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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Schamhaftigkeit fehl am Platz war, wenn sie so bald wie möglich wieder einsatzfähig sein sollte.
    »Hier oben am Bein ist noch etwas und noch höher ebenfalls. « Mit diesen Worten zog sie ihren Slip nach unten, so dass Torsten zwei gut geformte Pobacken vor sich sah. Eine davon wurde allerdings durch einen hässlichen Bluterguss entstellt.
    »In den nächsten Tagen sollte keiner auf den Gedanken kommen, Ihnen auf den Hintern zu klopfen. Ich glaube, dem fahren Sie mit sämtlichen Krallen ins Gesicht.« Torsten lachte
ein wenig gezwungen, denn seine Begleiterin war wirklich eine schöne Frau. In dem Augenblick war er froh um das Handtuch, das er umgelegt hatte, denn sein Körper reagierte auf sie. Wäre sie nicht seine Kollegin und hätte er sie an anderer Stelle kennengelernt, wäre er in Versuchung gekommen.
    Er schalt sich einen Idioten. Für Leutnant von Tarow war er nicht mehr als ein vorgesetzter Offizier. Auch hatte sie ihr Höschen nicht hinuntergezogen, um ihn sexuell zu reizen, sondern weil sie sich dort einen argen Pferdekuss zugezogen hatte, der dringend behandelt werden musste.

FÜNFTER TEIL
NEUE SPUREN

EINS
    G eerd Sedersen saß auf einem Sessel mit ausgebleichtem, orangefarbigem Überzug im Wohnzimmer der großen Villa, in der er sein flämisches Hauptquartier aufgeschlagen hatte, und hielt ein Glas guten Cognacs in der Hand. Mit hämisch verzogenem Mund starrte er auf die Bilder, die der Nachrichtensender brachte.
    »Ist das das Haus, das ihr überfallen habt?«, fragte er Rechmann, der es sich in einem anderen Sessel gemütlich gemacht hatte.
    Der grinste. »Keine Ahnung! Ich habe die Hütte nur im Dunkeln gesehen.«
    »Es ist das Haus, Chef«, meldete sich Karl Jasten, der als Einziger der Anwesenden bei Tageslicht an dem Gebäude vorbeigefahren war. Wegen der im Garten spielenden Kinder und der exponierten Lage hatte er es als ideales Ziel für ihren Überfall eingestuft.
    Nun sahen sie, wie die Polizei ein lockeres Spalier für mehrere Personen bildete, die auf das Haus zutraten. Ein älterer, untersetzter Herr mit Brille und ein kräftig gebauter Mann Mitte vierzig in dunkelblauen Uniformen mit tiefvioletten Schärpen und schwarzen Handschuhen wurden begleitet von einer älteren Frau mit einem eleganten, schwarzen Kostüm und Hut mit breitem, geschwungenem Rand, um den sich ein schwarzer Schleier wand. Sie hielt dunkle Lilien in der Hand und legte diese mit einem schmerzlichen Ausdruck auf die Schwelle des Hauses.
    Etliche Reporter, die sich bislang im Hintergrund gehalten hatten, durchbrachen das Spalier, eilten auf die drei zu und hielten ihnen Mikrophone hin.

    »Eure Majestät, dürfen wir um einen Kommentar bitten?«, fragte einer von ihnen den älteren Herrn.
    König Albert II. von Belgien zog eine Miene, als wünschte er den Fragenden zum Teufel. Die Augen glänzten feucht, und er wischte sich mit der rechten Hand darüber, während er die Linke um den Griff seines Säbels krampfte, so als müsse er sich daran festhalten. Erst nachdem seine Gemahlin ihm einen sanften Stups versetzt hatte, wandte er sich den wartenden Journalisten zu. »Wir haben es hier mit einem Verbrechen zu tun, wie man es sich schrecklicher und sinnloser kaum vorstellen kann«, sagte er mit leiser Stimme.
    »Eure Majestät, hier in Flandern macht das Gerücht die Runde, diese Familie sei von wallonischen Freischärlern umgebracht worden. Wie stehen Sie zu dieser Aussage?«
    Bevor der König antworten konnte, mischte sich ein anderer Journalist in französischer Sprache ein. »Dies ist eine infame Unterstellung! Es gibt in Belgien keine wallonischen Freischärler, dafür aber genug flämische Gruppen, denen jede Schandtat zuzutrauen ist.«
    »Das ist eine gemeine Lüge! Jeder weiß, dass die Mörder Wallonen waren«, schrie ein Flame dazwischen.
    Für einige Augenblicke schienen der König, die Königin und ihr jüngster Sohn vergessen zu sein. Die Reporter warfen einander Vorwürfe und Verleumdungen an den Kopf, bei denen sich die Zuschauer in der Villa in Balen vor Lachen bogen.
    »Hier sehen wir den Grabgesang Belgiens«, spottete Geerd Sedersen und prostete Zwengel zu, der gerade den Raum betrat. »Auf den ersten Ministerpräsidenten der Republik Flandern !«
    »Auf Großflandern!«, rief dieser mit einem beredten Seitenblick auf Piet Eegendonk, der in diesem Punkt mit ihm einer Meinung war.
    Sedersen rümpfte insgeheim die Nase über die beiden Fanatiker und nahm sich nicht zum ersten Mal vor, sie in

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