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Die geheimnißvolle Insel

Die geheimnißvolle Insel

Titel: Die geheimnißvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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seine Begleiter beeilten sich, dem Hunde zu Hilfe zu kommen. Tops Bellen wurde immer vernehmbarer Daß er wüthend sei, hörte man an seiner Stimme. Hatte er vielleicht irgend ein Thier aufgejagt? Ohne an eine Gefahr zu denken, die ihnen ja selbst drohen konnte, trieb die Colonisten eine unbezwingliche Neugier weiter. Sie gingen gar nicht mehr abwärts, sie glitten vielmehr auf dem Boden hin und trafen wenige Minuten später um sechzig Fuß tiefer auf Top.
    Hier erweiterte sich der Gang zu einer weiten, schönen Höhle. Top lief noch immer wüthend bellend hin und her. Pencroff und Nab leuchteten mit ihren Fackeln nach allen Seiten, während Cyrus Smith, Gedeon Spilett und Harbert, ihre Eisenstöcke wie Lanzen eingelegt, sich für alle Fälle bereit hielten.
    Die große Höhle erwies sich leer, trotzdem man sie bis in jeden Winkel durchsuchte. Nichts fand sich, kein Thier, kein lebendes Wesen, und dennoch hörte Top nicht auf zu bellen. Weder Schmeicheleien noch Drohungen vermochten ihn zur Ruhe zu bringen.
    »Hier muß doch irgendwo ein Ausgang sein, durch den das Wasser des Sees nach dem Meere ablief, sagte der Ingenieur.
    – Ohne Zweifel, antwortete Pencroff, also nehmen wir uns in Acht, nicht in ein Loch zu stürzen.
    – Vorwärts, Top! Geh!« rief Cyrus Smith.
    Seinem Herrn gehorchend, lief der Hund nach dem Ende der Höhle und bellte dort nur noch heftiger.
    Man folgte ihm vorsichtig Beim Scheine der Fackeln erkannte man bald einen wahrhaften Brunnenschacht im Granit. Dort hatte unzweifelhaft der Wasserabfluß stattgefunden, doch nicht mehr auf mäßig fallendem Abhange, sondern durch einen senkrechten Schacht, in welchen tiefer zu dringen vorläufig ganz unmöglich erschien.
    Auch als man die Fackeln über die Mündung desselben hielt, war in der Tiefe nichts zu erkennen. Cyrus Smith brach einen brennenden Zweig ab, den er hinunter warf. Die Harzflamme leuchtete, durch den Luftzug beim schnellen Fallen noch mehr angefacht, heller auf, ohne daß etwas Auffälligeres dadurch sichtbar geworden wäre. Zuletzt erlosch sie mit einem leisen Zischen, woraus man abnahm, daß der Zweig in eine Wasserschicht, d.h. hier in das Meer gefallen sei.
    Durch Berechnung aus der Zeit, welche er zum Hinabsinken gebraucht hatte, erkannte der Ingenieur die Tiefe des Schachtes, die er auf etwa neunzig Fuß bestimmte Der Fußboden der Höhle befand sich also ebenso hoch über dem Meere
    »Hier haben wir unsere Wohnung, sagte Cyrus Smith.
    – Vorher befand sich aber irgend welches Geschöpf hier, bemerkte Gedeon Spilett, dessen Neugier noch unbefriedigt war.
    – Mag sein, antwortete der Ingenieur, doch ist dasselbe, ob Amphibie oder ein anderes Thier, durch jenen Ausgang entflohen und hat uns den Platz geräumt.
    – Vor einer Viertelstunde, sagte der Seemann, hätte ich aber doch Top sein mögen, denn ohne Ursache wird er nicht so wüthend gebellt haben.«
    Cyrus Smith sah seinen Hund an, und hätte ihm Einer seiner Gefährten nahe genug gestanden, so hätte er hören müssen, wie Jener für sich hinmurmelte:
    »Das glaub’ ich wohl, daß Top von Manchem mehr weiß als wir!«
    Alles in Allem waren die Wünsche der Colonisten doch nahezu erfüllt. Der Zufall hatte sie begünstigt, der wunderbare Scharfsinn ihres Führers ihnen zu dieser Höhle verholfen, deren Ausdehnung man beim Fackelscheine noch nicht einmal genau übersehen konnte. Wie leicht mußte es sein, sie durch Ziegelsteinmauern in Einzelräume zu theilen und somit ein ganz brauchbares Obdach herzustellen. Das Wasser war daraus abgeflossen, um niemals wieder zu kehren – der Platz war frei!
    Zwei Schwierigkeiten wollten freilich noch überwunden sein; diese Aushöhlung im compacten Gestein verlangte Licht und einen bequemeren Zugang. An eine Beleuchtung von oben her war gar nicht zu denken, denn über ihr wölbte sich die enorme dicke Granitschicht, vielleicht aber ließ sich die vordere, nach dem Meere zu gerichtete Wand durchbrechen. Beim Niedersteigen hatte Cyrus Smith den Neigungswinkel des Ganges annähernd abgeschätzt und unter Berücksichtigung seiner Länge die Ueberzeugung gewonnen, daß die vordere Steinmauer nicht mehr sehr stark sein könne. War es möglich, sich in dieser Richtung Licht zu verschaffen, so konnte es auch nicht besonders schwierig sein, statt eines Fensters eine Thür auszubrechen und äußerlich eine Art Treppe anzubringen.
    Cyrus Smith theilte den Anderen seine Gedanken hierüber mit.
    »Nun denn, an’s Werk, Mr. Cyrus! drängte

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