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Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Titel: Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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aussieht, als käme er aus dem Museum, irgend etwas gegen diese Kerle ausrichten könnten?", fragte Tom.
    Eduardo wandte ihm einen etwas gereizten Blick zu.
    "Es muss ja nicht unbedingt zum Äußersten kommen", meinte er.
    "Einen freundlichen Plausch erwarten Sie allerdings wohl auch nicht..."
    "Hier oben, in dieser Einsamkeit leben die seltsamsten Leute", meinte Eduardo. "Abenteurer, Goldsucher, manchmal auch Gangster, die sich in der grünen Hölle vor der Verfolgung durch die Polizei sicher fühlen. Man sagt immer, dass der Regenwald schrumpft. Das ist im Prinzip auch richtig. Aber wenn man hier einen Mann zu finden versucht, dann gleicht das noch immer der berühmten Suche einer Stecknadel im Heuhaufen."
    Der offensichtliche Anführer der Bewaffneten winkte uns zu.
    Es handelte sich um einen hageren Mann mit sehr markantem Gesicht. Es wirkte wie gemeißelt. Der Blick war hart und kalt. Das Haar, das unter dem fleckigen Hut hervorlugte war silbergrau. Er trug eine MPi über der Schulter und außerdem noch eine Pistole in einem Armee-Holster.
    Er rief ein paar Worte auf Portugiesisch herüber.
    "Was sagte er?", fragte ich an Tom gewandt.
    "Er will an Bord kommen."
    "Und so, wie die Machtverhältnisse sind, können wir ihm das wohl kaum verweigern!", meinte Eduardo grimmig.
    Das Boot kam näher. Wenig später legte es an, während die AMAZONAS QUEEN die Maschinen soweit stoppte, dass sie keine Fahrt mehr hatte. Ihr Schub glich gerade die Strömung aus.
    Der Grauhaarige kletterte an Bord.
    Einer seiner Männer folgte ihm wie ein Schatten.
    Er ging auf Eduardo zu. Instinktiv wusste der Grauhaarige, wer hier der Kapitän war. Ein paar Worte auf Portugiesisch wurden gewechselt. Tom übersetzte mir ein bisschen. Der Kerl trug den Namen Jorge Baiano und er schien nach etwas zu suchen, was er nicht näher beschrieb. Einem Wesen, einer Kreatur...
    Er brach das Gespräch mit Eduardo abrupt ab.
    Dann wandte er sich uns zu.
    "Ich habe gehört, dass Sie Englisch miteinander reden", erklärte er gedehnt und in einem zwar akzentschweren, aber trotzdem gut verständlichen Englisch. "Sind Sie Amerikaner?"
    "Nein, wir sind Briten", erklärte ich.
    Baiano grinste breit. Er bleckte dabei die Zähne wie ein Raubtier.
    "Um so besser. Ich mag nämlich keine Amerikaner", erklärte er und spuckte dann geräuschvoll aus. Er nahm den fleckigen Hut ab und wischte sich mit einer schnellen Bewegung den Schweiß von der Stirn. "Trotzdem - es würde mich interessieren, was zwei Briten hier, in dieser Einöde zu suchen haben..."
    Ein unangenehmes Schweigen entstand.
    Tom war es, der es schließlich brach.
    "Vielleicht erzählen Sie uns etwas mehr über die Kreatur, die Sie suchen. Ich hoffe nicht, dass Sie auf illegale Jagd nach geschützten exotischen Tieren sind!"
    Baiano schien das für einen Witz zu halten.
    Er lachte schallend. Dann tätschelte er seine MPi. "Sehe ich so aus, Senhor? Ja?"
    "Was weiß ich..."
    "Sie haben Sinn für Humor, Senhor..."
    "Hamilton. Tom Hamilton."
    Er trat nahe an Tom heran. Sein Blick war falkengleich.
    Seine Stimme klang wie ein gefährliches Zischen.
    Das Wispern einer Schlange...
    "Ich bin aus dem selben Grund hier wie Sie, Senhor! Geben Sie es ruhig zu, Sie suchen es auch, dieses Monstrum, von dem ganz Manaus redet! Diese Kreatur, die einen großen Teil Amazoniens in Angst und Schrecken versetzt!" Er tickte gegen die Kamera, die Tom um den Hals trug und grinste dann. "Sie jagen wohl nur mit anderen Waffen!"
    "Was haben Sie mit der Kreatur vor?", mischte ich mich in das Gespräch ein.
    Er wandte ruckartig den Blick und fixierte mich mit seinen stechenden, grauen Augen. Fast schien es mir, als überlegte er insgeheim, ob er sich wirklich mit einer Frau über eine derart wichtige Sache unterhalten sollte.
    Ich hielt seinem Blick stand.
    Ein etwas verunsicherter Zug zeigte sich in seinem Gesicht.
    "Ich will sie fangen oder töten. Tot oder lebendig - sie ist ein Vermögen wert! Und noch etwas..."
    "Was?"
    "Sie ist nicht allein. Es muss viele von ihnen geben...."
    "Woraus schließen Sie das?"
    Er rief etwas auf Portugiesisch zu seinen Leuten. Wenig später kam ein weiterer seiner Männer an Bord. Er trug ein Bündel auf dem Rücken, das offensichtlich sehr leicht war.
    Dann warf er es vor unsere Füße.
    Ich sah auf den ersten Blick, worum es sich handelte.
    Schlangenhaut!
     
    *
     
    Tom beugte sich nieder und faltete die überdimensionalen Schlangenhäute auseinander. Keine bekannte Art war von dieser immensen

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