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Die Geheimnisse Der Tinkerfarm

Die Geheimnisse Der Tinkerfarm

Titel: Die Geheimnisse Der Tinkerfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams , Deborah Beale
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vergessen,
wie
groß es ist. Es zieht sich endlos hin, unglaublich riesig!« Plötzlich wurden seine Augen schmal. »Was ist das?«
    Lucinda seufzte. Tyler war wie ein junger Hund, der schnüffelt, scharrt, buddelt, kaut und ständig mit irgendwas zugange ist. »Was ist
was?«
    »Das.« Er deutete an die Decke über ihrer Kommode. »Das Viereck da oben. Sieht aus wie eine Bodenklappe oder so was.«
    »Und wenn schon, das kannst du doch morgen erkunden, du großer Entdecker und Superchecker. Ich bin müde.«
    »Nein, echt.« Er sprang auf und zog zwei Kommodenschubladen auf. »Hilf mir mal, damit das Ding nicht umkippt.«
    |40| »Tyler, nicht!« Aber es war natürlich zwecklos, er war schon dabei, die Kommode zu besteigen, die bedrohlich schwankte und unter seinem Gewicht knarrte und quietschte. Obwohl sie sich am liebsten die Ohren zugehalten hätte, sprang Lucinda auf und konnte die wackelige Kommode gerade noch festhalten. Oben stehend untersuchte Tyler das rechteckige Feld in der Decke und drückte mehrmals dagegen. Es gab etwas nach.
    »Ich hab’s gewusst!«
    »Was hast du gewusst? Ist das ein Heizschacht da oben?« Wider Willen war Lucinda doch ein bisschen neugierig geworden. Tyler stemmte die Holzplatte hoch und schob sie zur Seite. Dahinter kam ein dunkler Hohlraum zum Vorschein. »Uuh«, sagte sie. »Da sind bestimmt überall Spinnen.«
    »Gib mir mal deine Taschenlampe, Luce.«
    »Wo hast du deine?«
    »Ist mir beim Klettern runtergefallen.«
    Lucinda seufzte abermals. »Tolle Leistung.« Sie fand die alberne rosa Taschenlampe, die Mama ihr geschenkt hatte, und reichte sie Tyler. Er klemmte sie sich zwischen die Zähne, dann stemmte er sich hoch, bis er mit dem Oberkörper auf dem Rand der Luke lag und nur noch die Beine herunterbaumelten. »Was siehst du?«, fragte sie. »Lass ja keine Spinnen runterkrabbeln, sonst kann ich hier drin nicht mehr schlafen.«
    Seine Stimme klang dumpf. »Typisch. Wir sind auf einer Farm mit Drachen so groß wie Düsenflieger, und du stellst dich an wegen ganz normaler Hausspinnen.«
    »Spinnen sind gruseliger als Drachen. Was ist da oben?«
    »Hauptsächlich Heizungsrohre oder so … und Isolierzeug. Alte leere Kisten.« Er klang enttäuscht, während er mit irgendwelchen Sachen rumpelte.
    »Mach nicht so einen Lärm!«, zischte sie in den trocken und gammlig riechenden Raum hinauf.
    |41| Tylers Gesicht erschien in der Öffnung. »Es ist ein großer Raum, Luce. Eine Dachkammer.« Er verschwand wieder und setzte seine Erkundungstour fort. Nach einer Weile rief er: »He, hinter dem Heizungsrohr da ist ein Haufen Kram verstaut.«
    Dann verstummte er. Lucinda lauschte mit klopfendem Herzen. Ihr Bruder war auf einmal erstaunlich still – zu still. »Tyler?«, rief sie.
    »Ich hab eine Kiste gefunden, die echt cool aussieht, Luce. Sie ist aus Holz, und sie hat überall … so Aufkleber drauf.«
    »Was für Aufkleber?«
    »Du weißt schon, wie wenn sie von irgendwo weither geschickt worden wäre. Stell dich mal unters Loch und nimm sie mir ab.«
    Obwohl sie sich fürchterlich vor Spinnweben ekelte, stieg Lucinda auf einen Stuhl und streckte die Hände aus, kniff aber vorsichtshalber die Augen zu, falls etwas sie ansprang. Die Kiste, die Tyler ihr reichte, war kleiner und leichter, als sie erwartet hatte, etwa so groß wie ein Tagesrucksack und aus dickem hellem Holz mit rostigen Metallecken, an denen sie sich beinahe gekratzt hätte. Tyler sprang herunter.
    »Was ist das für ein Ding?« Die Namen auf den Aufklebern wirkten alle sehr exotisch. Der Absender schien ein gewisser Koto zu sein. Lucinda hatte diesen Namen noch nie zuvor gehört. »He, schau mal!« Tyler deutete auf einen Aufkleber. »Die Kiste kommt aus Madagaskar.« Er zog sein Messer aus der Hosentasche. »Da hilft nur die Schweizer Armee.« Er stach auf die dünnen Metallbänder ein, die die Kiste verschlossen hielten.
    »Schneid dich nicht!«, sagte Lucinda, aber Tyler beachtete sie gar nicht. Nach kurzer Zeit gelang es ihm, den Deckel der |42| Kiste aufzuhebeln. Heraus quoll ein Geruch, wie Lucinda ihn noch nie erlebt hatte, muffig und dumpf und süßlich faul, so widerlich, dass sie sämtliche Einwände gegen diese Aktion bestätigt fand.
    »Iih, wie eklig!« Sie schnappte nach Luft. »Was ist
das?
Fass es nicht an, Tyler!«
    Das
war völlig verschrumpelt und besaß kleine Beinchen, die an einem langen, vertrockneten Körper hingen. Tyler hielt das verschrumpelte Ding in die Höhe. »Irre. Es ist eine

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