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Die Geheimnisse Der Tinkerfarm

Die Geheimnisse Der Tinkerfarm

Titel: Die Geheimnisse Der Tinkerfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams , Deborah Beale
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nach dem Medaillon, das er unter seiner Schlafanzugjacke trug, dem Medaillon seiner Frau, das er von Tyler bekommen hatte. Colin wusste, dass er deswegen von dem Alten in die Bibliothek beordert worden war. »Und da wir gerade drüber sprechen, Master Needle, ich habe bis jetzt noch keine Ergebnisse gesehen, trotz der vielen Zeit, die du dort verbringst, statt deine normale Arbeit zu machen.« Der alte Mann musterte ihn streng. »Mir geht langsam die Geduld aus, mein Lieber.«
    »Das ist ungerecht!« Colin fühlte, wie seine Wangen zu glühen begannen und schluckte den Rest der zornigen Erwiderung hinunter. »Ich gebe mir alle Mühe, Gideon. Die Bücher sind alle durcheinander …«
    »Was macht Colin in der Bibliothek?« Tyler ließ nicht locker.
    »Das geht dich gar nichts an!«, sagte Colin. »Du bist erst einen Tag hier und …!«
    »Jetzt hört gefälligst mit diesem albernen Gezanke auf.« Gideon klang vergnügt, wie immer, wenn andere Leute sich stritten. »Colin stellt für mich nur ein paar Nachforschungen an. Davon erfährst du später mehr. Aber erst einmal sollt ihr eine Führung bekommen.«
    »Können wir die Einhörner sehen?«, fragte Lucinda. »Und Meseret und Desta noch mal?«
    |49| Gideon lachte. »Vielleicht, wenn noch Zeit ist. Kommt mit! Ich will euch zeigen, was wir seit letztem Sommer verändert haben. Wir haben jetzt eine neue, verbesserte Ordinary Farm, könnte man sagen.«
    »Aber Gideon, was ist mit meiner Arbeit?«, fragte Colin.
    Der Hausherr warf ihm einen nicht besonders freundlichen Blick zu. »Da kannst du dich ruhig dranmachen. Ich habe dich nicht eingeladen, mitzukommen.«
    Er ging mit den beiden anderen hinaus, und Colin Needle blieb allein in der Diele zurück, knallrot im Gesicht, als ob ihn jemand geohrfeigt hätte.

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SECHS PAAR ROTE AUGEN
    N ach dem, was in der Nacht vorgefallen war, fand Tyler es herrlich, aus dem Haus zu kommen, weg von den Needles, und mit Onkel Gideon und Walkwell im Pferdewagen über die Farm zu fahren. Vor dem Krankenstall stieg Haneb zu. Der schüchterne kleine Tierpfleger nickte den Kindern zu, aber er sprach wie immer sehr leise und hielt den Kopf abgewandt, um die Narben in seinem Gesicht zu verbergen.
    Auf Feldwegen rumpelten sie durch die goldenen Hügel auf das Weideland hinaus. Hinter den Hügeln war das Tal von höheren Bergen abgeriegelt, die sich in jede Richtung dunkelviolett gegen den Himmel abzeichneten. Selbst die Luft roch hier in Standard Valley anders, wild wie Meeresluft, mit Geheimnissen gesättigt.
    |51| Weil Lucinda sich das gewünscht hatte, hielten sie zuerst an der Einhornweide, wo Ragnar bereits damit beschäftigt war, Futter in große Tröge zu kippen. Er rief die Tiere mit drei lauten Pfiffen, und es dauerte keine Minute, bis sie in einer wallenden Staubwolke über eine Erhebung gedonnert kamen. Tyler, Lucinda und Gideon sahen vom Wagen aus zu, wie der Wikinger, Walkwell und Haneb sich um die Einhörner kümmerten. Ein Fohlen wurde in einen Pferch getrieben und bekam ein Antibiotikum gespritzt. Bei mehreren anderen wurden die zierlichen Hufe inspiziert, gesäubert und gestutzt. Vorsichtig betastete Haneb den Bauch einer scheuen Stute, die bald fohlen sollte.
    »Es wird nicht mehr lange dauern«, verkündete er.
    »Das ist doch mal eine gute Nachricht«, sagte Gideon. Er lehnte sich auf dem Bock zurück. »Ah, was für ein schöner Tag. Ist das nicht himmlisch?«
    Lucinda sagte: »Können wir als nächstes nach den Drachen gucken?«
    Er runzelte die Stirn. »Ich habe dir doch gesagt, wir schauen mal, ob die Zeit reicht. Zuerst muss ich euch unbedingt die Schutzvorkehrungen zeigen, zu eurer eigenen Sicherheit. Ihr habt ja gesehen, was wir alles an Neuerungen eingeführt haben, seit ihr letztes Mal hier wart. Vieles hat sich verändert.«
    »Wie viele Zäune gibt es jetzt?«, fragte Tyler. »Und sind die alle voll elektrisch?«
    »Es sind drei«, sagte Gideon. »Einer ganz außen um das Anwesen herum, einer um die Hauptgebäude herum und einer nur um das Haus selbst.«
    »Warum so viele?« Was Tyler wirklich interessierte, war, was passieren würde, wenn man versuchte drüberzusteigen, aber er hatte das Gefühl, dass das leider nicht Teil der Vorführung sein würde.
    |52| »Es lässt sich besser erklären, wenn ihr auch die übrigen Vorkehrungen kennt«, meinte Gideon, dessen Laune sich wieder sichtlich hob. »Möglich war all dies nur durch das Geld, das Stillman voriges Jahr hiergelassen hat. Eine halbe Million! Auch

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