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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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und auf ihre Seesäcke gesetzt. Nur einer stand noch bei Eegendonk und redete eifrig auf diesen ein. Als die beiden Männer Sedersen auf sich zukommen sahen, verstummten sie.
    Eegendonk schüttelte verärgert den Kopf. »Meine Leute mussten ihr Quartier Hals über Kopf verlassen, nachdem sie unangenehmen Besuch bekommen und Leute in unseren Datenbanken herumgewühlt haben.«
    »Ich hoffe, dort waren keine geheimen Informationen gespeichert«, kommentierte Sedersen trocken.
    »Keine Angst! Alles, was von Bedeutung ist, haben wir auf einen PC geladen, der keinen Internetanschluss besitzt, und unser Mailverkehr lief über einen unauffälligen Code. Wichtige Botschaften sind gar nicht erst über unsere Computer und Server gelaufen. Trotzdem ist das Ganze ärgerlich. Wir …«
    Sedersen bremste den Redefluss des Mannes. »Erzählen Sie
das alles drinnen bei einem guten Schluck Wein oder Cognac. Hier im Freien ist es mir zu ungemütlich.«
    »Gerne! Allerdings wäre mir ein Bier lieber, und gegen einen guten, alten Genever als Abschluss hätte ich nichts einzuwenden. «
    »Ich glaube, unsere Vorräte sind groß genug, um Sie zufriedenzustellen. Für Ihre Leute werden wir allerdings weitere Lebensmittel einkaufen müssen. Das sind ja prächtige Burschen! Mit denen werden wir die nationale Revolution in Flandern durchsetzen können.« Sedersen signalisierte Eegendonk mit einer energischen Geste, ihm zu folgen.

VIER
    E r führte Eegendonk ins Wohnzimmer der Villa und rief nach jemandem, der sie bedienen sollte. Als sei dies ein Zeichen gewesen, marschierten Rechmann, Lutz Dunker und dessen Spießgesellen aus Sachsen-Anhalt auf dem breiten Flur auf, der die Villa in zwei Hälften teilte. Mittlerweile waren die Männer in der Lage, sich mit den Einheimischen zu verständigen. Daher hatten sie ihre Reihen mit Freiwilligen aus Zwengels Vlaams Macht aufgefüllt und stellten in ihren Kampfanzügen, den umgeschnallten Pistolen und den MPs über dem rechten Arm eine martialisch wirkende Truppe dar.
    »Sie haben wohl auch in Deutschland ein Ausbildungszentrum eingerichtet, in dem Sie Kämpfer für unsere Sache schulen«, sagte Eegendonk ebenso beeindruckt wie erschrocken.
    Sedersen verkniff sich ein höhnisches Lachen. Von Dunkers Leuten hatte kaum jemand den Grundwehrdienst in der Bundeswehr durchlaufen, aber der Drill, dem Rechmann die Männer unterwarf, hatte sie zu Kampfmaschinen gemacht. Das war kein Wunder, denn während seiner aktiven Zeit beim Militär
hatte Rechmann es bis zum Hauptfeldwebel gebracht. Weiter hatte er nicht aufsteigen können, denn einem Mann mit dem Körper eines Schwergewichtsboxers und dem Gesicht eines kleinen Jungen hatten die höheren Offiziere nicht viel zugetraut. Dabei war Rechmann in Sedersens Augen fähig, selbst den Posten eines Generals ausfüllen zu können.
    Eegendonk, der die niederländischen Streitkräfte im Range eines Majors verlassen hatte, maß die in einer Reihe angetretenen Männer mit dem Blick des Kenners. Auf ihn wirkten sie weniger wie Soldaten als wie Kampfhunde, die nur darauf warteten, von der Leine gelassen zu werden. An den Augen der meisten glaubte er ablesen zu können, dass sie im Gegensatz zu seinen Soldaten bereits getötet hatten.
    »Beeindruckend«, lobte er mit leicht säuerlicher Miene.
    »Das sind Ihre Männer auch. Doch um die nationale Revolution in Flandern durchführen zu können, brauchen wir mindestens zehn- bis zwanzigtausend Mann unter Waffen.« Sedersen sprach damit das Problem an, das ihm auf der Seele brannte.
    Eegendonk winkte ab. »Bis jetzt haben wir in Breda über fünfhundert Mann ausgebildet, und die meisten von ihnen sind als Offiziere geeignet. Die Hälfte davon tut noch im niederländischen Heer Dienst, und die anderen gehören zu den flämischen Freiwilligen, die wir jederzeit zusammenrufen können.«
    Sedersen hob die Augenbrauen. »Das dürfte noch nicht notwendig sein. Die meisten Freiwilligen gehören zu Zwengels Flämischer Macht und werden an den Orten gebraucht, an denen sie sich im Augenblick befinden. Wir sollten eher die Aktivisten der Flämischen Faust eingliedern und militärisch ausbilden. Dann haben wir in einem Monat genug Soldaten, um uns gegen alle Gegner durchsetzen zu können. Allerdings dürfen wir uns keine weiteren Fehler erlauben. Es wird uns dem Ziel nicht näher bringen, auf beiden Seiten der niederländisch-belgischen
Grenze Brände zu legen und zu hoffen, dass wir sie wieder löschen können.«
    Für einen Augenblick

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