Die geheime Waffe
Feldstecher auf das Flugfeld.
Torsten überlegte, ob er ihr noch ein paar Verhaltensmaßregeln geben sollte, unterließ es dann aber. Wenn ihm wirklich etwas zustoßen sollte, würde seine Begleiterin es früh genug merken. Er winkte ihr noch kurz zu und verließ das Zimmer. Auf dem Weg nach draußen lief ihm ihre Pensionswirtin über den Weg. »Sie wollen sicher eine Weile ins Freie gehen.«
Torsten nickte. »Ich brauche einen kleinen Spaziergang!«
»Aber warum nehmen Sie Ihre Braut denn nicht mit?«
»Sie fühlt sich nicht wohl und hat sich ein wenig hingelegt! « Torsten lächelte bei dieser Lüge und hoffte, dass Frau Leclerc sich mit dieser Erklärung zufriedengeben würde.
Diese aber starrte ihn erschrocken an. »Oh Gott, wirklich? Vielleicht kann ich helfen. Wenn Sie Kopfschmerztabletten brauchen …«
Torsten hob abwehrend die Hände. »Es ist nichts Schlimmes. Wissen Sie, es ist wegen … Sie wissen schon.«
Zuerst sah Frau Leclerc ihn verwundert an, doch dann huschte ein Ausdruck des Verstehens über ihr Gesicht. »Sie meinen das Monatliche. Das kann manchmal schlimm sein. Braucht Ihre Braut wirklich nichts?«
»Nein, nur ihre Ruhe. Sie schläft jetzt, und wenn sie am Nachmittag aufwacht, wird sie sich wie neugeboren fühlen.« Während er es sagte, durchfuhr es Torsten, dass er Leutnant von Tarow unbedingt wegen der angeblichen Beschwerden aufklären musste, bevor diese mit Frau Leclerc zusammentraf. »Ich werde Ihrer Frau eine Tasse Tee zubereiten und nach oben bringen«, bot die Belgierin an.
Torsten schüttelte den Kopf. »Lassen Sie sie bitte schlafen. Sie wacht sehr leicht auf, wissen Sie, und das wollen wir doch nicht.«
»Selbstverständlich nicht!« Frau Leclerc wirkte ein wenig enttäuscht, doch darauf konnte Torsten keine Rücksicht nehmen. Er verabschiedete sich freundlich von der Pensionswirtin und verschwand nach draußen.
Auf der Straße steuerte er sein Ziel nicht sofort an, sondern schlug einen Bogen in Richtung Ortskern und näherte sich dem Flughafen von der anderen Seite. Schnell stellte er fest, dass er an dieser Stelle nicht weiterkam. Ein gut zwei Meter hoher Maschendrahtzaun, der von einem Stacheldraht gekrönt wurde, umgab das Flugfeld und die dazugehörenden Gebäude.
Torsten hätte darüberklettern oder den Draht unten lösen können, um sich ein Loch darin zu schaffen. Doch damit hätte er seine Tarnung als harmloser Urlauber aufgegeben, und das schien ihm zu riskant. Daher schlenderte er am Zaun entlang, bis er auf die Zufahrt des Flughafens traf. Diese konnte mit einem Tor versperrt werden, das im Augenblick offen stand. Torsten trat hindurch, die Hände in den Hosentaschen
vergraben, und steuerte auf die neben der Landebahn abgestellten Flugzeuge zu.
Er kam etwa hundert Meter weit, da stürmte ein uniformierter Wächter herbei und schnauzte ihn an. »He, Sie da! Das hier ist Privatgrund! Da haben Sie nichts verloren!«
»Jetzt regen Sie sich nicht auf. Ich will ja nichts stehlen, sondern nur die Flugzeuge ansehen. Der Doppeldecker dort ist wirklich scharf.« Torsten ging noch ein, zwei Meter weiter.
Da verstellte der Mann ihm den Weg. »Verschwinden Sie!«
»Lassen Sie mich doch wenigstens das Oldtimerflugzeug anschauen«, bat Torsten, der auf dem Weg zu dieser Maschine das gesamte Gelände hätte überblicken können.
Der Uniformierte blieb stur. »Raus, sage ich! Sonst werde ich ungemütlich.« Dabei griff er mit seiner Rechten zum Pistolenkoppel und öffnete es.
Torsten begriff, dass er hier nichts mehr ausrichten konnte. Trotzdem ging er noch nicht, sondern deutete zu dem Doppeldecker hinüber. »Können Sie mir wenigstens sagen, um was für eine Maschine es sich handelt, wenn ich sie schon nicht anschauen darf?«
Jeder an Flugzeugen Interessierte hätte ihm diese Frage beantworten können, doch der Kerl hier zuckte nur mit den Achseln. »Keine Ahnung! Und jetzt zieh Leine.«
»Na dann, auf Wiedersehen!«, sagte Torsten und wandte sich ab.
»Aber nicht mehr hier auf dem Flugplatz«, rief ihm der Uniformierte nach.
Als Torsten sich umdrehte, sah er, dass der Mann ihm folgte und ihn nicht aus den Augen ließ. Kaum hatte er das Tor des Flugplatzes passiert, schloss der Wächter es hinter ihm und versperrte es. Seiner Miene nach zu urteilen ärgerte er sich, weil er nun von seinem Wachhäuschen ein ganzes Stück laufen musste, wenn einer der Flugzeugbesitzer zu seiner Maschine gelangen wollte und er ihm das Tor öffnen musste.
Während Torsten einen
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