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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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ausgestopft hatte, lag in mehreren städtischen Abfallkörben, Gummimatte und Trinkflasche
waren in den Rucksack gewandert. Keiner, der ihn eine gute Stunde vorher am Yachthafen gesehen hatte, hätte ihn bei einer zweiten Begegnung wiedererkannt.
    Zufrieden mit dem Verlauf seiner Aktion setzte er sich ins Auto und grinste Rechmann an. »Die Sache war kinderleicht. Jetzt muss morgen nur noch ein Knopf gedrückt werden.«
    »Das will der Chef selbst machen!«, erklärte Rechmann.
    Jasten seufzte entsagungsvoll. »Schade! Das hätte mich gereizt. Aber so ist das Leben. Wir Kleinen machen die Arbeit, und die Chefs haben den Spaß.«
    »Du wirst noch oft genug deinen Spaß haben und ich auch. Da gibt es noch andere Leute, die wir aus der Welt schaffen müssen. Zu denen gehören auch unsere Freunde Zwengel und Eegendonk. Du kannst dir aussuchen, wen von beiden du ins Jenseits befördern willst.«
    »Überlass mir den Holländer. Seit die Kerle unsere Mannschaft beim letzten Fußballländerspiel zerlegt haben, juckt es mich in den Fingern, es einem von denen heimzuzahlen. Aber sag, warum müssen wir eigentlich wieder nach Hause fahren? Wir hätten doch genauso gut in Oostende bleiben können?«
    »Der Chef braucht mich morgen als Chauffeur. Du kannst inzwischen diese Klapperkiste umspritzen. In einer neuen Farbe sieht sie doch gleich anders aus. Um die Kennzeichen kümmere ich mich. Ich habe schon ein paar im Vorgriff hergestellt. «
    Jasten fuhr auf. »Heißt das etwa, dass ich morgen im Quartier bleiben soll? Das kann der Chef von mir nicht verlangen. Ich möchte zusehen, wie van Houdebrinck hochgeht.«
    »Schmink dir das ab. Du wirst Oostende so schnell nicht wiedersehen. Oder willst du, dass sich einer an den Kerl erinnert, der etwas zu auffällig an van Houdebrincks Segelkahn herumgeschnüffelt hat?«
    »Ich habe dort nicht auffällig herumgeschnüffelt!«, erwiderte Jasten beleidigt, doch sein Kumpel lachte ihn aus.

DREIZEHN
    N ach einem ausgezeichneten Frühstück kehrten Henriette und Torsten erleichtert, aber doch ein wenig ermüdet in ihr Zimmer zurück. Frau Leclerc war ebenso redselig wie anstrengend.
    »Irgendwie muss die Frau einen Narren an uns gefressen haben«, stöhnte Henriette.
    »Ich glaube, sie hält uns eher für Mastgänse, die sie stopfen will. So viel wie gestern und heute habe ich schon lange nicht mehr gegessen. Wenn das so weitergeht, brauche ich in ein paar Tagen neue Jeans, weil ich in meine alten nicht mehr hineinpasse.«
    »Dagegen hilft Bewegung. Sollten wir nicht ein wenig nach draußen gehen?« Henriette sehnte sich nach einem ausgiebigen Dauerlauf, doch Torsten schüttelte den Kopf.
    »Sie werden im Zimmer bleiben und das Flugfeld, die Hallen und die Villa mit dem Feldstecher beobachten. Und passen Sie auf, dass Sie niemandem auffallen!«
    »Wie war das mit dem Du im Dienst? Wenn Frau Leclerc mitbekommt, dass wir uns siezen, wird sie sich wundern«, fragte Henriette, die sich ärgerte, weil sie hier eingesperrt bleiben sollte.
    »Dann müssen wir eben dafür sorgen, dass sie nichts mitbekommt. Das gilt vor allem für mich. Ich duze ungern eine Frau gegen ihren Willen. Aber im Augenblick muss es sein.« Torsten nickte Henriette kurz zu und kontrollierte dann den Sitz seines Schulterhalfters.
    »Also Schatz, halte wacker die Äuglein offen. Ich gehe ein wenig an die frische Luft.«
    »Wann kommst du wieder?«, fragte Henriette und erntete ein Schulterzucken.
    »Keine Ahnung! Ich will mir die Umgebung ansehen und
überlegen, wie wir weiter vorgehen können. Das kann bis zum Nachmittag dauern. Also nicht enttäuscht sein, wenn ich nicht zum Mittagessen auftauche.«
    »Du hast doch nur Angst, dass Frau Leclerc dich noch mehr mästet!« Henriette war zwar nicht nach Scherzen zumute, doch sie wollte sich nicht anmerken lassen, dass sie gekränkt war. Oberleutnant Renk hatte den Eindruck erweckt, als könne er sie nur zum Chauffieren und Aus-dem-Fenster-Schauen brauchen.
    Und doch machte sie sich Sorgen um ihn. »Pass gut auf dich auf. Die Kerle da drüben sind keine harmlosen Trinkkumpane. «
    »Ich lasse mich von denen schon nicht zu einem Drink einladen. « Torsten grinste, schlüpfte in seine Jacke und ging zur Tür. »Bis bald. Schreiben Sie alle Flugbewegungen auf, die Sie sehen.«
    Henriette stöhnte innerlich auf, weil Torsten schon wieder in die höfliche Anrede verfallen war, holte sich aber ihren Notizblock, setzte sich so ans Fenster, dass der Vorhang sie verdeckte, und richtete den

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