Die geheime Waffe
ihnen ja schlecht den Mund zukleben, damit sie still sind.«
»Das ist schon richtig. Mich ärgert nur, wie die zwei auftreten. Dabei kann sich keine von ihnen auch nur im Entferntesten mit Andrea oder Graziella messen.« Im nächsten Moment hätte sie sich am liebsten auf die Zunge gebissen. »Tut mir leid, das wollte ich nicht«, flüsterte sie und schnupfte ein paar Tränen.
»Was?«, fragte Renk und begriff erst dann, dass sie seine tote und seine verflossene Freundin erwähnt hatte. Doch es gelang ihm zum ersten Mal, ohne Selbstvorwürfe oder bittere
Gefühle an die beiden Frauen zu denken. Dabei hatte er noch vor wenigen Tagen geglaubt, die Wunde in seinem Innern würde nie verheilen. Es sah so aus, als hätten ihm die Zeit auf Mallorca und die langen Gespräche mit Petra gutgetan.
Unterdessen ging Monika zum zweiten Teil ihres Angriffsplans über. Sie rückte ihren Liegestuhl so, dass er in Torstens Sichtfeld lag, setzte sich darauf und legte mit einem wohligen Seufzen das Oberteil ihres Bikinis ab. Sie präsentierte wohlgeformte Brüste mit kecken, kleinen Spitzen, die sofort die Blicke aller Männer auf sich zogen. Auch Torsten sah unwillkürlich hin und empfand eine sexuelle Spannung.
Das blieb Petra nicht verborgen. Normalerweise hätte sie ihrem Kollegen ein erotisches Abenteuer gegönnt, doch sie fühlte sich von den boshaften Bemerkungen der beiden Frauen und den Beleidigungen verletzt. Rasch musterte sie die übrigen weiblichen Gäste, die sich am Pool versammelt hatten, und fragte sich, wer von diesen Frauen für ihren Freund interessant sein könnte. Aber kaum eine konnte sich mit den zwei Bikinischönheiten messen, und die wenigen, die ähnlich hübsch waren, hatten Ehemänner oder Partner bei sich und zeigten keine Lust, ihre Beziehung durch einen zu intensiven Urlaubsflirt zu gefährden. Ein alleinstehendes, recht hübsches Mädchen schien Petra noch zu jung, denn es würde sich höchstwahrscheinlich wie eine Klette an Torsten hängen und ihn nach kurzer Zeit zu Tode langweilen.
Sie hatte die Lust am Pool verloren. »Ich gehe nach oben und sehe nach, ob ich Mails bekommen habe«, sagte sie, stand auf und trippelte mit kurzen Schritten davon.
Torsten blickte gerade zu Monika hinüber, die ihre Oberweite sogleich noch stärker zur Geltung brachte, und spürte, dass auch ihm die Lust vergangen war, am Pool zu bleiben. Zuerst überlegte er, ob er ein wenig am Strand entlangschlendern sollte, aber dann suchte er die Hotelbar auf. Der Barkeeper mixte gerade Cocktails für mehrere Gäste und tat
dies mit einem derartigen Aufwand, dass Torsten das Warten zu lang wurde. Daher verließ er die Bar wieder und lief ziellos umher. Kurz darauf fand er sich vor seiner Zimmertür wieder und fragte sich, worauf er wirklich Lust hatte. Da er keine Antwort fand, klopfte er, damit Petra ihm öffnete.
Es dauerte eine Weile, bis sich drinnen etwas rührte. »Wer ist da?«
»Ich bin es, Torsten. Kannst du mir aufmachen?«
»Einen Moment!«
Torsten musste erneut warten, bis Petra an die Tür kam und diese öffnete. Als er eingetreten war, schloss sie hinter ihm wieder ab. Nun sah er, dass Petra unter der Dusche gewesen war und sich rasch in ein Badetuch gehüllt hatte.
»Ich gehe gleich wieder ins Bad«, erklärte sie und verschwand hinter der schmalen Tür.
Torsten ertappte sich dabei, dass er ihr nachblickte. Das Badetuch hatte nicht alles an ihr verhüllt, und trotz ihrer üppigen Figur stieg eine Erregung in ihm auf, wie er sie seit langem nicht mehr verspürt hatte. Daher war er froh, als Petra bei ihrer Rückkehr in ihren weiten Morgenrock gehüllt war.
»Kannst du mir ein Glas Rotweinschorle mischen?«, fragte sie, um ihre Unsicherheit zu verbergen. Sie sah Torsten zu, wie er Wein und Mineralwasser in ein Glas schüttete, und spürte, dass er unter Spannung stand. Während sie das Glas entgegennahm, überlegte sie, wie sie ihm helfen konnte.
»Diese Monika ist eine recht attraktive Frau, findest du nicht auch?«, sagte sie und verdrängte dabei heroisch ihren Ärger über das Weibsstück.
»Sie zeigt ihre Reize etwas zu sehr herum. Aber für eine Nacht würde sie schon gehen.« Ohne es zu wollen, verriet er Petra mehr von seinen Gefühlen, als er eigentlich wollte.
»Wenn es dir nur um Sex geht, könnten wir zwei das erledigen. Da brauchst du nicht so einer blöden Kuh nachrennen«, entfuhr es Petra.
Im nächsten Moment wäre sie am liebsten in ein Mauseloch gekrochen und hätte sich dort selbst
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