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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Aufstellung. Vor dem Gebäude hatte sich eine riesige Menschenmenge eingefunden und von den umliegenden Straßen strömten immer mehr Leute herbei.
    Isis blickte ihren Mann von der Seite her an. »Sieht so aus, als sei während unserer Abwesenheit etwas passiert.«
    »Bastet!«, zischte er. »Ich hätte wissen müssen, dass sie sich nicht heraushält. Planänderung. Wir landen. Um diese Sache müssen wir uns sofort kümmern.«
    »Landen?«, fragte Isis. Doch aus dem Motorengebrumm des Vimanas wurde bereits ein leises Sirren und das Luftschiff schaukelte sacht über einem großen Marktplatz voller Stände mit bunten Markisen. Der ganze Platz wimmelte von kleinen, stämmigen, tief gebräunten Menschen. Die meisten trugen einfache weiße Wolltuniken oder weiße Hemden und Hosen. Ein paar blickten zu dem Vimana hinauf, aber niemand schenkte ihm besondere Beachtung. Zwei Anpu-Wachen in lederner Rüstung kamen mit Schildern und Speeren auf das Vimana zugerannt, doch als sie sahen, wer an Bord war, drehten sie sich auf dem Absatz um und verschwanden in einer Seitenstraße. Das Luftschiff wirbelte Staub auf, als es in der Mitte des Platzes landete.
    »Virginia, ich lasse die Zwillinge in deiner Obhut«, sagte Osiris, als das Dach des Vimanas sich öffnete.
    »In meiner Obhut?« Virginia Dare blinzelte überrascht.
    Osiris nickte. »Genau.«
    Isis drehte sich auf ihrem Sitz um und schaute von Sophie zu Josh. »Geht mit Virginia. Euer Vater und ich sind bald zurück, dann essen wir gemeinsam zu Abend und berichten uns gegenseitig, was seit unserem letzten Beisammensein passiert ist. Wir beantworten alle eure Fragen. Versprochen. Auf euch kommen aufregende Dinge zu. Man wird euch als Gold und Silber anerkennen. Man wird euch verehren. Ihr werdet herrschen. Und jetzt geht.«
    Die Zwillinge lösten ihre Sicherheitsgurte und stiegen aus. Es war später Nachmittag. Sie atmeten tief durch, um den trockenen, metallischen Ozongeruch des Vimanas aus der Nase zu bekommen. Der Marktplatz war erfüllt von den verschiedensten Gerüchen, manche fremd und längst nicht alle angenehm. Es roch nach Früchten – zum Teil nach fauligen – und nach exotischen Gewürzen .
    »Wohin geht ihr?«, fragte Virginia Osiris.
    Osiris blieb in der Tür des Vimanas stehen. »Wir müssen in den Palast und ich will die Kinder nicht in Gefahr bringen.« Er zeigte auf eine goldene Turmspitze, die über die umliegenden Dächer hinausragte. Eine Fahne flatterte im Wind und das kunstvoll eingestickte Motiv erinnerte an ein Auge. »Da wohnen wir. Geht jetzt und wartet dort auf uns.« Er blickte sich auf dem Platz um. Die meisten Standbesitzer hatten sich dem großen, kahlköpfigen Mann zugewandt. Nicht allen gelang es, ihren Hass zu verbergen. Osiris ließ den Blick über die Menge schweifen. Er ließ sich Zeit dabei. Keiner der Umstehenden wollte den Blick erwidern. »Niemand wird euch etwas tun«, sagte er und seine Stimme schallte über den Platz. »Niemand wird es auch nur versuchen. Sie wissen alle, dass meine Rache schrecklich wäre.« Er beugte sich vor und legte eine Hand auf Virginias linke Schulter. Sie schüttelte sie sofort wieder ab. »Beschütze meine Kinder, Unsterbliche«, sagte er leise. »Sollte ihnen etwas zustoßen, wäre ich nicht erfreut. Und du auch nicht.«
    Virginia Dare schaute Osiris in die Augen. Er senkte den Blick als Erster. »Ich mag keine Drohungen«, erwiderte sie ebenso leise.
    »Oh, das war keine Drohung.«
    Als Osiris aus dem Vimana stieg, ging ein leises Raunen durch die Menge. »Ihr sollt alle wissen«, rief er laut, »dass diese drei unter meinem Schutz stehen. Helft ihnen, weist ihnen den Weg, beschützt sie und ich werde mich großzügig erweisen. Behindert sie, führt sie in die falsche Richtung, tut ihnen etwas an, und ihr – und zwar alle – werdet meine Rache zu spüren bekommen. Ich habe gesprochen, und ihr wisst, dass mein Wort Gesetz ist.«
    »Euer Wort ist Gesetz«, murmelte die Menge. Ein paar der älteren Männer und Frauen ließen sich auf Hände und Knie nieder und drückten die Stirn aufs Pflaster. Die anderen senkten nur den Kopf.
    Osiris blickte finster zu einer Gruppe Jugendlicher hinüber. »Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich ihnen wegen ihrer Frechheit eine Lektion erteilen …«, murmelte er und stieg dann wieder in das Vimana. »Geht jetzt. Trödelt nicht. Geht direkt zu dem Gebäude mit der Fahne. Wir kommen so schnell wie möglich nach.«
    Die Seitentür des Vimanas schloss sich und das

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