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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Hatte Machiavelli die anderen vielleicht irgendwie ausgetrickst?
    Der Alchemyst schüttelte den Kopf und der Sittich machte es ihm nach. Dass er Mars hinters Licht geführt hatte, wäre möglich; vielleicht auch Hel. Aber dass jemand Odin hinters Licht führte, war schlicht ausgeschlossen. Vielleicht hatten Machiavelli und Billy sich endlich für die richtige Seite entschieden. Was hatte Shakespeare gleich wieder über die Not gesagt, die einem seltsame Schlafgesellen beschert?
    Der Alchemyst musste all seine Willenskraft aufbieten, um den Sittich dazu zu bewegen, noch ein Stück tiefer zu fliegen. Sämtliche Instinkte drängten das Tier zur Flucht. Der ehemalige Gefängnishof war jetzt voller bunter Auren, es stank nach dem Blut von Älteren und nach Ungeheuern.
    Die Kreatur, die im Türrahmen stand, war riesig. Sie sah aus wie ein Eber, hatte aber die Größe eines Bullen und ihre Hauer waren so lang wie der Arm eines Mannes.
    »Hus Krommyon«, erklärte Mars. »Der krommyonische Eber. Natürlich nicht der ursprüngliche, den hat Theseus umgebracht.«
    Odin blinzelte. »Ganz schön groß«, murmelte er. »Und stark.«
    Das Ungeheuer kam langsam die Treppe herunter. Es war so breit, dass die Flanken auf beiden Seiten die Mauer streiften. Raue Borsten rieben sich an den Steinen.
    »Er wird uns angreifen«, warnte Mars.
    »Und wir können ihn nicht aufhalten«, fügte Odin hinzu. »Ich habe Wildschweine gejagt. Er wird mit gesenktem Kopf auf uns zustürmen und uns dann von unten nach oben aufreißen. Die Muskeln an Nacken und Schultern sind besonders kräftig. Ich glaube kaum, dass unsere Schwerter oder Speere irgendetwas gegen ihn ausrichten können.«
    »Und wenn wir unsere Auren einsetzen, lockt das die Sphinx an, die sich dann an unserer Energie gütlich tut.« Behutsam drängte Mars Odin zur Seite. »Wir müssen nicht beide hier sterben. Er soll mich angreifen. Ich packe ihn am Kopf und halte ihn fest. Du kommst dann von der Seite mit deinen Speeren. Sieh zu, dass du ihn am Bauch erwischst, dort ist die Haut dünner.«
    Odin nickte. »Der Plan ist nicht schlecht, nur …«
    »Nur was?«
    »Du wirst seinen Kopf nicht lange festhalten können. Er wird dich aufspießen.«
    »Ja, wahrscheinlich. Und dann stichst du zu.«
    »Du hast gesehen, was er mit der Metalltür gemacht hat«, sagte Odin leise.
    Mars grinste. »Ich kann was aushalten.«
    »Du genießt das, wie?«
    »Ich habe Jahrtausende in einem Panzer aus gehärteter Aura-Energie zugebracht und konnte mich nicht rühren.« Mit einer Bewegung aus dem Handgelenk heraus ließ er das kurze Schwert kreisen. »So viel Spaß hatte ich nicht mehr seit … Ich weiß nicht mehr, wann.«
    Der Hus Krommyon scharrte mit den Hufen, dass Funken von den Steinen sprühten. Dann griff er an.
    Im selben Moment schoss ein grünroter Blitz vom Himmel, und was aussah wie ein kleiner Papagei stürzte sich auf die Bestie, fuhr ihr mit den Krallen über die Schnauze und hinauf zwischen die Ohren. Der Eber kreischte, wurde langsamer und hob den Kopf. Die Kiefer schnappten zu und dicke Speicheltropfen flogen durch die Luft. Der Vogel griff erneut an und riss mit seinem kräftigen Schnabel ein Stück aus dem haarigen Ohr des Ungeheuers. Der Hus Krommyon bellte, stellte sich auf die Hinterbeine und schnappte nach dem hin und her flitzenden Vogel.
    Da bohrte sich Odins Speer in seine entblößte Kehle. Das Ungeheuer war tot, noch bevor es auf dem Boden zusammensackte.
    »Gut gemacht!«, brüllte Billy.
    »Schrei lauter, Billy, damit uns gleich noch mehr Monster auf die Pelle rücken. Du schaffst das bestimmt«, meinte Machiavelli leise.
    Der Amerikaner boxte ihn auf die Schulter. »Manchmal muss man sich einfach locker machen und ein bisschen feiern.« Er blickte auf Hel hinunter. »Hast du gesehen, wie groß das Teil war?«
    »Ich habe schon größere gesehen«, lispelte sie.
    Der Sittich landete flügelschlagend auf dem Schädel des Hus Krommyon. Er legte den kleinen, roten Kopf schräg und blickte zuerst Mars und dann Odin an.
    »Wer bist du, kleiner Vogel?«, fragte Mars. Dann schnupperte er. »Minze«, stellte er überrascht fest. »Nicholas?«
    Der Sittich öffnete den Schnabel, schloss ihn wieder und krächzte dann: »Flamel.«
    Mars entbot dem kleinen Vogel den militärischen Gruß mit dem Schwert. »Alchemyst, es freut mich, dich … ähem … zu sehen. Wir leben noch, wie du siehst. Unsere Zahl hat sich um zwei erhöht, aber wir befinden uns dennoch in einer äußerst schwierigen

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