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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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der Knie auf. Füße waren nicht zu erkennen.
    »Ein Geist …!«, quiekte Billy.
    Der Geist öffnete und schloss ein paar Mal den Mund, dann war eine Stimme zu hören, flüsterleise, nicht lauter als platzende Wassertröpfchen. » Ich bin Juan Manuel de Ayala. Ich habe Alcatraz entdeckt. «
    »Es ist mir eine Ehre, Euch kennenzulernen.« Machiavelli verbeugte sich und stieß Billy mit dem Fuß an.
    Billy nickte rasch. »Eine Ehre, klar.«
    » Ihr kämpft auf der Seite der Zauberin Perenelle Flamel? «, fragte der Geist.
    »Wir bekämpfen denselben Feind«, antwortete Machiavelli vorsichtig.
    » Dann haben wir gemeinsame Interessen «, sagte der Geist. » Folgt mir. «

KAPITEL VIERZEHN
    P rometheus hob die Hand mit dem Panzerhandschuh. »Festhalten. Gleich haben wir den Zenith erreicht. Danach geht’s abwärts.«
    Das beschädigte Vimana stand einen einzigen Augenblick wie aufgehängt in der Luft. Dann ging ein Ruck durch das Luftschiff. Sämtliche dunklen Bildschirme bekamen Risse und barsten, metallene Bodenplatten lösten sich, Schrauben und Bolzen flogen durch die Kabine und prallten von den Wänden ab und aus den Armaturen unter Prometheus’ Füßen schlugen kleine Flammen. Er trat sie mit seinen Panzerschuhen aus.
    »Und ab jetzt fallen wir.«
    Das Rukma Vimana sackte nach unten. William Shakespeare brachte es fertig, einen erstaunlich hohen Aufschrei in ein Hüsteln zu verwandeln.
    Der dunkelhäutige sarazenische Ritter tätschelte ihm den Arm. »Der Mann, der so viel über den Tod schrieb, hat doch sicher auch viel darüber nachgedacht. Du hast übers Sterben geschrieben, Will.«
    »Eine Menge«, bestätigte Shakespeare. Seine Stimme klang ein wenig zittrig. »Aber weniger übers Fallen oder das sich Überschlagen oder darüber, wie man in einem Feuerball aufschlägt.«
    »Feuer wird wahrscheinlich keines ausbrechen«, meinte Prometheus.
    »Das ist beruhigend. Bleibt nur das sich Überschlagen, das Fallen und das Aufschlagen.«
    Johanna von Orléans beugte sich vor. »Diese eine Zeile von dir hat mir immer sehr gut gefallen: Was in dem Schlaf – du sprichst an dieser Stelle vom Tod als Schlaf – für Träume kommen mögen … Sehr poetisch. Das ist eigentlich ein sehr französisches Gefühl. Ich bin überrascht, dass der Satz von einem Engländer stammt«, fügte sie mit einem leisen Lächeln hinzu.
    » Hamlet .« Will versuchte ebenfalls ein Lächeln. »Eines meiner Lieblingsstücke.«
    Palamedes grinste. Die weißen Zähne leuchteten in seinem dunklen Gesicht. » Ruft Weh, Zerstörung, Fall! Der ärgste Schlag ist doch nur Tod, und Tod will seinen Tag .«
    »Aus Richard II. «, erinnerte sich Shakespeare. »War mir klar, dass dir der Spruch einfallen würde. Eine super Zeile, obwohl sie von mir stammt.«
    Saint-Germain schlug die Beine übereinander. »Ich gebe zu, dass ich immer ein Fan von König Johann war. Tod! Tod! – O liebenswürd’ger, holder Tod! …Komm, grins mich an! Ich denke dann, du lächelst. « Er schaute seine Frau an. »Noch so ein sehr französisches Gefühl, findest du nicht auch?«
    »Sehr. In deinen Adern muss französisches Blut fließen, Will«, sagte sie.
    Der Dichter faltete die Hände im Schoß und nickte freundlich. Wie die meisten Schriftsteller liebte er es, über seine Arbeit zu sprechen, und seit sie bei dem Thema waren, ging es ihm merklich besser. »Ich habe in Cripplegate in London tatsächlich eine Weile bei einer französischen Hugenottenfamilie gewohnt.«
    »Französischer Einfluss! Ich hab’s gewusst.« Johanna klatschte in die Hände.
    »Seid ihr mit den Todes-Zitaten bald durch?«, fragte Scathach genervt.
    »Oh, ich hätte noch ein paar auf Lager«, antwortete Shakespeare.
    »Danke, es reicht!« Scathach schloss die Augen und atmete tief durch. Ihr war einmal vorhergesagt worden, dass sie an einem exotischen Ort sterben würde, und im Lauf der Jahrtausende war sie dem Tod mehr als ein Mal von der Schippe gesprungen. Sie bedauerte nur, dass sie ihre Schwester nicht mehr wiedersehen würde. Aoife hatte sich geopfert, um die schreckliche Coatlicue von diesem Schattenreich und von Scathach fernzuhalten. Und jetzt war Aoife in Coatlicues lichtloser Welt gefangen und zu endlosem Leiden verdammt, es sei denn, sie würde gerettet. Doch wer sollte sie retten? Wer wäre tollkühn – oder mutig – genug, sich in Coatlicues Reich zu wagen? Scathach hatte geschworen, ihre Schwester zu befreien, doch jetzt sah es so aus, als könnte sie dieses Versprechen nicht mehr

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