Die Geheimnisse der Therapeuten
Ihrem Kind erlauben, seine Persönlichkeit in einer für seine Umgebung verträglichen Art und Weise auszudrücken, die ihm gleichzeitig auch guttut.
Sollte seine Persönlichkeit Sie beunruhigen oder Ihnen »pathologisch« erscheinen, hilft Ihnen das Punktespiel, Ihre Befürchtungen zu präzisieren, wenn Sie zu einem Therapeuten gehen.
Zusammenfassung
Das Punktespiel soll dazu dienen, Konflikte und Strafen zu vermeiden, die den Eltern oft Gewissensbisse machen und das Kind nicht ändern. Es ist eine wirksame, einfache und konstruktive Methode, die kurzfristig und langfristig zahlreiche Vorteile bietet.
Prinzipien
Vorteile
Angepasste Reaktionen verstärken
Die gezeigten Bemühungen fördern und belohnen
Negative Folgen beseitigen
Konflikte und Strafen vermindern
Das problematische Verhalten beenden
Der Rebellion keinen Wert geben
Das Kind zur Autonomie erziehen
Dem Kind die Entscheidung für seinen Erfolg in die Hand geben
Ihm helfen, Strategien zu entwickeln, um das Ziel zu erreichen
Dem Kind die Freude am Erfolg vermitteln
Die Aufsässigkeit durch den Dialog ersetzen
Mit dem Kind kommunizieren
Die Zukunft gedanklich vorwegnehmen
Langfristiger Erhalt des Gelernten
Die Erziehungsprinzipien verständlich machen
Die für das Leben in der Gesellschaft notwendigen Werte mitgeben
Sie werden schon bald erstaunt sein, welche Fähigkeiten Ihr Kind an den Tag legt und welche Fortschritte es macht. Und Sie werden alle zusammen eine andere Form der Kommunikation entdecken, gegründet auf Verhandeln statt auf Konflikt!
Was tun im Notfall?
Dieses System ist das bei Weitem wirksamste, um aufsässiges Verhalten durch einen Dialog zu ersetzen, der es erlaubt, die Probleme mit einer für alle Beteiligten effizienten und wohltuenden Kommunikation zu lösen. Dennoch gibt es Augenblicke, in denen es beim besten Willen sehr schwer ist, Ruhe gegenüber den Provokationen eines aufsässigen Kindes zu bewahren. Wenn Ihre Toleranzschwelle überschritten ist oder die Dringlichkeit der Situation es erfordert, müssen Sie handeln, das heiÃt strafen. In der Lerntheorie werden Strafen »negative Folgen« genannt. Es gibt drei Arten:
â Die ersten erlauben das sofortige und auch zukünftige Verschwinden des Verhaltens.
â Die zweiten sind eine Reaktion auf die Dringlichkeit, beseitigen das Problem aber nicht langfristig.
â Die dritten setzen die Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen.
Erste Lösung: die Vorteile wegnehmen
Man unterscheidet zwei Arten von Vorgehen, je nachdem, ob der Entzug der Vorteile vorübergehend oder permanent ist. Im ersten Fall hindern Sie Ihr Kind daran, während eines bestimmten Zeitraums Vorteile (positive Verstärker) zu erlangen: Das nennt man Arrest (oder Time out ). Im zweiten Fall nehmen Sie die Vorteile, die sich Ihr Kind vorher erworben hat, definitiv weg.
Der Arrest
Wenn Sie merken, dass Sie vor Wut kochen und gleich aus der Haut fahren werden, schlagen wir Ihnen vor, das Kind aus Ihrem Aktions- und Hörradius zu entfernen. Der Arrest besteht darin, das rebellische Kind an einen Ort innerhalb der Wohnung zu schicken, der sehr langweilig ist (Flur oder Bad). Der Ort darf keine Angst machen, also bitte nicht den Keller oder den dunklen Wandschrank wählen! Sie können Ihr Kind auch einfach vor die Tür des Raumes setzen, in dem Sie sich aufhalten, oder sich selbst in einem angenehmen Zimmer einschlieÃen, zu dem Sie ihm den Zutritt verweigern.
Achtung: Der Arrest muss ohne Geschrei und lange Erklärungen vor sich gehen. Sie haben Ihr Kind jedoch vorher gewarnt, wie Sie reagieren werden, wenn es sein Verhalten fortsetzt.
Die Dauer des Arrests ist variabel, von einer bis zu fünf Minuten, selten mehr als 15. Vorzugsweise sollte man die Zeit vorher festlegen. Je jünger das Kind ist, desto kürzer muss sie sein.
Wenn das Kind sein Verhalten während des Arrests fortsetzt, lassen Sie die Zeit erst anlaufen, wenn es seine Aufsässigkeit aufgibt. Der vorübergehende Arrest des Kindes führt einen Umgebungswechsel herbei (negative Folge). Ebenso wie das Verfahren des Beendigens (neutrale Folge) zielt er auf ein definitives Verschwinden des Verhaltens ab.
Welche Haltung sollte man haben, welche Vorkehrungen treffen?
â Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihr Kind sich nicht sofort beruhigt.
Das ist normal. Es kann sogar sein, dass es die Intensität seines Verhaltens noch
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