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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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musste eingeschlafen sein, denn im Traum hatte er eben den Wagen des infamen Mörders so dicht vor sich gesehen, dass er beinahe das Kennzeichen hätte ablesen können. Unwillkürlich versuchte er sich daran zu erinnern und lachte dann über sich selbst. Ein Traum half ihm nicht, diesen Dreckskerl zu fangen.
    Er stand auf, trank noch einen Schluck und trat dann hinter Petra. Seine Kollegin musste auf etwas Wichtiges gestoßen sein, dann sie hatte sich nicht einmal die Zeit genommen, ihren Bademantel umzulegen, sondern saß in rosiger Nacktheit und mit angespannter Miene vor ihrem Laptop.
    »Gibt es etwas Wichtiges?«, fragte er.
    Petra nickte, ohne vom Bildschirm aufzusehen. »Das kannst du wohl sagen! Eine geheime Waffensendung, die für Verbündete in Afrika gedacht war, ist spurlos verschwunden.«
    »Was?« Torsten sah ihr über die Schulter und las die Mail, die Major Wagner an Petra geschickt hatte. »Tatsächlich! Aber wieso schreibt Wagner dir das im Klartext? Das ist doch viel zu
gefährlich. Wenn jemand darauf zugreift, fliegt die ganze Sache auf, und das wäre kein Ruhmesblatt für unseren Verein.«
    Obwohl sie saß und er stand, gelang es Petra, den Eindruck zu erwecken, als sähe sie auf ihn herab. »Die Nachricht war selbstverständlich verschlüsselt. Ich habe mein eigenes Entschlüsselungsprogramm darüberlaufen lassen – und das ist sicher! «
    Da Torsten Petras Stolz auf ihre Fähigkeiten kannte, lächelte er ein wenig verlegen. »Sorry, ich habe auch nicht angenommen, dass du einen Fehler machst, sondern unser Alter. Aber jetzt rück mal ein bisschen, damit ich das Ganze lesen kann. Das ist ja wirklich unfassbar! Wie können Waffen so einfach verschwinden?« Torsten dachte dabei nicht nur an diese Sendung für Afrika, sondern auch an das SG21, von dem es eine unbekannte zweite Ausgabe geben musste, und fragte sich, ob die verantwortlichen Leute in der Bundeswehr und dem MAD auf einen Schlag unfähig geworden waren oder ob mehr dahintersteckte. »Wie es aussieht, haben wir eine Menge Arbeit, wenn wir nach Hause kommen!«
    Petra nickte und dachte bedauernd, dass die Wirklichkeit sie schneller eingeholt hatte, als sie angenommen hatte. Daher bat sie Torsten, ihr den Bademantel zu reichen, streifte ihn über und machte sich an die Berechnungen, um die Major Wagner sie gebeten hatte.

ZWEITER TEIL
AUFRUHR

EINS
    A ls Petra und Torsten Major Wagners Büro betraten, fuhr dieser sogleich auf. »Und? Was haben Sie herausgefunden, Frau Waitl?«
    Petra schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber mit den mageren Daten, die Sie mir geschickt haben, konnte ich nichts anfangen. Vielleicht komme ich weiter, wenn Sie mir neue Informationen geben.«
    »Es gibt nichts weiter! Wir wissen nur, dass der Inhalt eines Containers auf dem Weg von hier nach Berbera spurlos verschwunden ist. Wo und wie ist ein Rätsel.«
    Torsten versuchte, die Fakten im Stillen noch einmal zu ordnen. Der Zielort der Sendung lag in Nordsomalia oder Somaliland, wie es die dortigen Machthaber nannten. Diese hatten ihr Herrschaftsgebiet vom restlichen Somalia abgespalten und forderten vehement die Anerkennung als unabhängiger Staat. Da es sich um eines der größten Krisengebiete Afrikas handelte, waren Waffenlieferungen in diese Gegend international geächtet. Doch manchmal war es nötig, Leute zu unterstützen, die man für seine Freunde oder zumindest für die Feinde der eigenen Feinde hielt. Allerdings durfte Hilfe dieser Art keinesfalls an die Öffentlichkeit dringen. Vor diesem Hintergrund kam das Verschwinden der Sendung einer Katastrophe gleich.
    »Es geht nicht allein um die Geheimhaltung«, erklärte Wagner gerade, als habe er Torstens Gedanken gelesen. »Wir haben uns auch bei den Empfängern blamiert, die statt der versprochenen Gewehre, Maschinenpistolen und leichten Luft- und Panzerabwehrraketen einen Haufen Eisenschrott in den Containern vorgefunden haben.«

    Torstens Augen glitzerten. Die Suche nach den verschwundenen Waffen war nun genau der richtige Job für ihn. Übertrieben zackig salutierte er. »Herr Major, Oberleutnant Torsten Renk meldet sich zum Dienst zurück. Wenn Sie wünschen, werde ich mich zusammen mit Petra um diese Sache kümmern.«
    »Frau Waitl wird ihren Teil an diesem Job übernehmen. Für Sie, Renk, habe ich jedoch eine andere Aufgabe«, antwortete Wagner mit einem Gesichtsausdruck, der zu Torstens Verwunderung trotz der angespannten Situation amüsiert wirkte.
    »Soll ich weiter nach dem Mörder mit dem

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