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Die geheimnißvolle Insel

Die geheimnißvolle Insel

Titel: Die geheimnißvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Wiesenland für die beiden Quagga’s reservirt wurde. Bei wiederholten Ausflügen nach dem Jacamar-Walde und dem des fernen Westens sammelte man eine beträchtliche Menge wildwachsender Pflanzen, wie Spinat, Kresse, Rettiche, Rüben, die eine verständige Cultur bald veredeln mußte und deren späterer Ertrag das stickstoffhaltige Régime der Ansiedler vortheilhaft zu verändern versprach. Ebenso fuhr man große Vorräthe an Holz und Kohlen ein. Jeder Ausflug diente nebenbei dazu, die Wege zu verbessern, da durch die Räder die oberen Schichten derselben mehr und mehr geglättet wurden.
    Das Kaninchengehege lieferte fort und fort seinen gewohnten Beitrag für die Küche des Granithauses. Da es noch über den Winkel hinaus lag, von dem aus der Glycerin-Fluß seinen Anfang nahm, so vermochten seine Bewohner nicht nach dem eingeschlossenen Plateau zu schweifen und folglich auch die dortigen Anpflanzungen nicht zu beschädigen. Die mitten zwischen den einzelnen Felsen des flachen Ufers angelegte Austernbank, die sich in wünschenswerthester Weise vermehrte, versorgte die Ansiedler täglich mit ausgezeichneten Mollusken. Ueberdem ergab der Fischfang entweder in dem See oder in der Mercy unausgesetzt einen reichen Ertrag, denn Pencroff hatte mehrere mit eisernen Angeln ausgerüstete Grundleinen ausgelegt, an denen sich häufig schöne Seeforellen und andere sehr schmackhafte Fische singen, deren silberglänzende Seiten mit kleinen gelblichen Flecken bedeckt waren. So wurde es Nab möglich, mit den Gerichten jeder Mahlzeit zu wechseln; nur das Brod fehlte dem Tische der Colonisten noch immer, eine Entbehrung, welche sie, wie erwähnt, recht empfindlich fühlten.
    Auch auf die am Strande des Kiefern-Caps vorkommenden Seeschildkröten wurde wiederholt Jagd gemacht. Ebenda entdeckte man auf dem Strande eine große Menge kleiner Hügel, welche kugelrunde, weiße und hartschalige Eier enthielten, deren Eiweiß gegenüber dem der Vogeleier die Eigenthümlichkeit hat, nicht zu gerinnen. Die Sonnenwärme brütet diese Eier aus. Da jede Schildkröte im Jahre bis zweihundertfünfzig Eier legt, erklärt sich ihre große Anzahl am Strande.
    »Das ist ja ein wahres Eierfeld, bemerkte Gedeon Spilett, das man nur abzulesen braucht.«
    Man begnügte sich indessen nicht nur mit den Producten, sondern stellte auch den Producenten nach, eine Jagd, welche dem Granithause über ein Dutzend rücksichtlich ihres Nahrungswerthes sehr schätzbare Schildkröten einbrachte. Die mit aromatischen Kräutern und einigen Gewürzen bereitete Schildkrötensuppe rief manchen Lobspruch für ihren Bereiter, Nab, hervor.
    Noch ein Glücksumstand verdient an dieser Stelle Erwähnung, der es möglich machte, recht ansehnliche Vorräthe für den Winter zu sammeln. In die Mercy strömten jetzt nämlich ganze Schaaren Lachse mehrere Meilen weit landeinwärts. Es war die Zeit, in der die Weibchen, denen die Männchen nachfolgen, geeignete Laichplätze aufsuchen und in das ruhige Gewässer eine auffallende Bewegung brachten Tausende solcher Fische von etwa zweiundeinhalb Fuß Länge drängten sich in den Fluß, und es mußte schon die Anlegung einiger Wehre genügen, um eine ganze Anzahl derselben zurückzuhalten. Auf diese Art fing man auch einige Hundert, welche eingesalzen und für den Winter aufbewahrt wurden, wenn die Eisdecke auf dem Flusse den Fischfang unmöglich machte.
    Nun wurde der sehr intelligente Jup auch zum wohlbestallten Kammerdiener erhoben. Seine Bekleidung bestand aus einer weißen Jacke, einer ebensolchen kurzen Hofe und einer Schürze, deren Taschen ihm ein besonderes Vergnügen zu gewähren schienen, denn immer wühlte er mit den Händen in denselben und litt nicht, daß ein Anderer hineinfasse. Der geschickte Orang-Utang war von Nab ganz tadellos abgerichtet worden, und man hätte glauben können, daß der Neger und der Affe sich verständen, wenn sie mit einander sprachen.
    Jup zeigte übrigens gegen Nab eine ganz besondere Zuneigung, welche dieser ihm ehrlich vergalt. Sobald man ihn nicht zum Holzanfahren, Erklettern der Bäume und dergleichen brauchte, hielt sich Jup die meiste Zeit über in der Küche auf und suchte Alles nachzuahmen, was er von Nab verrichten sah. Der Lehrer bewies auch eine außerordentliche Geduld und unerschöpflichen Eifer in der Unterweisung seines Schülers, und dieser belohnte ihn mit der einsichtsvollsten Aufmerksamkeit, um von dem Unterrichte des Lehrers Nutzen zu ziehen.
    Man verdeutliche sich also die

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