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Die geheimnißvolle Insel

Die geheimnißvolle Insel

Titel: Die geheimnißvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Felsen der Mercy-Mündung zerschellte. Ebenso erwies sich der von Cyrus Smith Getödtete, dessen Leichnam man außerhalb der Umzäunung fand, als ein Mitglied von Bob Harvey’s Bande.
     

    Beim ersten Lebenszeichen. (S. 567.)
     
    Die Hürde selbst war noch jeder Verwüstung entgangen. Wegen der noch geschlossen gebliebenen Thüren hatten sich die Heerden nicht im Walde zerstreuen können. Auch kein Merkmal eines Kampfes zeigte sich, weder an dem Häuschen, noch am Zaune. Nur war Ayrton’s Munitionsvorrath mit ihm verschwunden.
    »Der Unglückliche wird überrascht worden sein, sagte Cyrus Smith, und da es in seiner Natur lag, sich zu vertheidigen, so wird er dabei unterlegen sein.
    – Ja, das ist wohl zu befürchten, meinte der Reporter. Später werden sich die Schurken in der Hürde, die ihnen an Allem Ueberfluß bot, eingerichtet und erst bei unserer Annäherung geflüchtet haben. Es liegt auf der Hand, daß Ayrton in jenem Augenblick hier nicht mehr anwesend war.
    – Wir werden den Wald absuchen müssen, sagte der Ingenieur, um die Insel von diesen Elenden zu erlösen Pencroff’s Ahnungen täuschten ihn nicht, als er jene gleich wilden Thieren verfolgt wissen wollte; das hätte uns so manches Unglück erspart.
    – Ja gewiß, bestätigte der Reporter: doch jetzt sind wir berechtigt, schonungslos aufzutreten.
    – Jedenfalls, setzte der Ingenieur hinzu, müssen wir einige Zeit in der Hürde aushalten, bis Harbert’s Ueberführung nach dem Granithause ausführbar wird.
    – Aber Nab? fragte der Reporter.
    – Nab ist wohl geborgen.
    – Und wenn er, in Unruhe über unser Ausbleiben, allein wagen sollte, hierher zu kommen?
     

    »Nab, Top, Nab!« (S. 571.)
     
    – Das darf er auf keinen Fall, erwiderte schnell Cyrus Smith. Er käme unterwegs um!
    – Es ist aber sehr wahrscheinlich, daß er sich uns anzuschließen versucht.
    O, wäre der Telegraph noch im Stande, wie leicht könnten wir dem zuvor kommen! Doch jetzt ist das unmöglich. Harbert und Pencroff allein hier zurück zu lassen geht auch nicht an. Nun wohl, so werde ich allein gehen.
    – Nein, nein, Cyrus, entgegnete der Reporter, Sie dürfen sich keiner Gefahr aussetzen. Ihr Muth allein genügt hier nicht. Offenbar behalten jene Schurken die Viehhürde im Auge und sind in den dicken Wäldern der Umgebung versteckt Wenn Sie das Wagniß unternähmen, hätten wir sicher bald zwei Unglücksfälle an Stelle des einen zu beklagen.
    – Aber was soll aus Nab werden? wiederholte nun der Ingenieur. Vierundzwanzig Stunden ohne Nachricht von uns wird er selbst kommen wollen –
    – Und wird, noch weniger auf seiner Hut als wir, fügte Gedeon Spilett hinzu, einer mörderischen Kugel nicht entgehen! …
    – Haben wir denn kein Mittel, ihn zu benachrichtigen?«
    Als der Ingenieur noch darüber grübelte, fielen seine Augen auf Top, der vor ihnen hin und her lief, als wollte er sagen: Nun, bin ich denn nicht mehr da?
    »Top!« rief Cyrus Smith.
    In lustigen Sprüngen folgte der Hund dem Rufe seines Herrn.
    »Gewiß, Top wird gehen! sagte der Reporter, der den Ingenieur verstand. Top kommt da noch durch, wo es uns unmöglich wäre. Er wird die Nachrichten von hier nach dem Granithause und die von dort hierher bringen.
    – Schnell! trieb Cyrus Smith, nur schnell!«
    Sofort riß Gedeon Spilett ein Blatt aus seinem Notizbuche und schrieb folgende Zeilen darauf:
    »Harbert verwundet. Wir sind in der Hürde. Sei wachsam. Verlaß das Granithaus nicht. Sind Sträflinge in der Umgebung erschienen? Antwort durch Top.«
    Dieses lakonische Briefchen enthielt Alles für Nab Wissenswerthe und begehrte Auskunft über das, was die Colonisten vorwiegend interessirte. Es wurde gefaltet und an Top’s Halsband etwas auffallend befestigt.
    »Top! Mein braver Hund, sagte dann der Ingenieur, das Thier liebkosend, Nab, Top! Nab! Geh, geh!«
    Top sprang in die Höhe; er verstand, er errieth, was man von ihm verlangte. Der Weg war ihm bekannt genug. In weniger als einer halben Stunde konnte er ihn zurückgelegt haben, und man durfte hoffen, daß da, wohin sich ein Mensch nicht ohne die größte Gefahr wagen konnte, das Thier, welches durch die Gräser oder hinter dem Waldesrande lief, unbemerkt hindurch schlüpfen werde.
    Der Ingenieur ging nach dem Hürdenthore und öffnete einen Flügel desselben.
    »Nab! Top, Nab!« wiederholte der Ingenieur noch einmal, die Hand in der Richtung des Granithauses ausstreckend.
    Top stürzte hinaus und verschwand bald den Blicken.
    »Er wird

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