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Die geheimnißvolle Insel

Die geheimnißvolle Insel

Titel: Die geheimnißvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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hinkommen, sagte der Reporter.
    – Ja, und gewiß auch zurück! Das treue Thier!
    – Wieviel Uhr ist es? fragte Gedeon Spilett.
    – Um zehn Uhr.
    – In einer Stunde kann er wieder hier sein. Wir wollen seine Rückkehr bewachen.«
    Das Thor der Hürde ward wieder geschlossen. Der Ingenieur und der Reporter gingen nach dem Häuschen zurück. Harbert lag noch in tiefem Schlafe. Pencroff befeuchtete unermüdlich die schützenden Compressen. Da Gedeon Spilett im Augenblick hier nichts für sich zu thun fand, bereitete er etwas Nahrung, hatte aber stets ein scharfes Auge auf den in die Hürde hinein ragenden Bergausläufer, von dem aus ein Angriff erfolgen konnte.
    Die Colonisten erwarteten Top’s Rückkunft mit einiger Aengstlichkeit. Kurz vor elf Uhr harrten schon Cyrus Smith und der Reporter mit schußfertigen Carabinern hinter dem Thore, um dasselbe auf das erste Anschlagen ihres Hundes zu öffnen. Sie zweifelten nicht daran, daß Nab jenen, wenn er glücklich nach dem Granithause gekommen war, unverweilt zurücksenden würde.
    Seit etwa zehn Minuten standen Beide so, als sich ein Knall hören ließ, dem sofort ein wiederholtes Gebell antwortete.
    Der Ingenieur riß das Thor auf und gab, da er noch ein Rauchwölkchen hundert Schritt im Walde sah, dahin Feuer.
    Fast gleichzeitig stürmte Top in die Hürde, deren Thor sich rasch hinter ihm schloß.
    »Top, Top!« rief der Ingenieur und faßte den schönen, großen Kopf des Hundes.
    An dessen Halse hing ein Billet, und Cyrus Smith las folgende Worte von Nab’s etwas grober Handschrift:
    »In der Umgebung des Granithauses keine Piraten. Ich weiche nicht von der Stelle. Armer Harbert!«
Achtes Capitel.
Die Verbrecher in der Nähe der Viehhürde. – Vorläufige Einrichtung. – Fortsetzung von Harbert’s Behandlung. – Pencroff’s erste Jubelrufe. – Rückblick auf die Vergangenheit. – Was die Zukunft bietet. – Cyrus Smiths Gedanken darüber.
    Die Sträflinge waren also fortwährend in der Nähe der Hürde und lauerten den Colonisten auf, um sie einzeln abzuschlachten. Es blieb kein anderer Ausweg, als sie gleich Raubthieren zu behandeln; aber auch dieser erheischte die größte Vorsicht, denn diese Schurken genossen jetzt den Vortheil, zu sehen, ohne selbst gesehen zu werden und durch die Schnelligkeit ihres Angriffs überraschen zu können, ohne das Gleiche befürchten zu müssen.
    Cyrus Smith richtete sich also zu einem längeren Aufenthalt in der Hürde ein, deren Vorräthe übrigens einen solchen gestatteten. Ayrton’s Häuschen war ja mit allem zum Leben Nothwendigen versehen, und die Sträflinge hatten, überrascht durch die Ankunft der Colonisten, nicht Zeit gefunden, dasselbe zu plündern. Gedeon Spilett dachte sich den Verlauf der letzten Vorgänge etwa folgendermaßen: Die sechs an der Insel gelandeten Sträflinge waren dem südlichen Gestade nachgegangen über die Schlangenhalbinsel hinweg und, nicht gewillt, sich in die Wälder des fernen Westens zu begeben, hatten sie die Mündung des Cascadenflusses erreicht. Von diesem Punkte aus gelangten sie längs des rechten Flußufers nach den Ausläufern des Franklin-Berges, zwischen denen sie erklärlicher Weise eine Zuflucht suchten, und mußten wohl die damals unbewohnte Hürde bald genug entdecken. In ihr hatten sie sich höchst wahrscheinlich eingerichtet und warteten den passenden Zeitpunkt zur Durchführung ihrer abscheulichen Pläne ab. Ayrton’s Ankunft mochte sie wohl erschreckt haben, aber es gelang ihnen, sich seiner zu bemächtigen und … das Uebrige lag ja auf der Hand.
    Jetzt trieben sich die zwar auf die Anzahl von Fünf beschränkten, aber wohlbewaffneten Mordgesellen im Walde umher, und sich in diesen zu wagen hieß, sich ihren Schüssen preis zu geben, ohne die Möglichkeit, diese wirksam zu erwidern oder ihnen zu entgehen.
    »Ruhig warten! mahnte wiederholt Cyrus Smith, es ist jetzt nichts weiter zu thun. Nach Harbert’s Genesung können wir eine gründliche Absuchung der Insel vornehmen und jene unschädlich machen. Das soll ebenso der Zweck unserer größeren Expedition werden …
    – Wie die Aufsuchung unseres geheimnißvollen Beschützers, vollendete Gedeon Spilett die Rede des Ingenieurs. O, wir müssen leider gestehen, lieber Cyrus, daß uns diesmal seine schützende Hand fehlte, gerade wo sie am nöthigsten gewesen wäre.
    – Wer weiß das! erwiderte der Ingenieur.
    – Was wollen Sie damit sagen?
    – Daß wir noch nicht am Ende aller Prüfungen sind, lieber Spilett, und

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