Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing

Titel: Die Geheimnisse der Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
geschickt!"
    "Genau."
    Tom legte den Artikel auf den Tisch. Ich deutete mit dem Finger auf den Mann, der neben von Schlichten stand. "Das ist Sir Charles Grayer, der in der Hierarchie des ORDENS eine wichtige Rolle spielte..."
    "Spielte?", echote Tom.
    "Er starb in den Wäldern Yukatans..."
    "Du bist damals dorthin gereist, nicht wahr?"
    "Ja, zusammen mit einem Privatdetektiv namens Ashton Taylor, der sich dem Kampf gegen verbrecherische Sekten gewidmet hatte. Im Regenwald Yukatans befand sich eine Ruine der sogenannten Talketuan-Kultur, die lange vor den Mayas existierte und nach wie vor wenig erforscht ist. Der ORDEN versuchte, dort ein Verbindungstor zu Cayamus Welt zu errichten..."
    "Du hast mir nie näheres von dieser Reise erzählt..."
    "Vielleicht wird es Zeit, das nachzuholen, Tom!"
     
    *
     
    Später gingen wir Arm in Arm durch die nebligen Straßen Londons. Ich erzählte Tom alles, was es über die Yukatan-Reise und den ORDEN DER MASKE zu erzählen gab.
    Angefangen von der Tatsache, dass Sir Charles Grayer meinen verschollenen Großonkel Frederik Vanhelsing einst auf einer archäologischen Forschungsreise begleitete, die die Erforschung der mittelamerikanischen Talketuan-Kultur zum Ziel gehabt hatte, über die furchtbare Wirkung der geheimnisvollen Masken, mit deren Hilfe sich die Talketuan-Priester in GEISTER DER SONNE verwandelt hatten, bis hin zu der Tatsache, dass ich selbst mehrfach diese Masken aufgesetzt hatte. Ich hatte die Welt Cayamus gesehen. Eine seltsame, fremdartige Welt, die vom eigenartigen Zwielicht zweier Sonnen beschienen wurde.
    Und ich hatte Cayamus mentale Kraft gespürt. Um ein Haar wäre ich eine willfährige Dienerin dieses unmenschlichen Wesens geworden war, das die Erde in Besitz zu nehmen gedachte.
    "Was willst du jetzt unternehmen, Patti?", fragte Tom irgendwann. "Möglicherweise gehört Professor von Schlichten zum ORDEN DER MASKE. Aber mehr als einige vage Indizien hast du dafür nicht..."
    Ich seufzte.
    "Ja, ich weiß..."
    "Und vielleicht tust du dem Mann sogar Unrecht!"
    "Gut möglich. Andererseits lässt mich der Gedanke daran nicht los... Mir war immer schon klar, dass ich irgendwann wieder einmal etwas von diesem ORDEN hören würde.“
    "Gibt es denn noch irgendwo Tore zu Cayamus Welt?", fragte Tom.
    "Ich weiß es nicht... Tom, dieser Orden verfügt über eine Macht, die wir uns nicht im entferntesten vorstellen können!"
     
    *
     
    In dieser Nacht blieb ich bei Tom und fuhr nicht nach Hause zu Tante Lizzy, in deren Villa ich die obere Etage bewohnte.
    Ich wollte einfach nicht allein sein.
    In Toms Armen schlief ich ein.
    Und doch fand ich keine wirkliche Ruhe.
    Wirre Träume plagten mich. Ich befand mich in Tante Lizzys verwinkelter viktorianischer Villa, die - von meinen Räumen abgesehen - mit ihrer okkulten Bibliothek sowie zahllosen archäologischen Fundstücken vollgestopft war, die ihr verschollener Mann Frederik von seinen Forschungsreisen mitgebracht hatte.
    So auch die bronzefarbene Maske, mit deren Hilfe sich die Talketuan-Priester in Geister der Sonne verwandelt hatten...
    Ich setzte die Maske auf.
    Das Metall verschmolz mit einem Zischlaut mit meinem Gesicht. Mein Puls raste und ein eisiger Schauer ging mir über den Rücken. Gleichzeitig berührte eine geistige Kraft mein Inneres...
    Mentale Energie...
    Mir schauderte davor.
    Nein!
    Ich versuchte die Maske, wieder vom Gesicht zu nehmen, aber das war unmöglich. Sie war ein Teil von mir geworden, mit mir verwachsen. Meine Hände fühlen über die kalte, metallene Oberfläche... Sie hatte sich verändert. Ich erschrak. Die Form änderte sich, während ich die Maske berührte. Ein großes, tierhaftes Maul bildete sich, Zähne traten hervor... Dicke Wülste wölbten sich über die Augen.
    Ich wollte schreien und hörte nur einen dumpfen, tierhaften Laut! Ich bewegte mich wie eine Marionette, an unsichtbaren Fäden von einer fremden Macht gezogen... Es gab nichts, was ich dagegen tun konnte.
    "Patti!", hörte ich eine Stimme wie aus weiter Ferne. Es war Tante Lizzys Stimme.
    Ich ging auf sie zu, knurrte drohend, breitete die Arme aus, während die alte Dame mit schreckgeweiteten Armen vor mir zurückwich...
    Ich schreckte hoch.
    "Nein!", schrie ich und meine Hände strichen über mein Gesicht, rieben daran, um die Maske herunterzureißen...
    Schweißgebadet saß ich da, während Tom neben mir erwachte und mich bei den Schultern fasste.
    "Patti!"
    "Tante Lizzy! Mein Gott... Ich wollte doch nicht...ich..."
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher