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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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damit sie ihn mitbenutzen kann.
Bis wir zurückkommen, weiß sie sicher mehr und kann es Ihnen besser erklären, als wenn ich Ihnen jetzt die paar Brocken hinwerfe, die ich bis jetzt von ihr gehört habe.«
    »Ich wüsste es trotzdem gerne«, antwortete Henriette sichtlich gekränkt.
    »Von mir aus! Aber nicht jetzt und hier, sonst läuft uns die Zeit davon. Ich erzähle Ihnen unterwegs, was Petra mir mitgeteilt hat. Wenn ihre Vermutung zutrifft, sind wir endlich ein Stück weitergekommen!«

DREI
    A ls die beiden Reisebusse auf dem Parkplatz hielten, der die Villa von den beiden großen Hallen und dem Flugfeld von Keiheuvel trennte, sah Sedersen verblüfft auf. Noch mehr wunderte er sich beim Anblick der jungen Männer in Kampfanzügen, die mit vollen Seesäcken aus den Bussen stiegen und sich in einer Reihe aufstellten.
    Für einen Augenblick glaubte er seine Pläne verraten und erwartete, die Soldaten nähmen jetzt ihre Waffen und stürmten die Gebäude. Da sah er Piet Eegendonk auf die Männer zueilen und sie begrüßen. Auch er schien höchst überrascht zu sein. Jetzt hielt es Sedersen nicht mehr in seinem Kommandoraum. Er eilte hinaus, zog im Laufen das Handy heraus und rief Rechmann an.
    »Was gibt es, Chef?«
    »Hast du die Soldaten gesehen, die eben angekommen sind?«
    »Nö! Ich bin in der Werkstatt und spritze unseren Kleinbus um, damit er nicht mit den Morden in Lauw in Verbindung gebracht werden kann.«
    »Lass das jetzt und trommle unsere Jungs zusammen. Sie
sollen bereit sein, falls Eegendonk versuchen sollte, hier die Macht zu übernehmen.«
    Rechmann musste lachen. »Ich glaube nicht, dass Eegendonk das versuchen wird. Meiner Meinung nach will er nur seine Privatmiliz in Sicherheit bringen. Er hat sie bisher in einer Militärschule in Breda ausbilden lassen, und da hat es letztens Probleme gegeben.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr, Rechmann. Aber wir sollten uns trotzdem vorsehen. Eegendonk hat jetzt fast dreimal so viele Leute vor Ort wie wir. Wenn auch noch Zwengels Flämische Macht zu ihm hält, sind wir angeschissen.«
    »Bis jetzt regiert immer noch Geld die Welt, Chef, und über das verfügen Sie und Ihr Freund Kaffenberger. Zwengel braucht Sie, denn er kann seine Aktionen nicht aus eigener Tasche bezahlen. Wenn Sie ihm und Eegendonk den Geldhahn zudrehen, sehen die beiden dumm aus der Wäsche.«
    »Ich aber auch, Rechmann. Dann hätte ich nämlich einen Haufen Geld in den Sand gesetzt und könnte überdies noch von den Kerlen erpresst werden. Außerdem kann ich es mir nicht leisten, mit den Unruhen in Belgien in Verbindung gebracht zu werden. Meine ganze Reputation wäre beim Teufel. Ehe das geschieht, sorge ich dafür, dass sich unsere niederländischen und flämischen Freunde in der Hölle wiederfinden.«
    Sedersen wurde ruhiger und erwog bereits einige Aktivitäten in diese Richtung. Doch bevor er einen Kampf um die Macht in der nationalflämischen Bewegung anzettelte, musste er in Erfahrung bringen, ob das überhaupt nötig war.
    »Rechmann, Sie sammeln trotzdem unsere Männer und bewaffnen sie. Eegendonks Leute sollen sehen, dass wir ebenfalls eine stattliche Streitmacht aufstellen können.« Damit beendete er das kurze Gespräch und dachte erst hinterher daran, wie riskant es gewesen war, das Handy zu benutzen. Wenn ihn die falschen Leute abgehört hatten, konnten sie diese Aufzeichnung jederzeit gegen ihn verwenden.

    »Wir müssen schneller vorankommen! So rinnt mir die Zeit wie Sand durch die Finger«, rief er aus und ballte die Fäuste. Was nützte es ihm, Menschen umbringen zu lassen, um die Volksgruppen gegeneinander aufzuhetzen, wenn ein Wort dieses Tattergreises auf dem Thron genügte, um die Bevölkerung in Ehrfurcht erstarren und ›Es lebe Belgien!‹ schreien zu lassen. Also musste der König verschwinden.
    Sedersen machte eine Bewegung, als halte er ein Gewehr in der Hand und schieße damit. Dann leuchteten seine Augen auf, und er nickte zufrieden. Schließlich war er auch nach Belgien gekommen, um einige seinen Absichten im Weg stehende Leute zu beseitigen, und Albert II. war der Mann, der seine Pläne am meisten behinderte. Wenn der König tot war, würde dieses Land fast von selbst auseinanderbrechen und Flandern ihm zufallen wie eine reife Frucht. Doch bevor er sich aufmachen konnte, den König zu erschießen, musste er sich um die Leute aus Breda kümmern.
    Sedersen verließ das Gebäude und ging zu den Bussen. Die Soldaten hatten sich inzwischen zwanglos zusammengefunden

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