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Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Titel: Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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nickte.
    "Ja, das stimmt. Für die LONDON EXPRESS NEWS. Eine sehr große Zeitung in London."
    Das Gesicht des Indios blieb unbewegt. Er musterte Tom mit seinen dunklen Augen.
    "Ihr seid wegen Rama'ymuh hier..."
    "Hast du irgend etwas darüber gehört, Saranho?"
    "Es wird viel geredet. Weiß nicht, was Wahrheit."
    "Du hast keine Angst vor Rama'ymuh?"
    "Der Bringer der Kälte wird zu mir kommen, wenn meine Zeit gekommen ist. Nicht früher, nicht später..."
    Die Stunden krochen dahin.
    Die Zeit schien im Schneckentempo voranzuschreiten. Die gleichförmige Geräuschkulisse, in der sich die Laute des Dschungels mit denen des Bootsmotors mischte, ließ einen jegliches Gefühl für Zeit verlieren.
    Es wurde rasch dunkler.
    Eduardo suchte eine Stelle am Ufer, an der wir anlegen konnten. Es kannte keinen Sinn, bei Dunkelheit weiter flussaufwärts zu fahren.
    Die Gefahr war viel zu groß.
    Sterne glitzerten am Himmel - zumindest an jenem Stück über dem Fluss, das die ausladenden Baumkronen des Regenwaldes freiließen. Der Mond verbreitete ein gespenstisches Licht.
    Ich saß an Deck, lehnte mich gegen Tom, der einen Arm um mich gelegt hatte und genoss die verhältnismäßig frische Abendluft.
    "Wir werden noch tagelang durch diese grüne Hölle fahren müssen, bevor wir das HAUS DER GÖTTER erreichen", sagte ich leise, während ein angenehmer Luftzug über die Wasseroberfläche strich. "Vorausgesetzt, Eduardo findet sie überhaupt wieder."
    "In dieser Hinsicht vertraue ich ihm", meinte Tom. "Er scheint sich hier wirklich auszukennen. Außerdem hat er mir seine Karten gezeigt... Die sehen ganz gut aus und sind zumindest auf dem neuesten Stand!"
    Ich presste mich noch näher an ihn.
    "Tom, ich habe Angst."
    "Wovor?"
    "Vor dem, was uns hier erwartet... Ich kann es nicht erklären. Es ist ein unbestimmtes Gefühl, das mich nicht mehr verlassen hat, seit die Wolkenkratzer von Manaus endgültig hinter einer grünen Blätterwand verschwanden..."
    "Ich bin bei dir, Patti."
    "Ja, ich weiß."
    Ich legte den Kopf an seine Schulter. Seine Hand strich mir zärtlich über das Haar.
    "Ich liebe dich, Tom", flüsterte ich.
    "Und ich dich!"
     
    *
     
    Tagelang ging es durch die verwunschenen Nebenarme des Solimoes. Hier und da kamen wir an kleineren Dörfern entlang, die am Flussufer lagen. Doch auch die wurden seltener. Die meiste Zeit über waren wir allein in diesem grünen Gewimmel aus Blättern und Ästen, das voller Leben war. Mit der Zeit gewöhnte man sich an die eigenartigen Geräusche, die aus dem Dschungel hervordrangen. Und selbst die drückende Hitze wirkte schließlich nicht mehr ganz so lähmend. Nur die Moskitos, die in Schwärmen über das dunkle, etwas modrig riechende Wasser flogen, waren auch auf die Dauer einfach unerträglich.
    Insgesamt dreimal wurden wir durch Schlingpflanzen aufgehalten, die sich in die Motorschrauben der AMAZONAS QUEEN hineingedreht hatten.
    Ich kannte derartige Vorkommnisse schon von meiner ersten Reise hier her. Der Flussgrund war an vielen Stellen von wild wuchernden Pflanzen bedeckt, die sich natürlich so weit wie möglich dem Sonnenlicht entgegenreckten. Der Wasserstand brauchte nur wenig abzusinken und sie waren für jede Motorschraube äußerst gefährlich. Selbst bei Booten mit sehr geringem Tiefgang.
    An einer der zahlreichen Flussgabelungen trafen wir auf mehrere Motorboote.
    Sie hatten etwa die Größe der Beiboote, die die AMAZONAS QUEEN mit sich führte. Ein gutes Dutzend verwegen aussehender, von der Sonne Verbrannte saß in den Booten. Sie trugen fleckige Stoffmützen oder Baseballkappen. Manche von ihnen waren Indios, aber bei der Mehrzahl handelte es sich um Weiße oder Mulatten.
    Und sie waren bis auf die Zähne bewaffnet.
    "Das sind keine Jäger", raunte mir Tom zu.
    Ich verstand nicht viel von Waffen. Aber dass man mit Maschinenpistolen normalerweise nicht auf Jagd ging, war auch mir klar.
    "Wissen Sie, was das für Leute sind?", wandte ich mich an Eduardo Gomes, der ihnen mit angestrengtem Blick entgegensah.
    Sergio hatte indessen das Ruder übernommen.
    Saranho ging schnell unter Deck. Wenig später tauchte er wieder auf. Hinter seinem Gürtel steckte ein Revolver. Einen weiteren hielt er in der Linken.
    Auf einen Zuruf hin drehte Eduardo sich um.
    Sergio warf ihm die Waffe zu, Eduardo fing sie auf und steckte sie so hinter den Hosenbund, so dass sein fleckiges T-Shirt darüber fiel.
    "Glauben Sie wirklich, dass Sie mit einem sechsschüssigen Smith & Wesson-Revolver, der

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