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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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lässt.« Er wandte sich Scathach zu. »Weshalb bist du hierhergekommen, Schattenhafte?«
    »Doch ganz offensichtlich, um Aten zu retten«, antwortete sie.
    »Und weshalb bist du wirklich gekommen?«
    »Um Ard-Greimne zu sehen«, gab sie leise zu.
    »Deinen Vater.«
    Scathach nickte. »Meinen Vater.«
    Aten schüttelte irritiert den Kopf. »Aber er hat doch gar keine Tochter.«
    »Noch nicht. Aber er wird eine haben«, erklärte Scathach. »Zwei sogar. Als wir klein waren, wussten meine Schwester und ich wenig über unsere Eltern. Aber wir schnappten gelegentlich Fetzen von Erzählungen über unseren Vater auf. Er wurde darin immer als Monster dargestellt.«
    »Oh, das ist er auch«, bestätigte Aten. »Dass du dich da nicht täuschen lässt.«
    »Und wenn meine Schwester und ich nicht brav waren, schimpfte unsere Mutter – sie zog unseren Bruder vor und hatte nie viel Zeit für uns –, dass wir genau wie unser Vater seien.« Sie lächelte kurz und ließ dabei ihre Vampirzähne sehen. »Und als mir diese wuchsen und ich meine wahre Natur erkannte, wuchs in mir auch die Überzeugung, dass es stimmen und ich tatsächlich ein Monster sein könnte. Als ich dann hier landete, an diesem Ort und in dieser Zeit, war mir sofort klar, dass ich ihn sehen musste, dass ich ihn nur ein Mal anschauen musste, um zu wissen, wie er ist.«
    »Und hast du gefunden, wonach du gesucht hast?«
    Scathach nickte. »Ich habe festgestellt, dass ich nicht so bin wie er und es auch nie war. Und meine Schwester genauso wenig. Und dafür bin ich von Herzen dankbar.«
    »Helft mir, ich möchte aufstehen«, bat Dee unvermittelt. Scathach und Virginia stellten ihn vorsichtig auf die Füße. Das Gesicht des Magiers war nass, und als Virginia es sanft abwischte, fragte sie: »Weshalb weinst du? Bedauerst du, was du getan hast?«
    »Eigentlich nicht«, antwortete er. »Viel eher bedaure ich, was ich nicht getan habe.« Er blickte Scathach an. »Was hört man Neues von den Flamels?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, wo sie sind oder was mit ihnen geschehen ist.«
    »Falls du sie wiedersiehst, sag ihnen … Sag ihnen, was ich heute hier getan habe.«
    »Das werde ich.«
    »Sie sollen wissen, dass ich am Ende das Richtige getan habe. Vielleicht, aber nur vielleicht, ist es der Ausgleich für ein paar andere Dinge, die auf mein Konto gehen.« Er hob seine Hand und betrachtete sie. Seine Haut begann sich aufzulösen, sie wurde zu feinem Staub, den der Wind davontrug.
    »Du hast mitgeholfen, ein Volk zu befreien und eine Welt zu retten«, sagte Virginia. »Das zählt.«
    »Danke.« Dee hob ein letztes Mal den Kopf und schaute Aten an. »Deine Welt endet heute Nacht.«
    »Danu Talis endet … Die moderne Welt beginnt.« Aten blickte in die Ferne und sie alle folgten seinem Blick zur Sonnenpyramide. »Jetzt kommt alles auf die Zwillinge an.«
    »Josh wird das Richtige tun«, versicherte Dee. »Er hat ein gutes Herz.«
    Und die Überreste des Magiers wirbelten auf und wurden vom Wind davongetragen.

KAPITEL NEUNUNDSECHZIG
    E s klickte und klackte, als der leuchtend orangefarbene Karkinos sich auf dem rutschigen Fels langsam vorwärtsbewegte.
    Die Krabbe war riesig.
    »Oh, Mann«, flüsterte Billy. »Ich werde nie mehr Krebsfleisch essen. Und ich liebe Krebsfleisch mit ein bisschen Zitrone und Butter.«
    »Wir sitzen hier bis zum Hals in der Tinte«, sagte Black Hawk, »und du denkst an nichts anderes als an deinen Magen.«
    »Ich hab eben Hunger. Außerdem sitzen wir nur in der Tinte, wenn das Ding uns erwischt.«
    »Und so leicht erwischt uns keiner«, stimmte Black Hawk ihm zu.
    Die beiden unsterblichen Amerikaner standen unter der Tür des Wärterhauses und beobachteten die Riesenkrabbe. »Wie groß ist sie – drei Meter?«, fragte Billy.
    »Eher vier, vielleicht auch fünf.«
    »Sie ist nicht allzu sicher auf den Beinen«, stellte Billy fest.
    Black Hawk nickte. »Ist mir auch schon aufgefallen.«
    Die acht Beine der Krabbe endeten in spitz zulaufenden Dornen. Es klackte, als sie auf dem glatten Fels nach Löchern suchte, die ihr Halt gaben. Ihre tellergroßen grauen Augen mit den schmalen, waagerecht liegenden Pupillen waren auf die beiden Gestalten vor ihr fixiert. Ihr Panzer war höckrig und wies unterschiedlich geformte Stacheln auf.
    »Und was schätzt du, wie groß die Scheren sind?«, fragte Billy.
    »Die Chelipeds können schon vier Meter messen«, antwortete Black Hawk.
    »Cheli – was?«
    »Chelipeds. Die vorderen Gliedmaßen

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