus hatte jetzt keine Lust auf lange Erklärungen.
    »Aha«, machte Peter. »Apropos frühes Mittelalter. Was haltet ihr davon, wenn wir Cotta einen Besuch abstatten? Davy hat ihm ja heute Morgen alles von gestern erzählt, und vielleicht hat Cotta irgendetwas Neues.«
    »Gute Idee«, befand Bob. »Lasst uns doch gleich mal hinfahren.«
    Auch Justus war mit dem Vorschlag einverstanden, und dreißig Minuten später saßen die drei ??? im Büro des Inspektors. Cotta wusste inzwischen ebenfalls über die Vorfälle in der Uni Bescheid, weil Davy, wie mit den drei ??? verabredet, am Morgen Anzeige erstattet hatte. Dennoch ließ sich der Polizist alles noch einmal von den drei Jungen erzählen.
    Als sie zum Ende gekommen waren, lehnte er sich zurück und nahm einen großen Schluck aus seinem Kaffeebecher. »Eine sehr abenteuerliche These ist das.« Er stellte den Becher mit der Aufschrift Big Boss auf den Tisch. »Ein Entführung, um das Opfer von etwas abzulenken? Hm, hatte ich noch nie.«
    »Aber von der Hand zu weisen ist es nicht.« Justus meinte das nicht als Frage.
    Cotta legte die Stirn in Falten. »Aber zu be weisen ist es auch nicht. Es sei denn, wir schnappen die Typen.«
    »Haben Sie eigentlich schon irgendwelche neuen Erkenntnisse?«, wollte Peter wissen. »Vielleicht Spuren im Haus?«
    »Keine Fingerabdrücke. Die haben alles sorgfältig abgewischt.« Cotta schlug eine Akte auf. »Ein paar Haare, Wollfasern und so weiter. Aber die können wer weiß wem gehören. Das Haus wurde schon öfter vermietet.«
    »Haben Sie den Vermieter schon auftreiben können?«, fragte Justus. »Der könnte uns doch eventuell auch weiterhelfen.«
    »Haben wir.« Cotta blätterte eine Seite weiter. »Er war heute Morgen da. Das Haus wurde jedoch unter einem falschen Namen – Irvin Brice – angemietet. Wie ich vermutet

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