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Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Titel: Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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eingeliefert wurde, war es schon zu spät."
    "Und was ist mit Harry Blane?"
    "Sie meinen diesen eigenartigen Ethnologen, der bei den Indios lebte?"
    Ich nickte. "Genau den meine ich."
    Eduardo zuckte die Achseln. "Ich habe nie wieder etwas von ihm gehört. Angeblich soll er immer noch im Dschungel leben und mehr oder weniger verrückt geworden sein. Jedenfalls behaupten das Leute, die ihn angeblich getroffen haben wollen. Aber was man auf diese Aussagen geben kann, weiß ich nicht..."
    Am nächsten Tag erreichten wir ein Indio-Dorf. Die Hütten standen verlassen da. Kein Boot befand sich am Flussstrand.
    Fast nichts schienen die Bewohner mitgenommen zu haben.
    Vielleicht war es das Dorf, von dem Baiano gesprochen hatte. Vielleicht auch ein anderes.
    Eine geradezu gespenstische Stille hing über diesem Ort.
    Nur der Motor der AMAZONAS QUEEN war zu hören, aber keines der so charakteristischen Dschungelgeräusche, deren Chor den Motor normalerweise bei weitem übertönten.
    Während die AMAZONAS QUEEN flussaufwärts glitt und dabei einen deutlichen Abstand zum Ufer hielt, um nicht auf Untiefen aufzulaufen, schloss ich kurz die Augen.
    Rama'ymuh...
    Die Stimme.
    Sie war wieder da. Unaufhörlich murmelte sie diesen Namen in meinem Kopf. Ich spürte einen leichten Druck hinter den Schläfen. Übersinnliche Energie...
    Irgendwo hier ganz in der Nähe wurden solche Kräfte frei, so glaubte ich. Nein, ich wusste es. Den Wahrnehmungen meines Para-Sinns konnte ich inzwischen trauen. Als ich das erste Mal in Amazonien gewesen war, da war das noch ganz anders gewesen. Unsicher hatte ich meinen Weg gesucht und war unter der Last dieser Wahrnehmungen, für die meine Gabe verantwortlich war, beinahe verzweifelt.
    Inzwischen war diese leichte übersinnliche Fähigkeit längst zu einem Teil meiner selbst geworden. Zu etwas, das ich akzeptierte und das ich zunehmend bewusst einzusetzen verstand.
    In diesem Augenblick wurde mir klar, welch gewaltigen Weg ich in dieser Hinsicht hinter mich gebracht hatte.
    Mit geschlossenen Augen stand ich da.
    Ich sah das Dorf vor meinem inneren Auge ebenso deutlich, wie wenige Augenblicke zuvor mit geöffneten Augen.
    Rama'ymuh, Tampe'yu, Samayu...
    Was ist das?, dachte ich. Eine Beschwörung? Oder eine Art Aufzählung?  
    Die Stimme wurde verhaltener. Ich konnte den Rest der Namen nicht mehr verstehen, so sehr ich mich auch bemühte.
    Ich sah den Kopf eines bizarren Schlangenwesens zwischen den Hütten auftauchen und riss die Augen auf.
    Es ist dort..., ging es mir durch den Kopf, obwohl ich die Kreatur nur mit meinem inneren Auge gesehen hatte.
    Irgendwo dort lauert sie...
    "Eduardo!", rief ich.
    "Was ist los, Miss Vanhelsing?"
    "Lassen Sie die Maschinen stoppen! Ankern Sie in der Flussmitte. Ich möchte, dass wir an Land setzen..."
    "Aber..."
    Ich deutete auf das Dorf.
    "Die Kreatur ist dort", flüsterte ich.
    "Da ist nichts zu sehen!"
    Ich wandte mich an Eduardo. "Wir haben doch dieses Boot gechartert, oder?"
    Eduardo hob die Hände. "Ich habe versprochen, Sie überall hinzubringen, Miss Vanhelsing!"
     
    *
     
    Die AMAZONAS QUEEN ankerte in der Flussmitte. Ein Beiboot wurde zu Wasser gelassen.
    Lediglich Sergio blieb an Bord des Flussschiffes.
    Eduardo bestand darauf, dass auch Tom einen Revolver an sich nahm. "Nicht wegen der Kreatur, die dort vielleicht lauert!", meinte er lachend. "Sondern wegen dem Gesindel, dass man hier überall antreffen kann. Was wissen wir schon, warum diese Leute ihr Dorf verlassen haben? Vielleicht waren Plünderer der Grund... Und es könnte sein, dass sie noch in der Nähe lauern..."
    "Nein", flüsterte ich, "das ist nicht der Grund."
    Eduardo blickte mich nachdenklich an, zuckte dann aber nur die Schultern.
    Er ruderte das Beiboot an den Flussstrand, während Tom einige Bilder machte.
    "Die Stille", flüsterte ich. "Ist dir die Stille auch aufgefallen, Tom?"
    "Ja..."
    "Das ist einfach unnatürlich!"
    Als das Boot auf Grund lief, sprangen wir heraus und zogen es an Land. Bis zur Wade reichte uns das Wasser. Wir wateten hindurch, und meine Textilschuhe sogen sich voll Wasser.
    Einen Augenblick lang musste ich an all die schrecklichen Geschichten über Piranha-Schwärme denken, die in diesen Gewässern lauern sollten.
    Dann betraten wir das Dorf.
    Werkzeuge lagen herum, so als wären sie plötzlich fallengelassen worden. Halbfertige Fladen klebten noch an Steinöfen.
    "Es ist hier in der Nähe, Tom...", flüsterte ich ihm zu.
    "Ich weiß es..."
    "Und was sollen wir

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