Die geheimnisvolle Diebesbande
mißtrauisch machen.“
„Da hast du recht. Habt ihr gehört — Pinky sagt zu Weißfuß immer ,Alterchen’ ! Und im Café, als er die Kinokarten an sich nahm...“
„...da hat er gesagt, mein Alter sammelt so was“, fiel Tina ihrem Bruder ins Wort. „Ob Weißfuß sein Vater ist?“
„Dann würde Pinky doch sicher auch in der Villa wohnen. Aber das tut er nicht, da bin ich ganz sicher.“
„Ob die beiden verwandt sind, können wir leicht feststellen“, sagte Tini. „Wir brauchen doch nur zu fragen, wie Pinky mit Nachnamen heißt.“
„Mir scheint, wir müssen überhaupt ein bißchen mehr über den Leiter unserer Rock-Gruppe herausbekommen. Das dürfte einiges klären. Ist noch Kakao da?“ fragte Tobbi.
„Jede Menge. Was den alten Tanten bei der Generalversammlung ihr Wein ist, ist uns unser Kakao“, kicherte Tini. „Aber ob die es so gemütlich gehabt haben, bezweifle ich.“
„Die armen alten Damen. Wenn sie wüßten, was da heimlich in ihrem Keller geschieht! Vielleicht sollten wir doch mit ihnen reden...“ überlegte Tina. „Gib mir mal die Kekse rüber, ehe Tobbi sie alle aufgefressen hat.“
„Mit ihnen reden? Jetzt schon? Bist du verrückt? Was wissen wir denn schon?“ wehrte Tobbi ab. „Wir haben beobachtet, wie Pinky zwei alte Kinokarten eingesteckt hat. Und weiter haben wir beobachtet, wie Weißfuß und Pinky aus einem Versteck zwei Kisten geholt haben, die Pinky mit dem Auto weggebracht hat. Aber was beweist das? Wenn wir den alten Damen jetzt unser Geheimnis ausplaudern, werden sie ihren lieben Clubwart zur Rede stellen und sich den Keller anschauen. Und vermutlich nichts finden, außer altem Gerümpel. Vielleicht wissen sie sogar von diesem zweiten Keller?“
„Ja“, meinte Tini. „Vielleicht hat dieser doppelte Fußboden schon immer existiert. Es könnte doch sein, daß der Raum mal bewohnt war und man deshalb den Boden mit Holz ausgelegt hat. Schließlich ist die Villa sehr alt, sicher gab’s da früher mal eine Menge Hausangestellte, die im Keller wohnen mußten.“
„Ihr seht also“, stellte Tobbi triumphierend fest, „daß es beim gegenwärtigen Stand unserer Erkenntnisse sehr unklug wäre, schon jemanden ins Vertrauen zu ziehen.“
„Stimmt.“
„Vollkommen richtig.“
„Wir werden uns also darauf beschränken, unsere nächsten Schritte zu planen. Punkt eins: wir müssen Näheres über Pinky und Herrn Weißfuß herausbekommen. Ob sie verwandt sind oder vielleicht sogar Vater und Sohn; was sie früher gemacht haben, welchen Beruf Pinky hat und wo er wohnt. Punkt zwei: wir müssen herausfinden, was in dem versteckten Keller gelagert ist.“
„Auweia“, fuhr es Tina heraus. „Wie sollen wir das anstellen? Warten, bis die ganze Hausgemeinschaft einen Familienausflug macht?“
„Nun, dazu fällt uns sicher noch was ein“, meinte Tobbi zögernd. „Zunächst werden wir feststellen, ob solche Transporte öfter stattfinden, oder ob dies eine Ausnahme war. Wir werden...“
„Die Villa rund um die Uhr bewachen“, stöhnte Tina. „Das habe ich befürchtet.“
„Zum Glück sind wir zu dritt“, tröstete Tini die Freundin und teilte die letzten Kekse auf. „Wir können uns ablösen. Außerdem wird es nicht nötig sein, die Villa wirklich rund um die Uhr zu bewachen. Wenn wir es geschickt anfangen, holen wir uns so viele Informationen über den Tageslauf in der Villa Abendsonne , daß wir daraus genau ablesen können, wann Herr Weißfuß Zeit für seine kleine Nebenbeschäftigung hat und wann nicht. Ich habe da eine Idee „Laß hören!“
Tobbi lehnte sich bequem zurück und schloß die Augen. „In einer Woche ist Ostern. Wir könnten zu den alten Damen gehen und sie darauf ansprechen, daß sie sich so aktiv um die alten Menschen in Feldham kümmern, um die im Altenheim, meine ich. Wir könnten sie fragen, ob wir bei ihren Veranstaltungen nicht mithelfen können, so lange wir hier sind. Sicher sagen sie nicht nein, und wir haben einen Grund, uns in der Villa aufzuhalten.“
Tobbis Kopf rutschte zur Seite, der Körper folgte nach, und schließlich lag er seitlich auf seinem Bett, zusammengerollt wie ein junger Hund.
„He, Tobbi, schlaf nicht ein! Hier wird gearbeitet!“
„Ich höre jedes Wort“, kam es schlaftrunken aus dem Kissen. „Erzähl nur weiter.“
„Das Organisationsbüro ist in der Villa, auch der größere Teil der Veranstaltungen findet dort statt. Also brauchen wir nicht zu befürchten, außerhalb des Hauses eingesetzt zu
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