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Die Geheimnisse der Therapeuten

Die Geheimnisse der Therapeuten

Titel: Die Geheimnisse der Therapeuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christophe André
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steigert, weil es Sie zu einer Reaktion bewegen will. Seien Sie nicht erstaunt über seine verbalen Ausbrüche und die Beschimpfungen, die es Ihnen verpasst. Wenn es zu anstrengend wird, machen Sie das Radio oder den Walkman an oder ergreifen Sie die Gelegenheit, um mit Ihrem besten Freund oder Ihrer besten Freundin zu telefonieren.
    â€“ Lassen Sie keine wertvollen Gegenstände herumliegen.
    Denken Sie daran, Ihre wunderbare chinesische Vase oder das Kristall Ihrer Großmutter wegzuräumen: Sie könnten der Wut des Kindes zum Opfer fallen. Generell gilt: Je mehr Sie einen Gegenstand lieben, desto mehr läuft er Gefahr, Schaden zu nehmen (natürlich nur um Sie zum Nachgeben zu bringen).
    â€“ Beseitigen Sie Faktoren, die dazu führen, dass Sie aus Angst »umfallen« könnten.
    Schließen Sie Türen und Fenster, kümmern Sie sich nicht darum, was die Nachbarn wohl denken, verstecken Sie gefährliche Gegenstände. Nach dem, was wir gerade gesagt haben, ist der Flur ein idealer Bereich für den Arrest: Es gibt wenig Möbel, wenig gefährliche Gegenstände und kaum Fenster.
    â€“ Geben Sie nicht den Schuldgefühlen nach.
    Einige Kinder halten ihr Verhalten bis zu einer oder zwei Stunden durch, nachdem sie in den Arrest geschickt wurden. In dieser Zeit wird Ihre eigene Wut nachlassen und möglicherweise Schuldgefühlen Platz machen. Sie werden dann den Wunsch verspüren, alles zu beenden und Ihren kleinen Engel zu trösten. Aber diese Reaktion hätte einen sofortigen Verstärkungseffekt, und wenn Sie nächstes Mal vor demselben Problem stehen, wird es noch länger dauern, bis Ihr Kind sich beruhigt.
    Machen Sie sich klar: Kinder wissen sehr gut, dass Mütter leichter umfallen als Väter. Daher ist ihre Reaktion stärker, wenn sie sich an ihre Mutter wenden. Wir raten Ihnen also, liebe Mütter, den Arrest nicht allein zu praktizieren. Die Anwesenheit des Vaters wird Ihnen den Rücken stärken, und das Kind wird sich leichter beruhigen.
    â€“ Vergessen Sie nicht, nach der Arrestphase das Kind die Aufgabe erledigen zu lassen.
    Nachdem Sie die vorgesehene Zeit abgewartet haben, bitten Sie Ihr Kind, die Aufgabe zu erledigen, die zu seinem aufsässigen Verhalten geführt hat.
    â€“ Malen Sie sich nicht das Schlimmste aus.
    Die meisten Eltern haben zunächst starke Vorbehalte. Sie fürchten, dass ihr Kind im Arrest die Türen eintritt, heult oder sich in Gefahr begibt. Tatsächlich merken sie sehr schnell, dass die Wutausbrüche selten das von ihnen befürchtete Niveau erreichen. Wenn Ihr Kind einmal festgestellt hat, dass Sie nicht nachgeben, wird es einen anderen Kommunikationsstil finden müssen, um Ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie werden also sehen, dass die Zeiten des Arrests rasch kürzer werden.
    â€“ Schicken Sie Ihr Kind niemals auf sein Zimmer.
    Entweder ist es gern dort, und statt einen Verstärkungsfaktor auszuschalten, geben Sie ihm die Möglichkeit, sich einer Aufgabe zu entziehen, um sich mit seinem Spielzeug zu beschäftigen. Oder sein Zimmer wird zu einem Ort der Strafe, wo es sich von nun an weigert zu spielen, seine Hausaufgaben zu machen und insbesondere einzuschlafen (der Ort ist zu angstbesetzt geworden).
    Eine Buße verhängen?
    Nach einem unerwünschten Verhalten, das man beseitigen möchte, muss das Kind bereits vorher gewonnene Verstärker zurückgeben, und zwar nach einem vorher festgelegten Tarif, der beiden Parteien bekannt ist. Im Falle einer unerträglichen Aufsässigkeit gehen Sie noch weiter: Sie ziehen direkt Punkte von der Tafel ab. Das Kind versteht auf diese Weise, dass sein Verhalten einen Preis hat, den es mithilfe seiner Punkte »zahlen« muss. Auch wenn es dem Kind den Preis seiner Handlung sehr deutlich macht, ist dieses Verfahren ein wenig umstrittener und riskanter als die anderen. Wenn es zu regelmäßig angewandt wird, könnte Ihr Kind aufhören, sich Mühe zu geben, weil ja der Gewinn durch die Kosten einer Entgleisung aufgehoben werden kann.
    Zweite Lösung: die traditionellen Bestrafungen
    Hier geht es darum, sofort nach dem unangebrachten Verhalten einen Strafreiz zu setzen. Solche Reize werden »primäre Reize« genannt, wenn sie mit Aggressivität arbeiten (Hintern versohlen, Ohrfeige geben etc.) und »soziale Reize«, wenn sie sprachlich ausgedrückt werden (Tadel, Predigt, Kritik etc.). Es gibt sie laufend im Leben.

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