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Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Titel: Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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unter anderem auch in Asien. Während eines Aufenthalts in Indochina war er in das Kloster von Pa Tam Ran gelangt. Die dortigen Mönche hatten ihn in geheimnisvolle Konzentrationstechniken eingeweiht, die dazu führten, dass die Kräfte des menschlichen Geistes in ungeahnter Weise gebündelt werden konnten. Während seiner Zeit in Pa Tam Ran hatte Tom erkannt, dass die seltsamen Träume, unter denen er seit frühester Jugend gelitten hatte, in Wahrheit Erinnerungen an frühere Leben darstellen. Er sprach nicht oft darüber und wenn, dann wurde er nie sehr ausführlich.
    Immerhin hatte er mir überhaupt davon erzählt, was gewiss keine Selbstverständlichkeit war. Für jeden, der mit dem Ungewöhnlichen in Berührung gekommen ist, ist es schwer, sich zu offenbaren. Denn zumeist stößt man nur auf Unglauben, Schulterzucken oder Spott. Und so war Tom umgekehrt auch einer der ganz wenigen Personen, die von meiner eigenen Gabe wussten.
    Tom und ich durchquerten das Großraumbüro, in dem die Redaktion der LONDON EXPRESS NEWS untergebracht war.
    Irgendwo in diesem hektischen Gewühl hatte auch ich meinen Schreibtisch.
    Michael T. Swann hatte ein eigenes, abgeteiltes Büro. Die Tür stand halb offen, als wir eintraten. Ich klopfte gegen den Türrahmen.
    Swann saß hinter seinem völlig überladenen Schreibtisch, auf dem sich Manuskriptstapel in bedenklicher Weise stapelten. Man erwartete jederzeit, dass einer der schiefen Türme, die es dort gab, jeden Augenblick in sich zusammenstürzen konnte.
    Swann, ein breitschultriger, etwas hemdsärmeliger Mann sah mit leicht gerötetem Kopf in unsere Richtung.
    "Ah, da sind sie ja", knurrte er. Er umrundete den Schreibtisch und deutete auf die schlichte Sitzgruppe, die er in seinem Büro stehen hatte.
    Das bedeutete, dass es etwas länger dauerte.
    Für die von-Schlichten-Story konnte das eigentlich nichts Gutes bedeuten. Insgeheim hatte ich auf ein einfaches "Ja!" gehofft, aber das war es wohl nicht, was wir nun zu hören bekommen würden.
    Wir setzten uns.
    Swann musterte uns nachdenklich und fuhr sich dann mit der flachen Hand über das Gesicht.
    "Ich habe nichts dagegen, dass Sie sich von diesem Archäologen - wie hieß er doch noch?"
    "Professor Dr. Dietrich von Schlichten", sagte ich schnell.
    "Ah, ja, richtig. Ich habe also nichts dagegen, wenn Sie diesen Mister von Schlichten dabei begleiten, wenn er eine mysteriöse Unterwasserstadt im Titicaca-See untersuchen möchte. Aber dieser See liegt unglücklicherweise in den bolivianischen Anden! Das ist nicht gerade ein Ziel, das im normalen Spesenrahmen unserer Zeitung liegt. Zumindest dann nicht, wenn es nicht eine Riesenstory ist."
    "Wenn man so denkt, kann man an die Riesenstories doch gar nicht herankommen", gab ich zu bedenken.
    "Ich sage nicht, dass ich so denke", erklärte Swann. "Ich bin Journalist mit Leib und Seele, das wissen Sie! Aber die Geschäftsleitung sieht in letzter Zeit auf jeden Penny, der in unseren Spesenabrechnungen steht. Der Konkurrenzkampf ist hart..."
    "Mr. Swann!", mischte sich jetzt Tom ein. "Das ist nicht irgendeine Ruine, die da in den Tiefen des Titicaca-Sees gefunden wurde..."
    "...und Professor von Schlichten ist nicht irgendein Archäologe, sondern die vielleicht größte Kapazität auf diesem Gebiet seit vielen Jahren", vollendete Swann. "Ich weiß. Und dennoch muss ich darauf achten, das Geld des Verlages nicht zum Fenster rauszuwerfen, sonst fliege ich nämlich irgendwann mit hinaus. Und in den oberen Etagen denkt man nun mal, dass es den Aufwand nicht lohnt und man besser die Pressemeldung irgendeiner Agentur abschreiben kann, wenn bei der von-Schlichten-Expedition wirklich etwas herauskommt!"
    Ich konnte es nicht fassen.
    Dietrich von Schlichten, dieser geniale Archäologe und Tiefseetaucher hatte im Titicaca-See nichts anderes entdeckt als Gebäude, die wahrscheinlich 10 bis 15 Millionen Jahre alt waren. Selbst nach optimistischsten Schätzungen hatte damals noch kein Mensch existiert - nicht einmal in Form von affenartigen Vorläufern.
    Aber von Menschenhand schienen diese Gebäude auch gar nicht errichtet worden zu sein. Spuren einer zweifellos intelligenten Spezies, die die Erde lange vor dem Menschen bevölkert hatte, ohne dass man bislang ihre Spuren gefunden hatte. Gleichgültig, ob die Erde selbst die unbekannten Wesen hervorgebracht hatte oder sie von den Sternen gekommen waren, wie einige voreilige UFO-Jünger schon jetzt meinten behaupten zu können - dieser Fund im

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