Die geheime Treppe
Nicken. Die drei ??? und Davy erhoben sich, warfen ihren Müll weg und verließen mit hängenden Köpfen die Cafeteria.
»Diese Geheimschrift muss doch zu knacken sein!« Justus schlurfte mehr, als dass er ging. Es deprimierte ihn maßlos, dass sie nichts erreicht hatten.
»Bitte!« Peter faltete die Hände. »Die nächsten drei Tage möchte ich das Wort Geheimschrift nicht mehr hören.«
Justus redete einfach weiter, während sie an einem Aufzug vorbei auf ein Treppenhaus zugingen. »Und dieses Tic-Tac-Toe lässt mir auch keine Ruhe. Denn wenn es mit der Geheimschrift zusammenhängt, würde das womöglich eine Erklärung für die Entführung liefern.«
»Ach ja?« Bob sah müde zu seinem Freund.
»Ja. Vielleicht wollte man Davy nur von dem Tic-Tac-Toe ablenken, damit er es in keinem Fall mit der Geheimschrift in Verbindung bringt und sie so entschlüsselt.«
»Bitte!«, wimmerte Peter, während er die Tür aufstieß.
»Hm.« Bob dachte nach. »Du meinst, die Entführung hatte einzig und allein den Zweck –« Der dritte Detektiv hielt abrupt inne. Jemand ging vor ihnen die Treppe hinauf und verschwand gerade um die Ecke. Man sah nur noch die Schuhe.
»Rote Slipper!«, schrie Bob auf. »Das sind die Schuhe! Ganz sicher! Das ist der Typ!«
Der Mann blieb kurz stehen, dann sprang er die Stufen hinauf.
»Der Kerl aus –?«
»Ja! Ihm nach! Los!«
»Ich nehme den Aufzug und laufe von oben runter!«, rief Peter und rannte wieder auf den Gang hinaus.
»Okay!« Justus, Bob und Davy sprinteten los.
Doch der Mann war schnell. Obwohl die drei alles gaben, sahen sie nur immer den wehenden Umhang und die Schuhe um die Windungen flitzen. Bob hängte Justus und Davy ein wenig ab, aber auch er kam nicht wirklich näher.
Peter sprang im zehnten Stock aus dem Fahrstuhl, preschte um die Kurve und – stieß frontal mit einem bulligen Putzmann zusammen. Mann, Peter, Eimer und Putzutensilien schlitterten über den Boden.
»Tut mir leid!« Peter lächelte dem Mann entschuldigend zu und rappelte sich auf. Dann lief er ins Treppenhaus.
Von unten hörte er Schritte heraufkommen. Und drei Sekunden später sah er den schwarzen Umhang. Peter flog die Stufen hinab. Aber der Mann hatte auch ihn bemerkt. Er blieb stehen und blickte hoch. Eine schwarze Maske verdeckte sein Gesicht! In der nächsten Sekunde hechtete der Mann durch die Tür in das neunte Stockwerk.
»Er haut in den Neunten ab!«, schrie Peter.
Bob, Justus und Davy hechelten die Stufen herauf. Zusammen liefen sie durch die Tür und setzten dem Mann nach. Er hatte zwanzig Meter Vorsprung und rannte über den Gang. An dessen anderem Ende befand sich ein weiteres Treppenhaus, und der Gejagte hastete hinein.
Fünf Sekunden später stürmten die Jungen und Davy durch die Tür.
»Runter!«, erkannte Bob. »Er rennt runter!«
Sie rasten hinterher. Doch diesmal war sein Vorsprung so groß, dass sie den Mann nur hörten und nicht mehr sahen.
»Hier rein!«, rief Peter. Die Tür zum sechsten Stockwerk stand offen.
Doch da war nichts. Ein gähnend leerer Gang lag vor ihnen.
Bob lief ins Treppenhaus zurück und lauschte. »Das war eine Finte! Der Kerl läuft immer noch runter!«
Alle machten kehrt und sausten weiter die Stufen hinab. Peter packte jetzt der Ehrgeiz! Ein Mann in Slippern hängte ihn, das Sportass der drei ???, ab? Das konnte nicht sein! Er gab alles. Und tatsächlich, er holte auf. Als Peter im Erdgeschoss durch die Tür eilte, war der Mann nur noch wenige Meter vor ihm. Gerade eben verschwand er im Eingang des Universitäts-Lesesaales.
»Jetzt hab ich dich!«, sagte Peter triumphierend und rannte zur Tür.
Die der Mann hinter sich zusperrte!
»Hey!« Peter rüttelte an der Klinke. »Mach auf!«
Schwarze Augen starrten ihn durch die Scheiben an. Dann machte der Mann kehrt und verschwand um die Ecke.
Peter knurrte wütend und lief den anderen entgegen. Bob kam als Erstes aus dem Treppenhaus, dann Davy und schließlich Justus.
»Wo ... wo ist er?« Der Erste Detektiv wankte nur noch. Er war völlig mit den Kräften am Ende.
»Im Lesesaal«, sagte Peter.
»Der ist zu um diese Zeit!«, wunderte sich Davy.
»Der Kerl hatte einen Schlüssel.«
Davy fischte einen Schlüsselbund aus seiner Tasche. »Den habe ich auch.« Er ging zur Tür und sperrte auf.
Der Lesesaal war ein wunderschöner, großer Raum. Zwischen alten Säulenbögen, über denen lateinische Sprüche eingemeißelt waren, erstreckten sich bis unter die Decke massive Regale aus Eichenholz,
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