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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Fernseher wieder ein, um den Rest der Übertragung zu sehen.
    Niemand achtete auf Jef van der Bovenkant, der ganz hinten Platz genommen hatte und mit brennenden Augen auf den Bildschirm starrte. Die Worte des Königs hatten ihn bis ins Mark getroffen, und beim Anblick der Männer, in deren Gesellschaft er sich befand, wurde ihm erneut übel.

ZWEI
    A ls Henriette erwachte, fühlte sie sich so zerschlagen wie nach einem Boxkampf über fünfzehn Runden. Ihr taten alle Knochen im Leib weh, und ihre Muskeln protestierten bei jeder Bewegung. Eine Weile blieb sie mit geschlossenen Augen liegen, hörte dann aber Renks Stimme.
    Er hatte jedoch nicht sie angesprochen, sondern unterhielt sich via Videokonferenz leise mit Petra. Bekleidet war er mit einem einfachen T-Shirt in Nato-Oliv und der unvermeidlichen Jeans. Seine Pistole hatte er neben sich auf dem Schreibtisch liegen, als erwarte er jeden Augenblick einen Angriff feindlicher Kräfte.

    »Wie spät ist es?«, fragte Henriette, die ihre Uhr vor dem Waschen abgelegt und im Keller vergessen hatte.
    Torsten drehte sich zu ihr um und verzog seine Lippen zu etwas, was einem Lächeln nahekam. »Ausgeschlafen, Murmeltier? «
    »Bin ich so lange im Bett gewesen?«, fragte Henriette erschrocken.
    Torsten schüttelte den Kopf. »So schlimm ist es auch nicht. Es ist gerade mal«, er sah kurz auf die Uhrzeit des Monitors, »15.35 Uhr. Wir haben noch genug Zeit, um Wäsche und Ähnliches einkaufen zu gehen.«
    »Zuerst einmal habe ich Hunger.«
    »Wie gut sind Ihre Kochkünste auf einem Zweiplattenkocher ?«
    »Nicht besonders. Zu Hause haben wir eine Köchin. Zwar habe ich ihr das eine oder andere Mal über die Schulter geschaut, doch mehr als Kaffee kann ich nicht kochen.«
    Torstens Lächeln wurde breiter. »Dann müssen wir mit dem auskommen, was ich auf den Tisch zaubern kann.«
    »Und das wäre?«
    »Dosenfraß! Oder besser gesagt, wir kaufen uns ein paar Tiefkühlgerichte und machen sie warm. Essen gehen will ich nicht, sonst wird es zu spät zum Einkaufen.«
    Henriette seufzte tief. »Dann habe ich also doch zu lange geschlafen.«
    »Lassen Sie sich von Torsten nichts einreden«, mischte Petra sich in das Gespräch ein. »Ich schicke euch gleich die Öffnungszeiten der entsprechenden Geschäfte. Dann könnt ihr entscheiden, ob genug Zeit für einen Imbiss in einem Restaurant bleibt.«
    »Besorge mir lieber die Unterlagen, die ich brauche«, antwortete Torsten bissig.
    Petra lachte. »Ein satter Soldat kann weiter laufen als ein hungriger. Also schlagt euch die Mägen voll! Bis ich das ganze
Zeug besorgt und ausgewertet habe, wird es Mitternacht werden. Ich muss verdammt vielen Spuren folgen, und da kann ich eine kleine Entspannung brauchen.« Sie beugte den Kopf über die Tastatur und tippte einige Befehle ein. Kurz darauf tauchte die Meldung auf Torstens Bildschirm auf, dass eine neue Mail angekommen sei. Sie enthielt die versprochenen Informationen über alle Geschäfte, Supermärkte und Kaufhäuser in ihrer Nähe. Als besonderen Service hatte Petra auch noch die Anschriften etlicher Restaurants hinzugefügt.
    »Wie ihr seht, habt ihr genug Zeit, zuerst gemütlich zu essen und danach einkaufen zu gehen. Die Geschäfte, die lange genug aufhaben, sind vorne mit einem Stern gekennzeichnet. Jetzt muss ich weiterarbeiten. Lasst es euch derweil gut gehen.«
    Mit diesen Worten beendete Petra die Verbindung. Torsten starrte noch einige Augenblicke auf den Schirm und druckte dann die Liste mit den Geschäften und Restaurants aus.
    »Wenn der Steuerzahler wüsste, wofür unsere teure Rechnerzeit verwendet wird«, meinte er kopfschüttelnd.
    »Ich sehe das nicht als vergeudet an. Mit leerem Magen kann ich der Bundesrepublik Deutschland nicht so dienen, wie diese es von mir erwartet. Hat Petra etwas Interessantes mitteilen können?«
    Henriettes abrupter Themenwechsel überraschte Torsten. Er kniff kurz die Lippen zusammen und nickte. »Petra glaubt, zum ersten Mal eine Spur entdeckt zu haben, die es zu verfolgen gilt. Wie es aussieht, hat sich unser nächtlicher Ausflug doch gelohnt.«
    »Aber was es ist, wollen Sie mir nicht sagen?« Henriette war enttäuscht, hatte sie doch gehofft, der Erfolg der gemeinsamen Aktion würde Renk dazu bringen, sie endlich als vollwertige Kollegin und nicht mehr als lästiges Anhängsel anzusehen.
    Torsten lächelte jedoch nur und deutete auf den Bildschirm, der eben auf Stand-by umschaltete. »Petra will, dass ich den Rechner eingeschaltet lasse,

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