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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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zwei waren hierhergeflogen, um etwas zu erleben. Bisher aber hatte sich kein prickelnder Urlaubsflirt ergeben. Nun lief zwischen all den Buchhaltern und Bierbauchträgern ein Mann herum, der mit seiner sportlichen Figur und dem energischen Gesicht herausstach. Ein diskret gereichter Geldschein hatte einen der Hotelangestellten dazu gebracht, ihnen Petras und Torstens persönliche Daten zu besorgen. Daher wussten die beiden Frauen, dass die Neuankömmlinge kein Ehepaar waren, und versuchten ganz offen, Petra aus seiner Nähe zu verscheuchen.
    Auch an diesem Morgen lagen die beiden Freundinnen wieder am Swimmingpool, als Petra auf die Terrasse trat. »Schau, Monika! Da kommt die Trampoline«, rief eine von ihnen so laut, dass es alle hören mussten.
    »Hast du diesen Badeanzug gesehen? Das ist ja glatt ein Dreimannzelt!«
    Petra war es inzwischen leid, immer wieder hören zu müssen, wie unbeholfen und fett sie sei. Sie kannte ihre Schwächen, aber das ständige Gerede zerrte an ihren Nerven. Ohne die beiden Frauen anzusehen, ging sie an ihnen vorbei und suchte nach einem freien Liegestuhl.
    Ein Hotelpage sah es und entfernte blitzschnell das Handtuch, mit dem jemand anders eine Liege reserviert hatte, und wies dann Petra darauf hin. »Hallo, Señora, hier ist ein Stuhl frei!«
    »Danke!« Petra sah eine erwartungsvoll geöffnete Hand und holte eine Münze aus dem Brustbeutel, den sie sich unter den Badeanzug gesteckt hatte. Der Bursche nahm das Geldstück
entgegen und verschwand. Es würde einigen Ärger geben, wenn die Person zurückkam, die das Handtuch auf die Liege gelegt hatte, aber der traf nicht ihn, sondern die dicke Frau, die sich eben dort breitmachte.
    Monika und ihre Freundin hatten die kleine Szene verfolgt und warteten voller Schadenfreude auf die Ankunft des Handtuchbesitzers, um diesen gegen Petra aufzuhetzen.
    Es dauerte auch nicht lange, da kam der Mann in einer lächerlich engen Badehose und blauen Badeschlappen auf den Pool zu, sah, dass auf seiner reservierten Liege jemand lag, und schnappte zornig nach Luft. »He, Sie, das geht wirklich nicht! Das ist meine Liege!«
    Petra drehte sich kurz zu ihm um. »Ich glaube, die Liege gehört immer noch dem Hotel, und jeder Gast, der früh genug kommt, kann sich darauf legen.«
    »Das ist doch eine Unverschämtheit! Meinst du nicht auch, Yvonne?«, stichelte Monika.
    »Da hast du recht. Ich habe genau gesehen, wie diese dreiste Person das Handtuch von der Liege geschmissen hat, obwohl Herr Drescher bloß ein paar Minuten weg war«, blies Yvonne ins gleiche Horn.
    Drescher war sich seines Publikums bewusst und machte eine wedelnde Handbewegung. »Wollen Sie jetzt meine Liege frei machen oder nicht?«
    Petra dachte nicht daran, klein beizugeben. »Als ich gekommen bin, war die Liege frei.«
    »Ich hatte mein Handtuch darauf gelegt«, fuhr Drescher sie an.
    »Ich habe keines gesehen«, erklärte Petra und drehte ihm den Rücken zu.
    Drescher hörte Monika und Yvonne kichern und sah rot. »Runter von meiner Liege, sonst …« Er hob den Arm. Da schob ihn jemand beiseite, und als er sich umdrehte, stand Torsten vor ihm.

    Drescher sah an ihm hoch, schluckte und sagte sich, dass er nicht wie ein geprügelter Hund fortschleichen durfte, wenn er nicht jedes Ansehen bei den weiblichen Hotelgästen verlieren wollte. Daher brüllte er sogleich los: »Was erlauben Sie sich?«
    »Ihnen erlaube ich gar nichts«, gab Torsten gelassen zurück. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, dass ein Hotelangestellter eine weitere Liege brachte, holte diese und stellte sie neben Petras Liegestuhl.
    Drescher wollte ihn wegdrängen, doch Torsten machte nur eine kaum wahrnehmbare Armbewegung, und der Mann stolperte rückwärts. Zu Dreschers Pech befand sich hinter ihm der Hotelpool. Er klatschte rücklings ins Wasser und ging sofort unter. Als er sich wieder an die Oberfläche gekämpft hatte, hörte er alle ringsum lachen.
    Monika und Yvonne wechselten sofort die Fronten. »Der Herr Renk, das ist ein Kavalier! Der beschützt eine Frau, wenn es nottut«, hauchte Yvonne mit einem Augenaufschlag, den Torsten wohl unwiderstehlich finden sollte.
    »Das kannst du laut sagen!«, erklärte Monika mit schmelzender Stimme. »Hast du gesehen, wie stark er ist? Dazu schaut er so gut aus! So etwas findet man selten bei einem einzigen Mann.«
    »Nervt dich das Gesülze der beiden Weiber nicht allmählich? «, fragte Petra Torsten leise.
    Torsten zuckte mit den Schultern. »Was soll ich machen? Ich kann

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