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Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Titel: Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wirkte jetzt wie in Trance. Sie schrie laut auf.
    Tom packte sie bei den Schultern, um sie vor den sich nähernden Kreaturen in Sicherheit zu bringen.
    Wieder loderten die Kerzen unnatürlich auf. Die leere Leinwand, an der Allan Brennan zuletzt gearbeitet hatte, fing urplötzlich Feuer.
    Dann glühte plötzlich der dunkle, aus einem samtartigen Material bestehende Wandbehang auf.
    "Hören Sie auf, Rovenna!", rief Tom. Denn zweifellos waren ihre mentalen Kräfte es, die diesen Brand verursacht hatten. Überall loderten die Flammen jetzt wie aus dem nichts heraus. Der Tisch entzündete sich, mehrere der Gemälde fingen Feuer und es wurde heiß.
    So heiß, wie im Vorhof der Hölle...
    Rovenna schrie noch immer wie von Sinnen.
    Ihre Augen waren weit aufgerissen.
    Sie wirkte wie unter Schock.
    Tom schob sie vor sich her in Richtung des Ausgangs. Dann kümmerte sich Jim um sie. Er fasste sie am Oberarm. Sie wirkte wie eine willenlose Puppe.
    Widerstandslos ließ sie sich von ihm aus dem Atelier führen.
    "Komm, Patti!", hörte ich Tom wie aus weiter Ferne rufen.
    Einige der Schreckenskreaturen näherten sich. Sie bewegten sich langsam, fast wie in Zeitlupe. Ein großes, affenartiges Wesen mit gewaltigen Reißzähnen und zwei Paar Armen wandt sich, als sein Fell ebenfalls Feuer fing.
    Auf dem Boden lag neben der Farbpalette und mehreren Pinseln auch das Buch mit den goldenen Lettern.
    Das LIBRUM HEXAVIRATUM.
    Vielleicht hatte der Künstler es während seines Kampfes mit dem Dämon vom Tisch gerissen.
    Ich bückte mich und nahm es an mich.
    Ein eigenartiges Gefühl der Kraft durchflutete mich, lief meinen Arm hinauf und verbreitete sich von dort über meinen gesamten Körper.
    Erinnerungen stiegen in mir auf und wurden so mächtig, dass ich mich kaum gegen sie wehren konnte. Erinnerungen an jenen Moment, als ich das LIBRM HEXAVIRATUM zum ersten Mal in den Händen gehalten hatte.
    "Patti!", rief Tom. Er zog mich mit sich.
    Eine der Kreaturen hatte mich erreicht. Es handelte sich um ein Wesen, dass aussah, wie ein knorriger Baumstumpf, aus dem wurzelartige Tentakel herauswuchsen. Einer dieser Tentakel umfasste mein Fußgelenk. Ich stolperte und schlug hin. Tom ergriff einen Stuhl, trat dem Wesen entgegen und hieb darauf ein. Einen Augenblick später fing die Kreatur Feuer. Ein brüllender Laut war zu hören. Tom packte mich. Die Umklammerung des Tentakelarms löste sich und wir taumelten vorwärts.
    Beißender Qualm stieg uns in die Nase.
    Man konnte kaum die Hand vor Augen sehen.
    Endlich erreichten wir den Salon und trafen Jim wieder.
    "Wo ist Rovenna?", schrie ich, als ich wieder einigermaßen Luft bekam und wir ein paar Meter hinter uns gebracht hatten.
    Jim hustete und rang nach Luft.
    "Ich weiß es nicht!", stieß er hervor. "Sie ist plötzlich wie von Sinnen davongerannt..."
    Die Polsterung mehrerer antiker Sessel hatte sich entzündet. Flammen fraßen sich auch an mehreren Stellen die Wände empor und hatten hier und da bereits die Bilderrahmen erreicht. Die dämonischen Wesen, die Allan Brennan auf die Leinwände gebannt hatte, waren zum Teil aus ihrer Erstarrung erwacht. Brüllend und wie in Zeitlupe bewegten sie sich, rissen die Mäuler auf und reckten uns ihre grauenhaften Krallenhände entgegen. Tierische Laute drangen von den Bildern.
    Gleichzeitig pochte es wie verrückt hinter meinen Schläfen. Ich ahnte, was geschehen würde. Wie in der Galerie musste ich damit rechnen, in einer Flut aus Gedanken, Bilder und mentaler Energieimpulse auf mein Bewusstsein einwirkten und ich die Besinnung verlor...
    Ich versuchte, mich so gut es ging ihre geistigen Stimmen abzuschirmen.
    Aber noch bevor die Dämonen aus den Bildern herauszutreten vermochten, fingen sie Feuer. Die Flammen loderten hoch auf, so als hätte eine unsichtbare Hand eine brennbare Flüssigkeit in sie hineingegossen.
    Eine hoch aufragende Kreatur stolperte brüllend in den brennenden Salon hinein, während bereits ein Teil der Deckenverkleidung hinunterbrach. Die Kreatur besaß den Körper eines Menschen, aber den Kopf eines gewaltigen Wolfs, dessen überlange Reißzähne weit hervorragten. Die Kreatur brannte lichterloh und brüllte vor Wut und Schmerz. Sie sprang in unsere Richtung. Tom zog mich zur Seite. Das Wesen taumelte nieder, rollte über den Boden und wurde schließlich unter den herabstürzenden Platten der Deckenverkleidung begraben.
    Wir erreichten jenen Raum, in dem sich Rovennas Flügel befand.
    Die Flammen hatten ihn noch nicht

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